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Best of Belgrad: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Belgrad

Serbiens Hauptstadt ist eine Stadt der Kontraste: Belgrad ist kosmopolitisch auf der einen und kaputt auf der anderen Seite. Der Zerfall Jugoslawiens und der damit verbundene Krieg in den 1990er Jahren ist heute noch vielerorts sichtbar. Vielleicht sorgt aber genau dieser Kontrast für den Zauber, der über der „weißen Stadt“ zu liegen scheint.


Best of Belgrad: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Belgrad ♥ Lesezeit: 9 Minuten


Belgrad ist mit seinen zwei Millionen Einwohnern ganz klar eine Metropole, allerdings eine, die sich noch ein wenig aufpäppeln lassen muss. Zu sehr haben der Zerfall Jugoslawiens und der Krieg in den 1990er Jahren die Stadt geprägt. Bis zu den Balkankriegen gehörte Serbien zu Titos Jugoslawien, erst im Jahr 2000 begann die Demokratisierung des Landes. Das spürt und sieht man. Heute stehen bröckelnde Bauten des Brutalismus wie selbstverständlich neben sanierten Fassaden des Jugendstils. 

Wer allerdings glaubt, dass in Serbiens Hauptstadt nur Ostblockcharme auf einen wartet, der irrt sich: Zwischen Tradition und Moderne verbindet man in Belgrad gekonnt Lässigkeit und Lebenslust. Belgrad hat zwei Seiten: auf der einen die moderne und zukunftsorientierte, auf der anderen die chaotische, kaputte. Wenn Touristen sich freuen, für ein Bier nur zwei Euro zu zahlen, bleibt ihnen das Kaltgetränk manchmal in der Kehle stecken, wenn sie erfahren, dass man hier im Monat durchschnittlich nur 600 Euro verdient. Für die Einheimischen eine Situation, die sie mit Humor nehmen. In Serbien sagt man: „Die Leute verdienen wenig, haben wenig, aber lachen viel.“ 

Belgrad ist eine der ältesten Städte Europas. Die Stadt wurde von den Kelten gegründet und im Laufe der Jahrhunderte unter anderem von den Römern, Osmanen und Habsburgern beherrscht. Die Geschichte reicht 7.000 Jahre zurück. In der Nähe Belgrads wurden die Überreste von Siedlungen aus der Jungsteinzeit gefunden. 

Best of Belgrad: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Belgrad

Belgrad wurde auf 20 Hügeln über den Flüssen Donau und Save erbaut, deshalb geht’s an manchen Stellen ordentlich auf und ab. Die Altstadt, die im Laufe der Geschichte rund 39 mal abgebrannt ist oder zerstört wurde, ist kompakt und gut zu Fuß zu bewältigen. Stari Grad ist der älteste Ortsteil Belgrads und einer von 17 Stadtbezirken. Der eigentliche Kern von Stari Grad ist der Stadtteil, der sich vom Park Kalemegdan bis zur ehemaligen Stadtmauer erstreckt.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Burganlage Kalemegdan

Das Stadtbild ist stark von den Flüssen Save und Donau geprägt. Die Save, die in den Julischen Alpen in Slowenien entspringt, mündet in Serbiens Hauptstadt in die Donau. Oberhalb des Zusammenflusses thront die einst türkische Festung Kalemegdan auf einem 50 Meter hohen Kalksporn am Nordende der Altstadt. Der Kalkstein des Hügels gab der Stadt den Namen: „beli grad“ bedeutet „weiße Stadt“. Die Festung wurde im 6. Jahrhundert erbaut und war immer wieder Schauplatz erbitterter Kämpfe um die Macht in der Region.

Die Anlage besteht aus der Festung selbst, die in eine „obere und untere Stadt“ geteilt ist, und dem riesengroßen Garten Kalemegdan. Hier gibt es zahlreiche Spazierwege, weitläufige Wiesen, historische Kapellen und Waffenkammern ebenso wie das „Museum für Militärgeschichte“ und mehrere Cafés. Von den Festungsmauern hat man oberhalb der Mündung der Save in die Donau das schönste Panorama. Der Blick reicht über das Wasser der Flüsse, die Stadtteile Zemun und Neo Beograd bis hin zur pannonischen Tiefebene. 

