Shoppen, Schlendern und Staunen statt einem klassischen Stop-over: Wer nach Sri Lanka reist, hat Colombo meist nicht auf der Liste. Viele Touristen steuern direkt die Traumstrände, Teeplantagen oder Tiere in den Nationalparks an, dabei wird die Inselhauptstadt zu Unrecht unterschätzt. Colombo ist ein prima Startpunkt, um in den Lifestyle des Inselstaates im Indischen Ozean einzutauchen.
Shopping-Guide Colombo: Der lässige Lifestyle in Sri Lankas Metropole Colombo ♥ Lesezeit: 7 Minuten
Geht es um Sri Lanka, reagieren viele mit einem begeisterten „Aaah!“, bei Colombo ist die Reaktion stattdessen meist ein zweifelndes „Oh“. Die Hauptstadt des Inselstaates wird von Reisenden gerne stiefmütterlich behandelt. Keine Frage: Colombo ist Dreh- und Angelpunkt für eine Rundreise durch das Land. Die meisten Touristen sehen aber nur den Flughafen und fahren direkt weiter. Doch Colombo hat eine Chance verdient. Die Ein-Millionen-Metropole mag laut, voll und hektisch sein, gehört aber zum Land genauso wie die Traumstände, Teeplantagen und Tiere. Wer Zeit hat, sollte also nach dem Langstreckenflug erst einmal in Colombo bleiben, sich akklimatisieren und auf Entdeckungstour gehen – und vor allem einer Stadt die Chance geben, die sie verdient.
Colombo: Die Geschichte
Colombo erzählt eine lange Geschichte. Die Metropole ist seit dem 5. Jahrhundert als Hafenstadt bekannt, wo römische, arabische und chinesische Händler Station machten, und noch heute einer der größten Häfen Mittelasiens. Seit dem 8. Jahrhundert siedelten sich hier auch muslimische Händler an, was man heute noch im Marktviertel Pettah merkt: Das am Hafen gelegene Marktviertel ist hauptsächlich von Muslimen bewohnt. Spaziert man hier durch die Straßen, spürt man das Flair der Inselhauptstadt in all seinen Facetten: Das Viertel ist bunt, laut und trubelig und man findet einen bunten Mix verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen. Denn neben vielen Muslimen leben hier auch Buddhisten, Hinduisten, Katholiken, Tamilen und Singhalesen friedlich nebeneinander.
Ja, Colombo ist laut, bunt und hektisch. Das kann am ersten Tag durchaus für einen kleinen Kulturschock sorgen. Wer sich im Gewusel nicht so wohl fühlt, sollte sich ein Tuk-Tuk nehmen. Die berühmten Autorikschas heißen wegen des typischen Motorgeräuschs lautmalerisch„TukTuk“ und sind die ideale Art, um sich durch die Stadt zu bewegen. Unbedingt vorab über den Preis verhandeln. Richtwert: Die ersten beiden Kilometer kosten ca. je 50 LKR (ca.€ 0,30), die folgenden rund LKR 30–40 (ca. € 0,20–0,25).
Colombo: Tempel der Stadt
Zuerst sollte eine Tour durch die verschiedenen Tempel der Stadt auf dem Programm stehen. Der größte und älteste Hindu-Tempel Colombos ist der Sri Kailasanathar Swamy Devasthanam. Die Tempelanlage ist schon von außen eine Augenweide und verziert mit bunten Figuren und Schnörkeleien. Im Innen entdeckt man Schnitzereien, Skulpturen, bunte Hindu-Figuren, Schreine für die verschiedenen Gottheiten und bemalte Wände und Decken.Im buddhistischen Tempel Shopping-Guide Colombo: Der lässige Lifestyle in Sri Lankas Metropole Colombo entdeckt man mehrere Gebets- und Ausstellungsräume, in denen sich Buddha-Figuren und heilige Schriften befinden, außerdem eine skurrile Sammlung an Schenkungen – Schmuck genauso wie Autos. Die Jami Ul-Alfar-Moschee, auch bekannt als Rote Moschee, wurde 1909 von der muslimischen Gemeinschaft eröffnet und ist besonders auffällig wegen ihrer rot-weiß gestreiften Mauern.
Den Lifestyle der Menschen in Colombo spürt man am besten an der Galle Road und dem Galle Face Green, ein etwa 500 Meter langer Grünstreifen mit Strandpromenade. Die ist zwar nicht besonders schön, aber dennoch jener Ort in Colombo, wo man beobachten kann, wie die Locals ihre Zeit verbringen. Hier treffen sich Familie und Freunde, lassen Drachen steigen, sitzen am Wasser, machen ein Picknick. Der fünf Hektar große Rasen zwischen der Galle Road und dem Strand inmitten des Finanz- und Geschäftszentrums Colombos bildet die größte Freifläche der Stadt.
