Es waren einmal zwei österreichische Weltenbummler, die um den Globus jetteten und das Paradies auf Hawaii fanden. Seither ist Maui ihre zweite Heimat. „Der Aloha-Spirit und das Mana der Insel sind überall zu spüren“, sind sich Julia Wiltschko und Sabine Schindlbauer einig. Zwischen Surf-Sessions und der Suche nach der perfekten Welle haben die beiden die Website MyAlohaAdventure gegründet – und locken mit jeder Menge Insidertipps für Hawaii in ihr Paradies.
Interview & Insidertipps für Hawaii ♥ Lesezeit: 8 Minuten
Wie kommt man dazu, alle Zelte in Österreich abzubrechen und nach Hawaii auszuwandern?
Sabine: Eine gute Portion Abenteuer und Neugierde gemischt mit der Lust, Neues ausprobieren. Er war allerdings keine Entscheidung, die von langer Hand geplant war, ganz im Gegenteil – eine Gelegenheit hat sich aufgetan – und schwuppdiwupp war das Ticket gebucht. Die Zelte in Österreich sind allerdings nie komplett abgebrochen …
Julia: (Lacht) Haha, bei mir war es ähnlich wie bei Sabine. Nie hätte ich daran gedacht, dass ich einmal auf einer kleinen Insel mitten im Pazifik strande. Aber das ist das Schöne am Leben: Es steckt voller Überraschungen und Möglichkeiten. 2012 bin ich mit meiner Freundin Julia Dujmovits zum ersten Mal nach Hawaii geflogen. Die Vielfältigkeit von Maui und die Energie, die ich hier gespürt habe, haben mich von Beginn an fasziniert und nie mehr losgelassen.
Sind die Zelte wirklich abgebrochen oder habt ihr noch Wohnungen in Österreich?
Julia: Ich fühle mich sehr lucky, denn ich habe zwei zu Hause: Österreich, wo meine Wurzeln und meine Familie sind, und Maui, wo ich derzeit das Leben führen kann, das mich ausfüllt und happy macht.
Sabine: Die Zelte in Österreich werden wir niemals abbrechen …
Warum Hawaii und kein anderes Land in der Sonne?
Sabine: Ich war schon immer gerne hier auf Urlaub; es hat sich aber im Endeffekt zufällig ergeben.
Julia: Wie gesagt, ich liebe die Vielfältigkeit der Insel und die Energie, die mir Maui gibt. Außerdem bin ich eine begeisterte Kitesurferin und Surferin. Maui is the place to be für alle Sportarten, die mit Wind und Wellen zu tun haben!
Hattet ihr einen Kulturschock? Und wenn ja, inwiefern?
Sabine: Kulturschock in dem Sinn gab es nie, da ich Maui ja schon von unzähligen Reisen kannte. Hawaii ist außerdem weit genug weg vom amerikanischen Kontinent und somit nicht ganz so stereotyp. (lacht) Nur während der Wintermonate, wenn es draußen sonnig und warm ist und drinnen Weihnachtslieder zu hören sind, ist es nach wie vor gewöhnungsbedürftig.
Julia: Gewöhnungsbedürftig war, wie Leute mit Zeit umgehen. In Österreich sind wir gewohnt, dass wir alles zackig machen – E-Mails innerhalb von 24 Stunden beantworten, pünktlich zu Terminen erscheinen, etc. Auf Maui ticken die Uhren etwas langsamer. Alles braucht mehr Zeit. Man könnte sagen, hier ist das Leben ein Marathon und kein Sprint. (grinst)
Wenn ihr den Charakter der Menschen auf Hawaii in einem Satz beschreiben müsstest, würdet ihr sagen …
Sabine: Der Aloha-Spirit und Mana der Insel ist überall zu spüren.
Julia: Hier auf Maui trifft man auf besondere, kunterbunte Ohanas. Man passt aufeinander auf, respektiert, unterstützt und fördert sich gegenseitig.
Welche praktischen Tipps in Sachen Auswandern hättet ihr gerne vorher gewusst?
Sabine: Glücklicherweise war ich im Leben schon viel unterwegs, somit war alles recht easy.
Julia: Wenn man seinen Lebensmittelpunkt ändert, bedeutet das auch, seine Komfortzone zu verlassen. Wenn ich mich bewusst für was entscheide, dann treffe ich ein Commitment. Etwas Neues zu probieren, ist ein Prozess und passiert nicht über Nacht. Es braucht Vorbereitung und manchmal auch ziemlich viel Geduld. Mit Biegen und Brechen funktioniert es nicht! Mein Tipp: Viel mit Menschen reden und von ihren Erfahrungen lernen!
Der größte charakterliche Unterschied zwischen den Leuten auf Hawaii und den Leuten in Österreich?
Sabine: Die Sonne macht die Leute um einiges positiver. (grinst)
Julia: Wie schon erwähnt: Die Uhren ticken auf der Insel langsamer. Die Menschen strahlen mehr Gelassenheit aus, scheinen weniger im Stress zu sein und sind ziemlich offen und positiv gegenüber Neuem. Um sich das Leben auf Maui leisten zu können, muss man auf alle Fällte arbeiten. Viele Leute haben mehrere Jobs gleichzeitig. Was mir taugt, ist, dass sich die Leute hier nicht über ihren Job, sondern mehr über ihren aktiven und gesunden Lifestyle definieren: Surfen, Kiten, Yoga … Wenn du am Line-up sitzt und auf die Wellen wartest oder am Beach deinen Kite aufpumpst, interessiert sich niemand dafür, ob du Arzt, Schauspieler oder Lebenskünstler bist – hier bist du Teil der Ohana, ohne dass du ein Label bekommst.