Tipp:
Boho Bar: Eine urbane Oase mitten in Kalemegdan ist diese Lounge-Bar mit tollem Blick auf die Umgebung. Touristisch, aber dennoch lohnenswert, vor allem an schönen Tagen.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Kafana zum Fragezeichen

Nur wenige Schritte von der Festung entfernt liegt in der Straße Kralja Petra eine Institution in Belgrad: die Kafana „?“. Eine Kafana ist eine Mischung aus Kneipe, Bistro, Restaurant und Café. Seit der Ankunft der Osmanen im 15. Jahrhundert gehört Kaffee zum serbischen Lebensstil. Die Osmanen eröffneten die ersten Kafanas, in denen damals nur Kaffee ausgeschenkt wurde. Heute gelten Kafanas als Ort der Begegnung und sind typisch für den Balkan.

Kafana zum Fragezeichen

Die Kafana „?“ befindet sich in einem der ältesten Häuser in Belgrad, das 1823 im Balkanstil mit einer Holzkonstruktion erbaut wurde. Der seltsam anmutende Name entstand wegen Streitigkeiten mit der Kirche. Die Gaststätte hieß ab 1878 „Kod pastira“ („Zum Hirten“), ab 1892 „Kod Saborne crkve“ („Zur Kathedrale“). Die Kirchenbehörden sahen dies allerdings als Beleidigung an. Um den Streit zu beenden, aber auch als Protest, brachte der Besitzer ein Fragezeichen an. Der Name blieb bis heute bestehen.

Kafana zum Fragezeichen

Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Waterfront an der Save

Wie schnell Belgrad sein Gesicht verändert, merkt man bei einem Spaziergang vom Kalemegdan-Park zur „Waterfront“ entlang der Save. Es sind nur wenige Schritte, die nach unten ans Wasser führen, die Stimmung ist aber eine andere. Statt Geschichte wartet hier die Gegenwart: An der Uferpromenade wurde ehemaligen Lagerhallen ein neues Leben eingehaucht. Die „Betonhalle“, einst ein Zollwarenlager, beherbergt heute mehrere Restaurants, Clubs und Bars. 

Spannend: Nicht weit entfernt entsteht direkt an der Save ein gigantisches Stadtviertel. Geplant sind neben Wohnhäusern futuristische, gläserne Bürotürme und Einkaufscenter. Die Bauarbeiten dazu begannen bereits 2015. Das Stadtviertel „Belgrade Waterfront“ auf einer Fläche von 177 Hektar soll einmal die größte Shoppingmall des Balkans werden. 

Tipps:
TORO Latin GastroBar: Toller Laden mit einer Speisekarte, die sich durch Südamerika zieht: von Ceviche aus Peru über Tacos aus Mexiko bis Empanadas aus Argentinien. Inhaber Richard Sandoval verarbeitet alles kunstvoll auf kleinen Tellern zum Teilen.
Kantina de Frida: Das stylische mexikanisches Restaurant serviert Quesadillas, Tapas und Cocktails, am Wochenende ist es pumpvoll: Dann gibt es Live-Musik. 
Comunale: Eines der ersten Lokale, das sich in dem ehemals verlassenen Lagerbereich neben dem Belgrader Pier ansiedelte. Serviert wird italienische Küche mit köstlichen Pizzen und Risottos, dazu gibt es serbischen Wein aus der Region.
Lafayette: Der Restaurant-Club ist berühmt für seine Kabarettshows und versteht sich als Genussraum aus Essen, Trinken und erstklassigem Musik- und Bühnenprogramm. 


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Zemun

In Belgrad gibt es rund 300 Bar- und Restaurantschiffe auf einem insgesamt 200 Kilometer langen Flussufer. Das bekannteste Viertel ist Zemun, das auf der anderen Uferseite auf der Halbinsel vor der Mündung der Save in die Donau liegt. Einst eine eigenständige Stadt, ist Zemun heute berühmt für seine Flusskneipen und kleinen Restaurants, die auf frischen Fisch aus der Donau spezialisiert sind.

Zemun in Belgrad

In Zemun warten aber auch romantische kleine Gassen, die einen in das vorletzte Jahrhundert zurückfallen lassen, und ein toller Blick auf die Donau. Für das perfekte Panorama lohnt es sich, das Viertel nach oben zu spazieren und den Janos-Hunyadis-Turm zu besteigen. Das Wahrzeichen von Zemun, das unter Denkmalschutz steht, bietet einen tollen Panoramablick über Belgrad.

