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Highlights Nepal: Zwischen Himmel und Himalaya in Nepal

Der kleine Himalaya-Staat Nepal zieht mit seiner magischen Welt zwischen Religion und Faszination Besucher in den Bann. Das Staunen ist groß in bunten Städten, stillen Tempeln und subtropischen Regenwäldern und wird zum ehrfürchtigen Schweigen beim Blick auf die Gipfel der Achttausender. Sieben der zehn höchsten Berge der Welt liegen in Nepal, dem „Dach der Welt“.


Highlights Nepal: Zwischen Himmel und Himalaya in Nepal ♥ Lesezeit: 6 Minuten


Der süßliche Geruch von Räucherstäbchen vermischt sich mit dem würzigen Duft scharfer Fleischspießchen. Bunt gekleidete Frauen tänzeln durch die Straßen und verkaufen funkelnde Armreife, während an einer Straßengabelung Obst und Gemüse in satten Farben aufgetürmt ist und sonnengegerbte Nepali auf einer Decke mit ihren Gurkha-Messern frisch geschlachtete Hühner in grobe Stücke hacken. Die exotischen Gerüche und das melodische Stimmengewirr werden nur übertönt vom Hupen der Mopeds, die durch die verwinkelte Altstadt von Bhaktapur sausen – und von dem einen oder anderen Nepali, der ruft: „Namasté!“ („Ich grüße das Göttliche in dir!“). 

Auf dem Taumadhi-Platz in Bhaktapur spielt sich das Leben in Farben, Gerüchen und Geräuschen ab. Dennoch ist es hier, 15 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Kathmandu, weitaus weniger voll, laut und hektisch, und die alte Königsstadt ist ein idealer Einstieg für eine Tour durch den Himalaya- Staat, der im Süden Asiens zwischen Indien und China eingebettet ist. Aber auch, wenn tagsüber die Straßen voller Nepali sind – Touristen sieht man nur wenige. 

Als 2015 in Nepal die Erde bebte, brach von einer Minute auf die nächste ein Land zusammen: 9.000 Menschen starben, mehr als 600.000 Häuser wurden zerstört. Auch der Tourismus kam zum Erliegen: Die Zahl der Besucher schrumpfte nach dem katastrophalen Erdbeben auf ein Viertel. Dazu kam eine Blockade aus Indien: Weil die neue nepalesische Verfassung der indischen Minderheit im Land, den Madhesi, nicht gefiel, machte Indien die Grenzen für Lastwägen dicht. Das Problem: Nepal hat einen 20-Jahres-Vertrag für die Belieferung von Sprit mit Indien. Die Folge: tagelanges Schlangestehen für Benzin und ein Mangel an Rohstoffen. Nachgeben wollten die Nepali aber nicht. Das Land, in dem erst 2008 die Republik ausgerufen wurde, will so unabhängig wie möglich bleiben. 

Highlights Nepal: Religion & Faszination in Bhaktapur

Bhaktapur ist mit 80.000 Einwohnern überschaubar und kann gut zu Fuß erkundet werden. Am besten lässt man sich durch die Altstadt treiben und nimmt sich Zeit, um einfach nur zu staunen. Aus europäischer Sicht erscheinen die Städte laut und dreckig, der Verkehr absolut chaotisch. Auf den ersten Blick sieht man heute nicht mehr so viel von den Schäden des Bebens. Der eine oder andere Schutthaufen türmt sich am Straßenrand, hier und da Mauerrisse in Gebäuden, mancher Tempel wird mit einem Holzgerüst gestützt. Sechs Jahre nach dem Erdbeben kehrt für einen Großteil der betroffenen Menschen wieder Normalität ins Leben ein. Doch viele abgelegene, ländliche Dörfer warten noch immer noch auf den Wiederaufbau von Schulen und Gesundheitseinrichtungen. 

Die Menschen in Nepal sind stark von ihrem Glauben geprägt. Gebetet wird nicht nur in Tempeln, sondern auch in kleinen Schreinen, die man an jeder Straßenecke findet. In der Regel ist ein hinduistischer Tempel einer bestimmten Gottheit wie etwa Shiva, Lakshmi oder Ganesha geweiht. Eine (morgendliche) Puja – der hinduistische Gottesdienst – beginnt z. B. mit einem Gebet an Ganesha. Seine Figur wird immer als dicker Mann mit Elefantenkopf dargestellt, an seiner Seite ist stets sein Reittier, eine Maus oder Ratte – in manchen Tempeln wie diesem sogar als lebendiges Tier. 

