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Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Tausende Jahre alt, Tausende Kilometer lang, Tausende Fragen vor dem ersten Besuch: Wer die Chinesische Mauer auf seiner Bucketlist stehen hat, muss sich nicht intensiv vorbereiten, sollte aber ein paar Dinge bedenken, ehe das Abenteuer an der Great Wall of China beginnt. Denn die richtige Jahres- und Uhrzeit, der ideale Mauerabschnitt und die schnellste Anfahrt tragen viel dazu bei, dass der Besuch ein unvergessliches Erlebnis wird.

#1 Insidertipps Chinesische Mauer: Der ideale Mauerabschnitt 

Die Chinesische Mauer ist lang. Sehr lang. Um genau zu sein: 21.196,18 Kilometer. Das bedeutet, es gibt mehrere Mauerabschnitte, die man besichtigen kann. Welchen man wählt, hängt auch damit zu tun, was man sehen möchte. Geht es nur darum, einmal an der Chinesischen Mauer zu sein und fühlt man sich nicht gestört von unzähligen Touristen, genügt der meist besuchte Abschnitt in Badaling. Von Peking sind sind es nur 70 Kilometer und knapp eineinhalb Stunden Fahrt. Aber: Weil die Anreise so easy ist, gibt es hier Massenabfertigung, Menschengewusel und Warteschlangen.

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Wer sein Erlebnis an der Great Wall of China mit mehr Ruhe und Einsamkeit erleben möchte, entscheidet sich für einen weiter entfernten Abschnitt der Mauer. Generell gilt: Je länger die Fahrzeit ab Peking, desto weniger Menschen auf der Mauer. Eine gute Wahl ist Jinshanling: Man fährt zwar rund zweieinhalb Stunden, erlebt die Mauer aber viel authentischer als an anderen Abschnitten, eben weil den meisten der Weg zu weit ist. Hierher kommen auch fast nur chinesische Touristen.

Klugscheißer-Fact: 21.196,18 Kilometer – so lange ist die Chinesische Mauer. Um diese Zahl so exakt benennen zu können, haben rund 2.000 Techniker vier Jahre lang Abschnitt für Abschnitt vermessen. 


#2 Insidertipps Chinesische Mauer: Die richtige Uhrzeit, die beste Jahreszeit 

Wie bei den meisten Weltwundern spielt es eine große Rolle, wann man zur Besichtigung auftaucht. Tagsüber wird es immer voll sein, da macht es keinen großen Unterschied, ob am Vormittag oder am Nachmittag. Fakt ist: Wer Monumente wie die Chinesische Mauer in Ruhe besichtigen will, sollte früh aufstehen. Sehr früh.

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Weil: Je früher man da ist, desto einsamer erlebt man die Mauer. Im Fall von Jinshanling bedeutet das, dass man im Idealfall gegen fünf Uhr morgens startet. Dann ist man kurz vor acht Uhr schon an der Chinesischen Mauer und steht auf dem Bauwerk, wenn die anderen erst ankommen. Generell wichtig: Die Rushhour in Peking dauert etwa von 7 bis 10 Uhr morgens. Wer also nicht vor 7 Uhr startet, steht zwangsläufig im Stau.

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Auch die Jahreszeit trägt viel dazu bei, ob der Besuch ein Erfolg wird. Die Jahreszeit und der Smog, der zum jeweiligen Zeitpunkt stark oder schwach ist. Denn Smog ist ein riesengroßes Problem in Peking, das leider auch die Chinesische Mauer betrifft. Gibt es viel Smog, ist die Aussicht verschwommen. Von November bis März ist der Smog von Peking am schlimmsten.

Klugscheißer-Fact: Die ersten Teile der Mauer wurden bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. Gebaut. Damals suchte man so Schutz vor Angriffen von nomadischen Reitervölkern aus dem Norden. Um das gigantische Bauwerk zu errichten, musste sich jede Dynastie verpflichteten, Arbeiter zu stellen.


#3 Insidertipps Chinesische Mauer: Die beste Begleitung

Wer in Peking ankommt, wird merken: Überall gibt es unzählige Angebote für Touren an die Chinesische Mauer. Auch hier gilt es, zu entscheiden, auf welche Art und Weise man zur Great Wall of China fahren will. Geht es nur ums Abhaken auf der Bucketlist, reicht eine Bustour völlig aus. 

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Die Alternative ist eine individuelle Tour mit dem Zug ab Peking. Dann kann man alleine entscheiden, wann man fährt, wohin man fährt und wie lange man bleibt, wenn auch mehr Fußwege anfallen. Von Peking fährt beispielsweise einmal stündlich ein Zug nach Badaling, also ist es ganz easy, die Mauer zu erreichen.