Aufbau des Inselstaats
Was man sich immer vor Augen halten muss, wenn man durch Straßen zieht, die mancherorts heruntergekommen und schmutzig wirken: Der Bürgerkrieg, der erst seit 2009 vorbei ist, hat das Land viel Geld gekostet, sogar sehr viel Geld. 12 Millionen Rupien wurden damals pro Tag benötigt, das sind umgerechnet 75.000 Euro! Dass ein Land seine alten Wunden erst mal verheilen lassen muss, ist klar. Heute können Summen wie diese in den Aufbau des Inselstaats gesteckt werden. An vielen Ecken wird gebaut, um die Zukunft zu einer besseren zu machen. Was die Sri Lanker alle eint: Sie haben gelernt, nach vorne zu schauen und sich neu zu erfinden.
Das spürt man vor allem bei den jungen Kreativen, die dafür sorgen, dass neben alten Traditionen auch neue Ideen eine Chance haben. Lifestyle ist ein großes Thema in Colombo – und auch wenn viele Urlauber es nicht für möglich halten: Es gibt jede Menge hippe Orte in der Stadt zu entdecken – und garantiert die besten Shoppingmöglichkeiten auf der ganzen Insel in Colombo.
Colombo: Die Lifestyle-Shopping-Tipps
PR:
Mitten in der City von Colombo findet man im ConceptStore PR (41 Horton Place) nicht nur Ruhe, sondern auch die lässigste Mode der Stadt. Der Name steht für „Paradise Road design conglomerate“ und Shopbesitzerin Annika Fernando verkauft nur Stücke von singhalesischen Designern.
Barefoot:
Ähnlich hip ist der Shop Barefoot und das dazugehörige Garden Cafe Barefoot (704 Galle Road): Hier kauft man Mode, Bücher, Möbel, Accessoires – oder hat mit ZimtZahnstochern ein originelles Mitbringsel (LKR 460, ca. € 2,70). Unbedingt Zeit für den Garten einplanen – hier sitzt man mitten in der Stadt in einer kleinen Oase und spürt wenig vom Trubel der Metropole.
Odel:
Das bekannteste Concept StoreKonzept der Insel findet man bei Odel (u.a. 5 Alexandra Place): Das Label führt mehrere Filialen und hat neben lokalen Designern auch internationale Marken im angesagten Sortiment. Vor allem die Klamotten aus Leinen sind lässig und vor allem wirklich bezahlbar, aber auch der Kleinkram ist super zum Shoppen. Tipp: Es gibt auch am Flughafen einen Odel-Store.
Arpico:
Wer gerne in ausländischen Supermärkten stöbert, sollte unbedingt zu Arpico (Hyde Park Corner) fahren. Der Laden ist riesig und man findet enorm günstige Souvenirs wie Gewürze oder Kokosöl!
Spa Ceylon:
Ayurveda ist eng verbunden mit Sri Lanka, deshalb gibt’s auch entsprechend Beautyprodukte. Das Label Spa Ceylon hat ein riesengroßes Sortiment und mehrere Filialen, unter anderem im Colombo City Centre (Shop No. RT15 & RT16, Ground Floor, 137 Sir James Peiries Mawatha).
Selyn:
In Sachen Fairtrade hat Selyn (102 Fife Road) in Colombo die Nase vorne: In dem nachhaltigen Store shoppt man lokale und faire Produkte der Insel – von Haushaltswaren über Stoffe bis hin zu Accessoires. Alles, was hier zu finden ist, stammt ausschließlich von der Insel.
Tropic of Linen:
Leinen ist der Verkaufsschlager der Insel. Bei Tropic of Linen(1 Wijerama Mawatha) findet man genug Inspiration für den Kleiderschrank und vor allem lauter Stücke aus Leinen zu bezahlbaren Preisen.
Cotton Collection:
Zwei Etagen voll mit hochwertigen Klamotten gibt es in der Cotton Collection (143 Srimath Anagarika Dharmapala Mawatha).
Colombo: Das Lifestyle-Hotel
Ein Geheimtipp unter den Hotels in Colombo ist das „Residence by Uga Escapes“ ♦ (20 Park Street): Sobald man das Gebäute betritt, lässt man die laute Stadt hinter sich und befindet sich in einer Oase der Ruhe, obwohl man mitten in der Stadt ist. Vor 150 Jahren war das Hotel mit der breiten Veranda das Gästehaus eines Anwalts. Wo heute sie Zimmer sind, standen einst die Pferde der Gäste. Besonders cool: Die zehn Zimmer reihen sich um einen großen Pool und jedes Zimmer hat zudem einen eigenen kleinen Garten. Das Doppelzimmer ist zwar nicht günstig (ab € 115) für Colombo, aber das Hotel ganz klar ein idealer Start für Sri Lanka.
Offenlegung
Ich habe meine Reise nach Sri Lanka individuell zusammengestellt und wurde von unterschiedlichen Partnern unterstützt: von Emirates, TUI, Uga Escapes und sri-tours.at.
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