In Bhaktapur gibt es 172 Tempelanlagen, aber nur elf Hotels, acht Cafés und fünf Restaurants. Wenn die Dämmerung aufkommt, scheint die Stadt zu schlafen. Der Rhythmus ist ein anderer, auch weil es an Strom mangelt und den halben Tag keine Elektrizität vorhanden ist. Dann streiken Espressomaschinen in Cafés, man trinkt Instantkaffee und wartet: „No power, sorry!“ Wer dennoch rausgehen will, kann das tun, sollte aber eine Stirn- oder Taschenlampe mithaben: Die Stadt ist nachts völlig unbeleuchtet! 

Highlights Nepal: Pokhara & Annapurna-Region

Nepal ist klein, ja, aber Nepal ist vor allem divers. Nur 180 Kilometer entfernt taucht man auf dem Weg nach Pokhara in ein völlig anderes Klima ein. Man fährt auf der einzigen Autobahn des Landes, dem holprigen Express Highway (der Name ist kein Scherz!) und landet am Phewa-See. Das Klima ist subtropisch, die Temperaturen fallen selbst im Dezember und Jänner nicht unter 20°C. Hier treffen sich jene Touristen, die nach oben wollen: Phokara ist Ausgangs- oder Endpunkt für Trekking um die Annapurna-Region; am Seeufer stehen viele Hotels, Restaurants, Shops und Cafés. Nur der Kaffee am Nachmittag fällt wegen Stromausfall wieder aus: „Sorry, no power!“


Man muss aber kein Bergfex sein, um die Bergwelt des Himalaya kennenzulernen: Es braucht nur 45 Minuten, bis man das Gurung-Dörfchen Dhampus erreicht und über unzählige Treppen auf knapp 2.000 Meter wandert, zwischen weitläufigen Reisterrassen, kleinen Bauernhäusern und saftig blühenden Rhododendren. Es dauert aber noch eine frostige Nacht, bis sich das Wunder zeigt: Um sechs Uhr morgens thronen die Götterberge – Annapurna, Machapuchare und Dhaulagiri –
in magischem rosa Licht vor der eigenen Nase und man kommt aus dem Staunen über das Dach der Welt nicht heraus.


Highlights Nepal: Chitwan-Nationalpark

Jetzt geht es aber ins Terai und damit in die fruchtbare Tiefebene im Süden des Landes. Hier befindet sich der wärmste und niederschlagsreichste Teil Nepals. Im Chitwan-Nationalpark erlebt man eine andere Welt, dank subtropischer Regenwälder, in denen viele wilde Tiere ihr Zuhause haben und die man aus drei Metern Höhe, nämlich thronend auf einem Elefanten, bestaunen kann. Im Morgengrauen gegen 6 Uhr zieht der Zauber des Dschungels einen sofort in den Bann: Die Stimmung ist magisch, wenn man im Nebel auf einem Elefanten durch das satte Grün schaukelt und das Glück hat, ein Panzernashorn aus nächster Nähe zu sehen. 

Highlights Nepal: Kathmandu & Pashupatinath

Fehlt nur noch ein Abstecher in die Hauptstadt Kathmandu, insbesondere zum Stupa von Bodnath: Schon früh am Morgen ziehen Hunderte buddhistische Nepali ihre Kreise, man geht streng im Uhrzeigersinn, murmelt Gebete, kniet nieder, geht weiter. Im Uhrzeigersinn schauen Touristen sich auch die kleinen Shops an, die rund um den Stupa ebenso zu finden sind wie mehrere Hotels; erwischt man eines mit Dachterrasse, kann man sich das religiöse Ritual beim Frühstückskaffee anschauen. Ins Zentrum rund um Thamel dauert es von hier 20 Minuten, zu sehen und zu shoppen gibt es jede Menge: handgestrickte Mützen, Salz aus dem Himalaya, ayurvedische Seifen. 

Am heiligen Fluss Bagmati liegt in Pashupatinath bei Kathmandu eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus – und eine Verbrennungsstätte. Für Hindus gilt es als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen. Wird die Asche in den Fluss gestreut, hat man eine bessere Chance auf eine gute Wiedergeburt, so der Glaube der Hindus. Tausende von Hindus feiern hier jedes Frühjahr das Fest Shivaratri. Das Heiligtum wurde mit den anderen Sehenswürdigkeiten des Kathmandutals im Jahr 1979 als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert.

Offenlegung

Das österreichische Reiseunternehmen Weltweitwandern hat mich eingeladen, gemeinsam mit anderen Journalisten an einer Pressereise nach Nepal teilzunehmen.


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