Die angenehmste Variante ist ein privater Chauffeur, der einen auch an einen abgelegeren Teil der Mauer bringen kann, zum Beispiel nach Jinshanling. Dann kann man die Uhrzeit selber bestimmen, früh los, im Auto schlafen und so lange bleiben, wie man möchte.  Zum Vergleich: Ein geführter Ausflug ab Peking nach Badaling kostet zwischen 40 und 50 Dollar. Ein privater Fahrer verlangt in etwa zwischen 100 und 150 Dollar. Für einen alleine ist das viel, aber wenn man zu zweit oder zu dritt ist, lohnt sich die private Anreise in jedem Fall.

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Klugscheißer-Fact: Die gesamte Bauzeit der Chinesischen Dauer lag bei rund 2.000 Jahren.Wie viele Arbeiter beteiligt gewesen sind, kann man heute nicht mehr feststellen. Schräg: Angeblich wurden jene Arbeiter, die beim Bau starben, im Mauerwerk begraben – angeblich Hunderttausende.


#4 Insidertipps Chinesische Mauer: Die beste Anfahrt, der ideale Aufstieg  

Ein berühmtes Sprichwort von Mao lautet: „Wer nicht auf die Große Mauer gestiegen ist, ist keiner wahrer Mann“. Damit hatte er vollkommen recht. Erreicht man die verschiedenen Abschnitte der Chinesischen Mauer, wird schnell klar: Erst muss man nach oben wandern, bevor man die Mauer erreicht. Es gibt an den großen Besucherposten oft eine Seilbahn, aber damit nimmt man sich das authentische Erlebnis. Gerade der Aufstieg zur Mauer, wenn das gigantische Bauwerk immer näher kommt und man dann endlich den ersten Fuß auf eine Treppe setzt, macht das Abenteuer so groß. 

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Als Beispiel: In Jinshanling dauert der Weg vom Parkplatz zu den ersten Stufen der Mauer eine knappe halbe Stunde und ist nicht steil, sondern führt einfach stetig bergauf. Wer keinen Zeitdruck hat, kann ganz entspannt Stufe um Stufe erklimmen und entlang der Mauer spazieren.

Klugscheißer-Fact: Das Baumaterial der Chinesischen Mauer stammt aus jenem Material, das damals massig verfügbar war: Ziegel, Holz, Erde. Kurios: Auch Klebereis wurde verwendet. Mit gebranntem Kalk gemischt, wurde die Stabilität des Klebereises erhöht, um die Mauer zusammenzuhalten.


#5 Insidertipps Chinesische Mauer: Das perfekte Timing 

Ganz egal, wie man zur Mauer fährt, wann man anreist und wohin: Zeit ist ein wesentlicher Faktor! Die Chinesische Mauer ist eines der sieben neuen Weltwunder und erzählt eine gigantische Geschichte. Wer hier nur anreist, um nach oben zu hetzen und auf der Mauer heruzumeilen, macht einen großen Fehler. 

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Deshalb sollte man unbedingt genug Zeit einplanen für den Besuch und dem Bauwerk Respekt zeigen. Dann hat man auch wirklich die Möglichkeit, auf der Mauer herumspazieren, zwischendurch Pausen machen, Fotos zu machen, Menschen zu beobachten oder irgendwo auf der Mauer ein Bier zu kaufen und vor Ort zu trinken. In Ruhe. Respektvoll. Beeindruckt.

Insidertipps Chinesische Mauer: 5 Dinge, die man vor dem Besuch der Chinesischen Mauer wissen muss

Klugscheißer-Fact: Die Frage, ob man die Chinesische Mauer vom Mond aus sehen kann, scheidet nach wie vor die Geister. Auch heute noch, obwohl bereits im Jahr 1971 die Apollo-15-Besatzung feststellte: Man kann die Mauer nicht sehen, da der Mond 380.000 Kilometer entfernt ist.


Ein Bild, eine Geschichte: Magische Reise zur Chinesischen Mauer

Die Luft ist zäh und schwer und legt sich wie ein Filter über den Asphalt. Der Weg steigt langsam an und führt in sanften Kurven nach oben, doch jeder Schritt fällt schwer, als ob eine unbekannte Kraft nicht wollen würde, dass man diesen Weg geht, der 120 Kilometer nordöstlich von Peking dahin führt, wo Geschichte in epischem Ausmaß spürbar ist: an die Chinesische Mauer.

Es ist noch still in Jinshanling, etwa 120 Kilometer nordöstlich von Peking, wo man der Chinesischen Mauer im Berggebiet des Kreises Luanping langsam immer näher kommt. Das gigantische Monument, das ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurde, ist ein Touristenmagnet, in Jinshanling ist es jedoch ruhiger, da die meisten Touristen die längere Anfahrt von Peking scheuen. Der Mauerteil, den man hier erklettern kann, wurde ab 1570 während der Ming-Dynastie errichtet und verläuft über eine Strecke von 10,5 Kilometer mit 67 Türmen und zwei Leuchttürmen.

