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Reisewissen kompakt: 10 Fakten über die Krämerbrücke in Erfurt

Die Krämerbrücke in Erfurt ist die längste bebaute und bewohnte Brücke Europas. Touristennepp sucht man hier aber vergeblich. In dem Mikrokosmos aus 32 Fachwerkhäusern verbinden sich Thüringer Traditionen mit der Kreativität der Einwohner, die hier ehrlich und authentisch ihr Handwerk ausleben.


Reisewissen kompakt: 10 Fakten über die Krämerbrücke in Erfurt ♥ Lesezeit: 4 Minuten


Fakten über die Krämerbrücke: Geschichte

Die Geschichte der Krämerbrücke in Erfurt reicht weit zurück: Schon im achten Jahrhundert sollen hier Händler auf der Holzbrücke über dem Breitstrom, einem Seitenarm der Gera, ihre Waren verkauft haben. 

Fakten über die Krämerbrücke: Holz

Das Holz wurde der Brücke zum Verhängnis: Sie brannte mehrfach ab; offiziell sind sieben Brände verzeichnet. Erst im Jahr 1352 wurde die Krämerbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt – auf beiden Seiten gesäumt von Häusern.

Fakten über die Krämerbrücke: Handel

Die Krämerbrücke in Erfurt trägt ihren Namen wegen des Handels, der hier immer schon stattfand: Viele Krämer verkauften ihre Ware – ihren „Kram“ – an der Via Regia, der Handelsstraße von Ost nach West. Wer zum Beispiel von Paris nach Moskau oder Kiew reiste, musste die Krämerbrücke passieren.

Fakten über die Krämerbrücke: Pons rerum venalium

Die Krämerbrücke wurde im Jahre 1156 das erste Mal urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen „pons rerum venalium“.

Fakten über die Krämerbrücke: Länge

Ursprünglich war die Krämerbrücke in Erfurt 120 Meter lang und mit 62 schmalen Häusern bebaut.

Fakten über die Krämerbrücke: Gewölbe

Die heutige Gewölbebrücke ist 79 Meter lang und wurde in Kalk- und Sandsteinmauerwerk errichtet. Sie besteht aus sechs Tonnengewölben mit lichten Weiten von 4,8 bis 7,8 Metern und einem Gewölbestich von 2,4 bis 3,9 Metern. 

Fakten über die Krämerbrücke: DDR

Zu DDR-Zeiten stagnierte das Leben auf der Krämerbrücke in Erfurt. Es gab nur wenige Läden und der Handel schlief ein. Erst nach der Wende erkannte man das Potential und wollte die Krämerbrücke aus ihrem Dornröschenschaf wecken. Inverstoren witterten das große Geld, doch die Stadt kämpfte dagegen an. Die Haltung war klar: Die Krämerbrücke sollte etwas Besonderes bleiben.

Fakten über die Krämerbrücke: Stiftung

Die Bürgerinitiative, die sich damals durchsetzte, legte den Grundstein für die Zukunft der Krämerbrücke. Seit 1996 gibt es die „Stiftung Krämerbrücke“, die noch heute darüber entscheidet, wer auf der Krämerbrücke einen Laden betreiben darf. Das Konzept ist klar: Touristennepp ist verboten. Nur Traditionen und Handwerk aus Thüringen dürfen sich auf der Brücke ansiedeln.

Fakten über die Krämerbrücke: Rekord

Heute ist die Krämerbrücke in Erfurt die längste bebaute und bewohnte Brücke Europas. Über dem Wasser thronen insgesamt 32 Fachwerkhäuser, die sich wie Perlen an einer Kette entlang der Brücke auffädeln.

Fakten über die Krämerbrücke: Traditionen

In den 32 Fachwerkhäusern dreht sich alles um Handwerk und Tradition. Es gibt Galerien und Lädchen, in denen man Klassiker wie Thüringer Blaudruckstoffe, handbemalte Keramik, Lauschaer Glas, Schmuck, Holzschnitzereien und Thüringer Spezialitäten kaufen kann.


Shopping-Tipps für die Krämerbrücke

  • Am westlichen Ende der Krämerbrücke gibt es in der historischen Backstube von Hartmut Priemer das beste Brot. Gebacken wird nach alten Rezepten, von Hand und mit Produkten aus der Region.
  • Die beste Schokolade kostet man bei „Goldhelm Schokolade“ an der Adresse Krämerbrücke 12-14. Chocolatier Alex Kühn zaubert handgeschöpfte Schokolade. Und an der Hausnummer 15 gibt’s beim „Eiskrämer“ Eis aus seinen süßen Kreationen.
  • Schräg und spannend zugleich: Unter der Adresse Krämerbrücke 24 findet man den einzigen Linkshänder-Laden Europas. 
  • In seiner Werkstatt an der Hausnummer 10 kann man Puppenbauer Martin Gobsch dabei zusehen, wie er seine Puppen zum Leben erweckt. 
  • Erfurter Blau ist weltberühmt. Färberwaid – Isatis tinctoria – ist seit der Antike bekannt als Rohstoff für blaue Farbe. In Thüringen gab es zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert ein Anbaugebiet. Rosanna Minelli färbt an der Krämerbrücke Nummer 2 Tücher und Schals mit selbst hergestellten Pigmenten.
  • Nicht mit Stoffen und Farben, sondern mit Ton arbeitet Ursula Reindel: Die Töpfermeisterin betreibt seit 1981 ihren Laden „Keram“ an der Hausnummer 1 auf der Krämerbrücke.
  • Klitzekleine Kunstwerke bring Beate Kister in ihrem Laden „Kleinformat“ an der Nummer 25 an den Mann und die Frau.
  • Um Thüringer Spezialitäten dreht sich alles an der Hausnummer 19 bei Bettina Vick. Ihre „Thüringer Köstlichkeiten“ sind über die Grenzen Deutschlands bekannt und die Kisten, gefüllt mit Thüringer Feinkost, die sie rund um die Welt schickt, gelten als legendär.
  • Wer will, kann auf der Krämerbrücke übernachten. Im „Krämerhaus“ an der Adresse Krämerbrücke 15 gibt es herrliche Suiten in der schönsten Ecke Erfurts zu mieten.

Offenlegung

Thüringen Tourismus hat mich eingeladen, nach Thüringen zu reisen. 

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