Wo und wie genau lebt ihr – und wie sieht euer Alltag aus?
Sabine: Wir leben an Maui’s North Shore, auf der weniger touristischen Seite der Insel. Alltag gib es hier kaum und richtet sich oft nach den Surfbedingungen. (lacht) An einem idealen Tag starte ich mit einer Surf Session zu Sonnenaufgang, danach erledige ich alle meine Projekte und wenn es der Wind am Nachmittag zulässt, wird noch gekitet.
Julia: Das Inselleben beginnt vor Sonnenaufgang. Es gibt fast nichts Schöneres, als den Tag mit einer Sunrise-Surfsession zu beginnen. Wenn kein Swell ist, gehe ich meistens Yoga von 6.45 bis 8.00 Uhr. Danach arbeite ich an meinen Projekten, habe Meetings und/oder Calls. Wenn es windig ist und ich Zeit habe, gehe ich am Nachmittag Kitesurfen – mein absoluter Lieblingssport. Spätestens um 21 Uhr liege ich im Bett.
Das Beste daran, auf Hawaii zu leben?
Sabine: Man muss nicht großartig überlegen, was (und wieviel) man jeden Tag anziehen muss. T-Shirt, Shorts, Bikini, Flip-Flops – recht viel mehr braucht‘s nicht. Das Klima ist das ganze Jahr super angenehm.
Julia: Das Leben ist simpel, unaufgeregt und es scheint fast immer die Sonne. Und ich brauche nur fünf Minuten von meinem Haus zum Strand.
Eure Insidertipps für Hawaii abseits der Touristenmassen?
Sabine: Sooo viele spezielle Orte: im Ozean, zur Wale Season auf dem SUP, anywhere underwater, der Strand direkt bei mir am Haus, die Tide Pools …
Julia: Maui hat so viele besondere Plätze. Da ist es schwierig, sich zu entscheiden. Meine Top 3: das Meer, unter einem Wasserfall oder am Vulkan.
Euer Lieblingsstrand?
Sabine: Der kleine, feine Strand auf der anderen Seite der Insel, von dem niemand was weiß. (grinst)
Julia: Haha, ja genau der! (lacht) Und der Baldwin Beach Park oder Baby Beach, und und und …
Der beste Surfer-Spot auf Hawaii abseits der Massen?
Sabine: Woody’s.
Julia: Puamana.
Eure Insidertipps für Hawaii: Restaurants, Bars, Shops?
Sabine und Julia: Für das Weekend-Brunch das „Vana“ (Paia), für das Lunch das „Tin Roof“ (Kahului), für das Dinner das „Lineage“ (Wailea9) and so many more. Für die komplette Liste schaut am besten auf unserer neuen Website MyAlohaAdventure vorbei.
Die beste regionale Spezialität auf Hawaii, die man kosten muss?
Sabine: Ahi Poke.
Julia: Banana Bread.
Wie viel Geld braucht man monatlich zum Leben auf Hawaii?
Sabine: Wohnen und Lebensmittel sind relativ teuer. Wenn man kreativ ist, kommt man wahrscheinlich mit $ 1500 über die Runden, aber nur gerade so.
Julia: Am meisten Geld braucht man fürs Wohnen – da bekommt man unter $ 1000 im Monat leider fast nichts. Und da spreche ich nicht von einer Wohnung, sondern einem Zimmer in einem Haus. Krank sollte man auch nicht viel sein. Medizin und Arztbesuche sind super teuer. Hier wird einem schnell bewusst, was für ein großartiges Gesundheits- und Sozialsystem wir in Österreich haben.
Eine Sache über Hawaii, die die wenigsten wissen?
Sabine: Pele is present.
Julia: Es gibt keine Schlangen auf der Insel.
Eine Sache, die man niemals auf Hawaii machen sollte?
Sabine: Never take any lava rocks back home with you.
Julia: Verlasse niemals nach 21.30 Uhr hungrig das Haus. Besonders an der North Shore in Maui wird es schwer, zu dieser Zeit noch ein offenes Restaurant zu finden.
Stellt euch vor, ihr sollt eine individuelle Reiseroute auf Hawaii für mich zusammenstellen. Wie würde die Tour aussehen?
Sabine und Julia: Da ist es am besten, du kontaktierst uns über unsere Seite MyAlohaAdventure und wir helfen dir gerne weiter. Individuell statt Masse und mit Insidertipps für Hawaii von Locals. Wir haben die besten Tipps zu Wohnen, Mietautos, Beaches, Tours, und und und …
Zu den Personen:
When she says YES to something or someone, she goes ALL IN, with full attention, commitment and great love.
Julia über Julia
Loves giving wings to people and ideas.
Sabine über Sabine
Auf der Website MyAlohaAdventure zeigen Julia Wiltschko (37) und Sabine Schindlbauer (40) die schönsten Seiten von Hawaii und bieten Urlaubern Hilfestellung, Organisation, Insidertipps für Hawaii und Kontakt zu Locals – mit jeder Menge Aloha-Spirit und Mana.
♥ Weiterlesen ♥
Sri Lanka: Interview & Insidertipps von der Sri-Lanka-Expertin Anja Kainz
Riga: Interview & Insidertipps von der baltischen Bloggerin Lelde Benke
Hamburg: Interview & Insidertipps von der Hamburger Harriet Dohmeyer