Der Weg führt vom Parkplatz vorbei an der Seilbahn, mit der man direkt zur Mauer hochfahren kann, doch das wäre irgendwie unecht. Hier muss man gehen, Schritt für Schritt, und den Moment und jeden Höhenzentimeter so nehmen, wie er ist. Die Luft ist noch immer zäh und schwer und so dicht, dass jeder Schritt ein kleiner Kampf ist. Aber vielleicht muss es so sein, vielleicht muss man sich bemühen und durchkämpfen, wenn man ein Bauwerk wie dieses betreten möchte, das eine solch epische Geschichte in sich trägt.

In der Ferne blitzen die ersten Stufen auf, der Weg nimmt sein Ende und da: ein Schritt, schon stehe ich auf der berühmtesten Mauer der Welt und blicke sprachlos in die Ferne. Unzählige Stufen schlängeln sich vor mir in weichen Wellen nach oben, umgeben von einer satten, grünen Landschaft, die in der milchigen Hitze eines Sommertages verschwimmt. Es ist früh am Morgen, nur wenige Touristen sind schon hier, also erklimmt man nahezu alleine die unzähligen Stufen nach oben. Jeder Schritt verändert die Perspektive und offenbart die Schönheit des chinesischen Bauwerkes in Etappen.

An einem Plateau bleibe ich stehen, atme, verschnaufe, starre schweigend, lasse alles wirken. Die Größe der Welt benötigt an vielen Orten einfach nur Stille.

Ein kleiner, runzeliger Chinese sitzt still an die Mauer gelehnt, vor sich eine Kühltasche. Als ich auf ihn zugehe, lächelt er mich an. „Coke?“ fragt er, „Beer?“ frage ich. Er zückt eine eiskalte Bierdose aus der Kühlbox, nimmt ein paar Münzen an und lächelt wieder. Ich nicke und drehe mich um. Unter mir schlängelt sich die Mauer in die Endlosigkeit, in der Ferne erkenne ich Menschen in Form von kleinen Punkten, die sich in Zeitlupe zu bewegen scheinen.

Hier oben: nichts. Die Stille wirkt surreal an einem Platz, der von der ganzen Welt bepilgert wird, und doch ist niemand hier an jenem Morgen, an dem die Luft langsam erträglicher wird, beinahe so, als hätten die dicken Steine der Mauer mir ihren Segen gegeben und würden mir zuwispern: Du darfst bleiben.

Ich öffne die Bierdose mit einem Zischen, lehne träge an der Mauer, lasse meinen Blick staunend schweifen und nehme den ersten kühlenden Schluck. Ich bin angekommen.

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♥ Weiterlesen ♥

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Offenlegung & Infos

Die Reise nach China zur Chinesischen Mauer habe ich selbst bezahlt.

(Werbung, unbezahlt / Ortsnennung und Verlinkung)

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4 Kommentare

  1. Sigrun Frohner Sigrun Frohner

    Hi,wir sind zu viert und wollen im August nach China (Peking, Xi An, Luoyang, Shanghai).
    An wen wendet man sich am besten, um eine erschwingliche private Tour zur Great Wall zu bekommen. Oder generell soll man Drivver schon vonhier aus buchen oder über das Hotel oder eine Agency.
    Meine Erfahrung: sobald eine chinesische und eine Österreichische Agentur eingeschaltet sind, wird es teuer.
    Hast du auch Erfahrung mit anderen Sights in China?

    Danke für die Tipps.
    Sigrun

    • Jasmin Kreulitsch Jasmin Kreulitsch

      Liebe Sigrun, ich habe damals den Fahrer bereits vor der Reise gebucht, es geht aber auch andersrum. Jedes (bessere) Hotel kann das auch vor Ort für euch machen. Ich würde vorab ein bisschen recherchieren, damit ihr ein Gefühl für die Preise habt. Eventuell habt ihr ja schon ein Hotel im Auge und könnt Preise anfragen? Ich weiß leider nicht mehr, wie viel ich gezahlt habe, aber es war in jedem Fall ein fairer Preis für zwei Tage on the road. Liebe Grüße, Jasmin

  2. Sigrun Sigrun

    Vielen lieben Dank, Jasmin.
    Ich habe schon fest rechercheirt und habe nun Kontakt zu einigen chinesischen Agenturen vorort, die das um ein „faires“ Geld machen. Hotels verlangen ganz ordentliche Aufschläge, sobald die Tour privat ist.
    Es wird aber sicher spannend.
    Hast du vielleicht auch Erfahrung mit dem Buchen von fast trains? Ist die website http://www.chinaticketonline.com/trains verlässlich?
    Wäre dankbar für einen Tipp.

    Liebe Grüße
    Sigrun

    • Jasmin Kreulitsch Jasmin Kreulitsch

      Liebe Sigrun,
      ich würde dich gerne an Ulrike vom Bambooblog verweisen – sie ist absolute China-Expertin und hat sicher zahlreiche tolle Artikel auf ihrem Blog, die euch bei der Reiseplanung helfen: https://www.bambooblog.de/china-reiseblog/
      Liebe Grüße, Jasmin

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