Tipp:
Šaran: An der Donau gelegen existiert das Restaurant seit mehr als einem Jahrhundert. Zurecht gilt es als eines der besten Restaurants der serbischen Fischküche.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Knez Mihailova

Die Prachtstraße der Altstadt von Belgrad ist die Knez Mihajlova. Die von Jugendstil- und Gründerzeithäusern gesäumte Straße ist die bekannteste Einkaufsstraße der Stadt. Im Jahr 1870 erhielt die ein Kilometer lange Straße von der Stadtverwaltung ihren auf Fürst Mihailo Obrenović III. zurückgehenden Namen. Hier gibt es die perfekte Möglichkeit zum gemütlichen Flanieren. Günstige Ketten reihen sich an teurere Labels, zwischendrin locken zahlreiche Cafés und Restaurants. 

Das älteste klassizistische Gebäude in der Straße ist das „Hotel Srpska Kruna“ aus dem Jahr 1869. Von 1945 bis 1970 befand sich hier die Nationalbibliothek Serbiens, heute befindet sich die Bibliothek der Stadt Belgrad in dem historischen Haus. Sehenswert sind auch das Gebäude der „Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste“ mit Elementen der Sezession, wo heute die Bibliothek der Akademie, das Archiv und eine Galerie beheimatet sind, oder die ehemalige „Akademie der schönen Künste“ im Stil der Pseudo-Renaissance, in der sich heute eine Galerie befindet.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Platz der Republik

Mitten in der Altstadt liegt der Trg Republike, der Platz der Republik. Auf dem rund 1.500 Quadratmeter großen Stadtplatz befinden sich einige der bekanntesten öffentlichen Gebäude Belgrads, darunter das „Nationalmuseum“, das größte und älteste Museum Serbiens, und das „Nationaltheater“ aus dem Jahr 1868, in dem heute die Oper, das Drama und das Ballett unter einem Dach arbeiten.

Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Platz der Republik

Als Wahrzeichen auf dem Trg Republike gilt das Reiterstandbild von Fürst Mihailo, das 1882 vom venezianischen Bildhauer Enrico Pazzi geschaffen wurde. Die Statue ist ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Die Belgrader sagen üblicherweise: „Wir treffen uns beim Pferd“, wenn sie sich verabreden. Die Bronzestatue wurde zu Ehren der wichtigsten politischen Errungenschaft von Fürst Mihailo errichtet: der vollständigen Vertreibung der Türken aus Serbien und der Befreiung der verbleibenden sieben Städte. 


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Bohème-Viertel Skadarlija

Marschiert man über den Trg Republike ein paar Meter östlich, erreicht man das alte Bohème-Viertel Skadarlija, das ein wenig an Montmartre in Paris erinnert. Das Viertel entstand im 19. Jahrhundert mit einer großen Anzahl von Kafanas und war vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert das Herz des serbischen Kulturlebens und Anziehungspunkt für Bohemiens: Schriftsteller, Maler, Schauspieler, Musiker und Journalisten. 

Heutzutage reihen sich hervorragende Restaurants, elegante Cafés und Bars sowie Galerien, Antiquitätenläden und Souvenirläden aneinander. Zwar ist die Gegend mittlerweile touristisch, doch einen Abend kann man getrost hier herumspazieren, die unzähligen Lokale bestaunen und ein deftiges, serbisches Abendessen kosten. 

Tipps:
Gradstor: Der Treffpunkt der serbischen Fresh-Fashion-Szene entstand aus der Idee, verschiedene Designer und Künstler an einem Ort zu versammeln, die ihre Stücke hier verkaufen. 
Tri šešira: Eine der ältesten Kafanas Belgrads öffnete im Jahr 1864 und liegt mitten in Skadarlija. Das Essen ist deftig und es gibt eine große Auswahl an Rakija und regelmäßig Livemusik.

Bookastore: Neben Büchern bietet der Laden auch eine Vielzahl von Produkten lokaler Designer an, darunter Schmuck, T-Shirts, Taschen, Kissen und mehr. 

