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Change Maker Hotels in Südtirol: Naturhotel Pfösl in Deutschnofen

Die mächtigen Gipfel von Latemar und Rosengarten sind Zeugen: Nachhaltigkeit und Naturnähe sowie Ruhe und Regeneration sind die Pfeiler, auf denen das „Naturhotel Pfösl“ im Südtiroler Eggental basiert. Die Schwestern Brigitte und Eva Zelger führen das Haus gemeinsam mit Evas Mann Daniel Mahlknecht. Das Trio eint die Liebe zur Natur und die Vision für einen verantwortungsvollen Weg in die Zukunft.


Change Maker Hotels in Südtirol: Naturhotel Pfösl in Deutschnofen ♥ Lesezeit: 6 Minuten


Man könnte sagen, das Schwimmbad ist schuld. Im Südtiroler Eggental auf einem sonnigen Hochplateau am Fuße der Dolomiten gelegen, ist das „Naturhotel Pfösl“ eine feste Konstante – damals wie heute. Die Schwestern Brigitte und Eva Zelger führen das Haus gemeinsam mit Evas Mann Daniel Mahlknecht. Als im Jahr 2015 ein Wasserschaden das Schwimmbad lahm legt, geht für das Trio nicht die Welt unter. Sie stellen sie stattdessen auf den Kopf.

Naturhotel Pfösl in Südtirol

Der unglückliche Zufall löst einen Denkprozess aus. Die drei fragen sich: „Sollen wir reparieren oder alles neu denken?“ Weil es keine halben Sachen im „Naturhotel Pfösl“ gibt, entscheiden sie sich für Letzteres. Zwei Jahre lang hinterfragen sie alles, was bereits da ist – und alles, was eventuell kommen könnte. Sie feilen an Ideen genauso wie an ihren Werten. Am Ende eines langen Weges steht die neue Pfösl-Philosophie – unerschütterlich und unerschrocken. Das Ziel: „Ein besonderes Naturhotel an einem besonderen Platz.“

Naturhotel Pfösl: ganzheitliches Konzept

Als das Pfösl-Trio an der neuen Philosophie arbeitet, sind es nicht nur Schlagworte wie Achtsamkeit und Nachhaltigkeit, die im Raum stehen. „Wir wollten ein ganzheitliches Konzept“. Heute sind es vier Säulen, auf denen das Hotel basiert: gesunde Ernährung, achtsame Bewegung, mentale Balance und die Freude am Schönen. „Wir nennen unser Konzept Regeneration 360 Grad“, erklären Brigitte, Eva und Daniel.

Gemeint ist damit, dass die Gäste sich rundum regenerieren sollen. Die Möglichkeiten hierfür sind schier endlos. Es gibt geführte Wanderungen oder Waldbaden, Meditationseinheiten, Yoga oder Rituale in der Sauna. Jeden Tag finden unterschiedliche Aktivitäten statt. Hier gilt für den Gast: alles kann, nichts muss. Wer lieber im Infinity-Pool schwimmt, in der Sauna entspannt oder im Garten liest, ist genauso willkommen. Regeneration 360 Grad bedeutet auch das: Regeneration im eigenen Rhythmus.

Naturhotel Pfösl: Change Maker

Brigitte, Eva und Daniel sind Vordenker und Visionäre. Sie reden viel miteinander, spinnen manchmal herum, entwickeln und verwerfen Ideen. Das gehört zum Prozess. Das Trio ist wie ein eigener Think Tank, stets bereit, sich selbst zu hinterfragen. Sie sind „Change Maker“ – und deshalb auch Teil der „Change Maker Hotels“. Hotels, die dieses Label tragen dürfen, arbeiten an einer besseren Zukunft in der Hotellerie – achtsam, nachhaltig, naturbewusst, verantwortungsvoll. 