Ferdinand Knedle: Seit 2016 bereitet ein junges Unternehmerpaar köstliche Knödel zu. Inspiriert wurden sie vom österreichischen Zar Ferdinand I., der angeblich zu seinem Koch sagte: „Ich bin ein Zar und möchte Knödel!“ 

Manufaktura: Das Restaurant ist berühmt für seine instagram-tauglichen roten Regenschirme und köstliche serbische Gerichte. Als legendär gelten die Cevapcici und der hausgemachte Kirscheistee.

Klub Književnika: Der im Jahr 1946 als Restaurant des Serbischen Schriftstellerverbandes gegründete Club ist heute ein hochwertiges Restaurant mit einer Kombination aus serbischer und französischer Küche.

Makadam: Der Laden ist ein bunter Mix aus Kleidung, Schmuck, Büchern und Kosmetika.

Skadarlija-Markt: Der auch als Bajloni Market bezeichnete Markt ist Treffpunkt der Locals. Hier verkaufen Landwirte aus der Region ihre Produkte.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Dom des heiligen Sava

Eines der Wahrzeichen von Belgrad thront im südlichen Stadtzentrum auf dem Vračar-Hügel und ist weithin zu sehen: Der „Dom des Heiligen Sava“ ist eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt. Das beeindruckende Gebäude wurde an der Stelle errichtet, von der gesagt wird, dass Sinan Pascha 1595 die sterblichen Überreste des Heiligen Sava dort verbrennen ließ. 

Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Dom des heiligen Sava

Der Bau der Kathedrale startete bereits im Jahr 1935. 12.000 Menschen sollten darin Platz finden. Es dauerte aber 85 Jahre, bis das orthodoxe Gotteshaus vollendet wurde. Mehrere Kriege haben die Fertigstellung des monumentalen Gotteshauses immer wieder verzögert. Erst Ende 2020 war der Dom fertiggestellt. Mit dem Grundriss und einer riesigen Kuppel entspricht er der Bauform der Hagia Sophia in Istanbul. Der innere Kuppeldurchmesser beträgt 30,16 Meter. Damit gilt die Kathedrale als die orthodoxe Kirche mit der größten Kuppel weltweit. 


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Nikola-Pašić-Platz

Einer der Hauptplätze der Stadt ist der Nikola-Pašić-Platz. Hier stehen unter anderem das serbische Parlament „Skupština“, das Haus der Nationalversammlung der Republik Serbien. Es wurde in der Zeitspanne zwischen 1907 und 1936 erbaut. Im Kontrast dazu steht das Hauptpostamt „Palata Glavne pošte“. Es nahm in den 1940er Jahren seinen Betrieb auf und war die erste Posteinrichtung nicht nur in Belgrad und Serbien, sondern im gesamten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Parlament

Nur wenige Schritte entfernt liegt der „Stari dvor“, der Alte Palast, der zur Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich von der damals herrschenden Obrenović-Familie errichtet wurde. Er dient heute als Rathaus der Stadt. Als nach dem Ersten Weltkrieg das Königreich Jugoslawien ausgerufen wurde, entstand wiederum der „Novi dvor“, der Neue Palast. Dieser ist heute der Sitz des serbischen Präsidenten. 


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Hipster-Viertel Dorćol  

Im Herzen der Belgrad, nördlich der Altstadt bis zum Donauufer, liegt das Hipster-Viertel Dorćol. Dorćol ist einer der ältesten Teile von Belgrad und war früher ein multikulturelles Viertel, in dem verschiedene Nationalitäten wohnten. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten auch viele Juden in Belgrad. Heute gibt es in Dorćol die Straße „Jevrejska ulica“, „die jüdische Straße“, als Erinnerung an das einstige jüdische Viertels.

Dorćol hat sich in den letzten Jahren zum kreativen Viertel der Stadt gemausert. Hier gibt es eine enorme Dichte an Boutiquen, Galerien, Cafés und Restaurants mit einer kreativen und alternativen Szene. Insbesondere Kaffee wird besonders zelebriert und es gibt nicht nur viele kleine Cafés, sondern auch Kaffeeröstereien. In der Straße Cara Dušana 10 steht das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. In dem Haus aus dem Jahr 1727 befand sich die erste Bäckerei Jugoslawiens, die rund um die Uhr geöffnet war.

Tipps:
Supermarket: riesiger Concept-Store mit einem breiten Angebot – von lokalen Modelabels bis hin zu Lebensmitteln.
Silosi: Lässige Location am Donauufer. In einem alten Silo wurde ein multifunktionaler Raum mit einer Außen- und Innenbar sowie einer Galerie eingerichtet. 
Jane Doe Vintage Shop: Großer Vintage-Shop, der 2008 eröffnet wurde und neben Second-Hand-Kleidung auch Stücke serbischer Designer verkauft.
Belgrade Urban Distillery: Hier dreht sich alles um Hochprozentiges, von Fruchtbränden bis hin zum Honiglikör.
Homa: Das Gourmetrestaurant ist schick und hip zugleich und bietet die beste Fusionsküche der Stadt.
Pržionica: Coole Mikrorösterei in Industriedesign-Optik. Es gibt ausgezeichneten Kaffee und jeden Sonntag eine Vinyl-Party.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Pionirski Park & Tašmajdan-Park

Eine Auszeit zwischen Geschichte und Grünflächen bieten die nahegelegenen Parks Pionirski Park und Tašmajdan-Park. Der Pionirski Park ist auch benannt als die archäologische Fundstätte „Pionirski Park“. Denn während des Baus einer Tiefgarage im Park im Jahre 2003 wurden archäologische Forschungen durchgeführt und dabei 15 römische Gräber, vier frei gegrabene Gräber ohne Möglichkeit der Datierung und ein Sarkophag aus Stein entdeckt und untersucht.

Der Tašmajdan-Park wiederum gilt als eine der grünen Lunge der Stadt. Hier thront eine der hübschesten Kirchen Belgrads. Die Kirche des heiligen Markus wurde in den 1940er Jahren im neobyzantinischen Stil errichtet und ist das zweitgrößte Kirchengebäude des Landes. Der Bau bezaubert mit seinem architektonisch verschachtelte Äußeren, hellroten Mauern und vielen Kuppeln. 

Tipp:
Lorenzo & Kakalamba: Von den zwei Parks ist es nicht weit in das wohl bunteste Restaurant Belgrads. Das „Lorenzo & Kakalamba“ ist eine Mischung aus „Alice im Wunderland“ und einem surrealen Kunstmuseum. Serviert wird deftige Balkanküche. 


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Belgrade Design District

Vom Nikola-Pašić-Platz ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Belgrade Design District. Dabei handelt es sich nicht um ein Stadtviertel, sondern um eine versteckte, alternative Shopping-Straße, in der sich über die Jahre eine neue Szene entwickelt hat. Ein altes, leerstehendes Einkaufszentrum wurde zum neuen Treffpunkt von Künstlern und Kreativen. Davon ausgehend entstand der Design District Belgrade.

Heute haben sich gut 30 Künstler und Designer mit ihren Läden und Ateliers angesiedelt, die Kleidung, Deko, Schmuck und Kunst verkaufen. Vieles ist handgemacht und in den meisten Läden sind die Designer und Designerinnen selbst anzutreffen. Es gibt auch mehrere kleine Cafés. Ende Juni findet immer die „Designer Shopping Night“ statt. 

Tipps:
Gallery 1250°: Ein lokales Künstlerkollektiv, das handgemachtes Geschirr, Schmuck und Sonstiges aus Porzellan verkauft. 
Spice up: Süßer Gewürzladen mit einer unglaublichen Auswahl von über 150 verschiedenen Gewürzen aus der ganzen Welt.
All Nut: Tolles Naturkosmetikgeschäft mit Produkten für Gesicht, Körper, Haare. Vieles entsteht aus in Serbien angebauten Kernen, Samen und Früchten.
Wunderkammer: Spannender Laden mit gefundenen, gesammelte und eigens angefertigte Produkten wie Tassen, Teller, Plakate und Kunstdrucke.
Zdravac Belgrade: Kleines Geschäft, das berühmt ist für seine Nussbutter, die aus den besten Zutaten hergestellt wird: Haselnüssen, Erdnüssen, Kokosnüssen und Cashewnüssen.


Sehenswürdigkeiten in Belgrad: Novi Beograd

Im Kontrast zum historischen Belgrad steht der Stadtbezirk Novi Beograd. Bereits im 18. Jahrhundert entstand die Idee, die Stadt an der linken Uferseite der Save zu erweitern. Mehrere Brücken verbinden die beiden Seiten Belgrads miteinander. Novi Beograd zeigt viele Spuren aus der Tito-Zeit, aber auch der Moderne. Graue Plattenbau-Wohntürmen stehen neben futuristischen Bürotürmen aus Glas und Metall.