In den nächsten Jahren soll die Entwicklung weitergehen. „Wir haben erst 2022 unsere Gedanken und Ziele zur Nachhaltigkeit geordnet und in eine Nachhaltigkeitsstrategie gefasst“. Gemeinsam fixierten sie Themen, auf denen ihre Zukunft aufbauen soll. Abfall, Energie, Arbeitsplatzqualität, Wasser, Mobilität, regionale Kreisläufe, Upcycling und Weiternutzung sowie Kultur und Tradition. Wie das wöchentliche Brotbacken. Dann wird das Backhaus mit dem Steinofen befeuert und ein köstlicher Duft zieht durch den Garten wie er es früher schon tat. Das Backhaus wurde 1710 erstmals erwähnt.

Drei Generationen in Deutschnofen

Die Geschichte reicht weit zurück. 1510 wird der Hof in Deutschnofen zum ersten Mal offiziell erwähnt, erst 1730 wird er genau beschrieben. „… Neu erpaute Behausung mit Stube, Kuchl, Kammer … Wein- und ain Krautkeller, dann ober dem Haus befindlicher Pachofen und Schweinegarten, ferners ain Stadl, … Oxen- und ain Kuhestallung, … Ackerland gehörten dazu … und ca. 35 Tagmahd Heimwiesen; dann Wald und Weide …“. Gelegen auf einem sonnigen Hochplateau auf 1.300 Metern, ist das Grundstück ein Paradies am Fuße der Dolomiten. Rundum weite Wiesen und Wälder, in der Ferne recken Latemar und Rosengarten ihre mächtigen Gipfel in den Himmel.

In den 1950er-Jahren verwandelt Anton Zelger, der Großvater von Brigitte und Eva, den Bauernhof in ein einfaches Gasthaus. Seine Kinder Herta und Luis bauen es später zu einem 4-Sterne-Hotel um. Im Jahr 2007 übernehmen Brigitte und Eva das Zepter und führen es heute gemeinsam mit Evas Mann Daniel. Gäste wohnen in 44 Naturzimmern, 18 Panorama-Suiten und drei freistehende Chalets am Waldrand, die alles zu überblicken scheinen.

Architektur: Tradition und Moderne

Die Architektur vereint alte und neue Elemente. Ein historischer Heustadl diente als Vorlage für das Haus, dessen Balken mit dem umliegenden Wäldern zu verschmelzen scheinen. Es wirkt, als wären sie immer schon da gewesen. Dafür kam naturbelassenes Holz aus der Gegend zum Einsatz: Südtiroler Zirbe, Lärche und Fichte. Die dunklen Balken erinnern an eine alte Technik von einst: Früher wurde Holz oft gebrannt, um es haltbarer zu machen.

Die Umgebung und die Geschichte vom Südtiroler Eggental stehen stark im Fokus. Die Menschen im Dorf genauso wie die Philosophie der Region. Den Kopf geschüttelt hat niemand, als das Hotel-Trio die neuen Werte erarbeitete. „Im Gegenteil: Die Region ist selbst bekannt für ihren ökologischen und nachhaltigen Weg.“ Das Eggental trägt als erste Ferienregion im Land das Nachhaltigkeitslabel Südtirol und ist eine der wenigen mit international anerkannter GSTC-Nachhaltigkeitszertifizierung in Italien. 

Naturhotel Pfösl: Genuss und Gesundheit

Was die Natur hergibt, landet im „Naturhotel Pfösl“ im Glas oder auf den Tellern. In der Naturküche feiern Genuss und Gesundheit eine Koexistenz. Das Motto: regional, saisonal und vom eigenen Feld. Das Gemüse stammt vorwiegend vom hoteleigenen Permakultur-Acker. Rund 3.000 Pflanzen wachsen hier. Das schmecken Gäste: An der Bar werden Drinks mit selbstgemachtem Sirup kredenzt, abends sorgen die Kräuter beim mehrgängigen Dinner für das gewisse Etwas. 

Auch in der Küche wurde vieles umgestellt. Vegetarische Gerichte werden verstärkt in den Fokus gerückt, ein Tag in der Woche ist komplett fleischlos. Foodwaste ist ein wichtiges Thema, das konsequent hinterfragt wird. „Seit wir auf das Salatbuffet verzichten, schmeißen wir viel weniger weg“. Der Salat wird heute jedem Gast an den Tisch serviert, ebenso vieles beim Frühstück. Ein Büffet steht morgens zwar bereit, Qualität sticht hier aber Quantität. Zahlreiche Gerichte kommen dampfend direkt zu den Urlaubern.

Naturhotel Pfösl: Das Dorf im Hotel

Kreislaufwirtschaft ist im Eggental kein leerer Begriff. Seit Jahren arbeiten Produzenten und Gastronomen eng zusammen. Brigitte, Eva und Daniel entwickelten auch das „Projekt Eggental“ mit. Der Grundgedanke ist es, nicht nur regionale Produkte zu liefern, sondern auf Augenhöhe zu kommunizieren und die Menschen im Dorf ins Hotel zu holen. „Bauern fragen uns Hoteliers über Whatsapp: Was braucht ihr? Welche Produkte sollen wir entwickeln?“ Mittlerweile läuft das Netzwerk im dritten Jahr mit 28 Hotels und elf Bauern, die das „Naturhotel Pfösl“ beliefern. Klar ist: Je regionaler, desto besser. „Wir verwenden immer zuerst Produkte von unserem Hof, dann vom Dorf und aus dem Tal.“

Vieles von der Philosophie geschieht so subtil, dass Gäste nicht merken, was im Hintergrund passiert. 2021 trat das Hotel dem Klimaneutralitätsbündnis „turn to zero“ bei. Brigitte, Eva und Daniel sind sich einig: „Nur wenn du deinen CO2-Ausstoß kennst, kannst du ihn reduzieren!“ Heute wissen sie, dass sich der Beitritt gelohnt hat: Sie konnten die Emissionen halbieren. Der grüne Strom stammt aus 100% Wasserkraft, um Transportwege und Verpackungen zu vermeiden, wird gefiltertes Bergquellwasser servier, in den Badezimmern liegen Seife und Shampoo in unverpackter, fester Form. 

Regeneration im Naturaspa

Das Schwimmbad mit dem Wasserschaden von einst wurde übrigens abgelöst vom heutigen Herzstück des 2.000 Quadratmeter großen Spa- und Wellnessbereiches: 25 Meter ragt der schwebende Infinity-Pool in die Landschaft. Wer im 35 Grad warmen Solewasser bis ans Ende schwimmt, hat beinahe das Gefühl, die Gipfel von Latemar und Rosengarten kitzeln zu können. So nah liegt das beeindruckende Bergmassiv.

Die Regeneration geschieht hier in aller Stille und für alle Sinne: Im Naturaspa sorgen ein Whirlpool, ein Barfußparcours, ein Quellwasserpfad, ein Naturteich zum Kneippen, acht Kräutersaunen und Ruheräume mit Naturholzliegen für Entspannung. Voll ist es nie; und es herrscht Ruhe. Die Weite des Grundstücks lässt genug Freiraum für jeden Gast zu. Und wieder gilt: alles kann, nichts muss im „Naturhotel Pfösl“. Regeneration 360 Grad eben.


Change Maker Hotels

Petra Percher-Kropf und Robert Kropf sind seit den 1990er-Jahren als Journalisten tätig und haben über 80 Länder bereist. Sie kreierten beliebte Plattformen wie die Insiderei und die A-List. 2021 gründeten sie die „Change Maker Hotels“, um damit ein größeres Bewusstsein für achtsames und nachhaltiges Reisen zu schaffen. Hotels, die das Label „Change Maker Hotels“ tragen dürfen, arbeiten mit ihren Ideen und Visionen an einer besseren Zukunft in der Hotellerie – achtsam, nachhaltig, naturbewusst, verantwortungsvoll.


Offenlegung

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit IDM Südtirol und den Change Maker Hotels. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene. 

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