Blick auf Novi Beograd

Besonders eindringlich erinnert die Ruine des früheren Verteidigungsministeriums an die dunkle Vergangenheit. Der Bau zeigt radikale Spuren der letzten Bomben, die 1999 auf Belgrad fielen. Das augenfälligste Gebäude ist der im Stil des Brutalismus entworfene „Genex-Turm“, der aus zwei Betontürmen besteht, die mit einer Luftbrücke miteinander verbunden sind. Der Name geht auf die ehemals staatliche Firma Genex zurück. Der offizielle Name ist „Zapadna Kapija Beograda“: „Westtor von Belgrad“.

Tipps:
Suvenir: Das Restaurant mit Flussblick bietet eine gelungene Mischung aus serbisch-mediterraner Fusionküche. 
Bela Reka: Erst seit wenigen Jahren serviert das Restaurant traditionelle serbische Küche: Die Uštipci (Fleischbällchen) und Homolje (mit Käse gefüllte Wurst) gelten als legendär.


Übernachten in Belgrad

Erst 2024 hat im Herzen von Belgrad das neue Premium-Lifestyle-Hotel „Radisson RED Belgrade“ seine Türen geöffnet. Einst bekannt als Hotel unter dem Namen „88 Rooms“, wurde das Haus einem kompletten Rebranding unterzogen. Heute sind die 88 Zimmer funktional, cool und schick zugleich und die ideale Location, um Belgrad zu erkunden. Direkt vor der Türe fährt ein Bus, in wenigen Gehminuten ist eine Straßenbahnstation erreicht.

Zum Hotel gehören ein ausgezeichnetes Restaurant, eine Bar, ein Fitnesscenter, ein Co-Working-Bereich und mehrere offene Räume mit Details wie einem Kamin oder einem Billardtisch für geselliges Beisammensein. Von der siebenten Etage hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Besonders cool: Am Eingang steht der knallrote „Fićo“: ein Zastava 750 Automobil, das in der ehemaligen Jugoslawien-Automobilfabrik in Kragujevac hergestellt wurde.


Praktische Tipps

Anreise nach Belgrad

Den Belgrader Flughafen „Nikola Tesla Airport“ wird von rund 250 Fluggesellschaften angeflogen. Der Flug ab Deutschland dauert zwischen anderthalb und zwei Stunden, ab Österreich nur eine Stunde. 

Transfer vom Flughafen in die Stadt

Es gibt zwei öffentliche Verkehrsmittel, die den Flughafen mit der Stadt verbinden. Die Buslinie 72 verkehrt zweimal in der Stunde. Bis zur Endhaltestelle „Zeleni venac‎“ dauert es ca. 45 Minuten. Der A1 Minibus fährt zum Slavija-Platz im Stadtzentrum und stoppt in Fontana in Novi Beograd und am Hauptbahnhof. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten.

Öffentliche Verkehrsmittel in Belgrad

Wer nicht nur zu Fuß die Stadt erkunden will, sollte auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweichen. Es gibt zahlreiche Busse und Straßenbahnen in Belgrad. Am sinnvollsten ist es, ein Tagesticket zu kaufen, das es für umgerechnet rund 1,30 Euro gibt. Tickets gibt es an den vielen Kiosken mit „BusPlus“-Aufkleber und auch in vielen der Straßenbahnen. Besonders lohnenswert ist eine Fahrt mit der Linie 2, die das Zentrum umrundet.

Taxifahren in Belgrad

Taxifahren ist in Belgrad vergleichsweise günstig. Man muss allerdings aufpassen, dass keine überteuerten Fahrpreise berechnet werden. Unbedingt darauf achten, dass immer der Taxameter läuft und auf Tarif 1 eingestellt ist. Ab 22:00 Uhr gilt dann Tarif 2. Wer den Tarif 3 sieht, sollte sofort aussteigen: Mit diesem überteuerten Tarif versuchen manche Taxifahrer zu betrügen.


Offenlegung

Das „Radisson RED Belgrade“ hat mich eingeladen, nach Belgrad zu reisen. 

♥ Weiterreisen ♥

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