Im Süden Österreichs, nahe der Grenzen zu Italien und Slowenien, breitet sich die Region Villach zwischen den Gipfeln der Villacher Alpen und dem glasklaren Wasser von Faakersee und Ossiachersee in einer weitläufigen Landschaft aus, die voller Überraschungen steckt. Ob Aufsteigen oder Abtauchen, ob Ausruhen oder Action: Wer hier Urlaub macht, findet garantiert sein ganz persönliches Abenteuer, egal ob als Familie, Paar oder Solo-Traveller. 7 Highlights in der Region Villach – von A wie Affenberg bis Z wie Zitrusgarten.
Kärnten für Kinder: 7 Highlighs in der Region Villach zwischen Abenteuer & Auszeit ♥ Lesezeit: 5 Minuten
#1 Kärnten für Kinder: Villacher Alpenstraße & Naturpark Dobratsch
Hausberg klingt immer irgendwie niedlich. Als ob durch die Nähe zu einer Stadt die tatsächliche Größe eines Berges schrumpfen würde und er leichter zu erklimmen wäre. In Villach ist das nicht anders. Spricht man über den „Hausberg Dobratsch“, der direkt vor der Stadt liegt, hat man keine Ahnung, wie gigantisch der Berg sich zeigt, wenn man tatsächlich vor ihm steht.
Der Gipfel liegt auf 2.167 Meter Höhe, der Weg nach oben führt über die schönsten Kurven der Region Villach. Die Villacher Alpenstraße windet sich frech nach oben und verändert mit jedem zurückgelegten Kilometer ihr Aussehen, von der sanften Waldlandschaft zum rauen Karstgebirge. Die 16,5 Kilometer sollte man aber keinesfalls am Stück nach oben sausen, denn unterwegs hat man die Chance, die Region von ihrer schönsten Seite zu sehen. Besonders bei bei Parkplatz 6 auf 1.403 Meter: Hier erzählt der Dobratsch ein großes Stück seiner Geschichte.
Aussichtsplattform Rote Wand
Bei der „Aussichtsplattform Rote Wand“ steht man staunend vor den schroffen Felsen und Felsabbrüchen, die im Jahr 1348 bei einem Bergsturz entstanden, und blickt nicht nur auf die rotgefärbte Abbruchkante, sondern auch die umliegende Seenwelt und die südlichen Gebirgsketten. Tipp: Beim Parkplatz 11 auf 1.732 Meter ist die „Rosstratte“ ein prima Ort zum Einkehren. Von hier hat man einen tollen Blick auf den Gipfel und kann den Aufstieg planen, denn es führen mehrere Wanderwege nach oben. Oder man bleibt, wo man ist, und nimmt sich den Geologielehrpfad vor, oder fährt zurück zum Parkplatz 6 und schaut sich den Alpengarten an.
Auf dem Gipfel des Dobratsch findet man übrigens abgesehen vom Gipfelhaus noch eine Besonderheit, nämlich zwei der höchstgelegenen Wallfahrtskirchen der Ostalpen: Die Deutsche Kirche Maria am Stein stammt aus dem Jahr 1692 und wurde von Knappen aus Bleiberg-Kreuth und Bauern aus den Dörfern westlich von Villach gebaut, 300 Meter entfernt thront die Windische Kapelle, einst errichtet von einer Frau, die als Dank für die Heilung ihres Sohnes ihr Gelübde an die Gottesmutter einlöste und die Kapelle bauen ließ.
- Villacher Alpenstraße & Naturpark Dobratsch
- Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet
- Preis: mautfrei jährlich von 1. Jänner bis 14. April und von 16. November bis 31. Dezember; einfache Fahrt PKW € 18
- Naturpark Shuttlebus: jeden Mittwoch und Samstag vom 5. Juni bis zum 12. Oktober 2019, zusätzlich jeden Sonntag vom 16. Juni bis zum 8. September 2019. Erwachsene € 16, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre € 3
#2 Kärnten für Kinder: Abenteuer Affenberg
Fährt man in Richtung Burg Landskron, rechnet man vielleicht mit Rittern und Burgfräulein, aber sicher nicht mit dem größten Affentheater Kärntens. Doch genau hier, am Fuße der Burg, verbirgt sich unter hohen Bäumen auf vier Hektar das größte Affenfreigehege Österreichs. 160 Japanmakaken leben im „Abenteuer Affenberg“.
Angefangen hat alles im Jahr 1996. Damals wurden in der Nähe von Osaka 39 Japanmakaken im Freiland gefangen und in das große Areal der Burgruine Landskron bei Villach gebracht. Die Lage hier ist ideal für die Affen, denn die Klimazonen Österreichs und Japans sind beinahe ident. Aus den 39 Tieren von einst wurden mittlerweile 160, doch wer denkt, dass der Affenberg ein typischer Zoo ist, irrt sich: Käfige oder Gitter gibt es keine.
Die Tiere leben völlig frei in einem riesigen Gebiet und sollen in ihrem natürlichen Verhalten nicht gestört werden. Auch nicht von den Wissenschaftlern der Uni Graz, Vet-Med-Uni und Uni Wien, die hier forschen. Der Grundsatz? Kein Tier wird für Experimente eingefangen. Die Wissenschaftler sind stille Beobachter im Areal und finden unter anderem Antworten in Kotproben der Tiere: Aus diesem kann man beispielsweise die Genetik und verschiedene Hormonlevel des Tieres herauslesen.
- Abenteuer Affenberg
- Burg Landskron, 9523 Landskron
- +43-4242-430375
- Preis: Erwachsene € 13, Kinder von 4 bis 14 Jahre € 6,50, Familienkarte (2 Erwachsene + 2 Kinder € 34
- Öffnungszeiten/Führungen: Noch bis 15. Juni stündlich um 9:30, 10:30, 11:30, … (letzte Führung um 17:30); von 15. Juni bis 15. September alle 30 Minuten um 9:30, 10:00, 11:30, … (letzte Führung um 17:30)
#3 Kärnten für Kinder: Der Zitrusgarten
Kommt man im Blumenweg in Faak am See an, könnte man in dem Gewächshaus ebendiese erwarten, doch der Kärntner Michael Ceron zieht hier etwas völlig anders: Zitrusfrüchte sind seine große Leidenschaft. Vor vielen Jahren hat er begonnen, Zitronensorten aus der ganzen Welt zu züchten. Heute gedeihen rund 240 Arten hier am Faaker See. Die Liebe zu Zitronen entwickelte er schon als Kind; als Österreich zur EU kam und das Einführen von Pflanzen möglich wurde, verwirklichte er seinen Traum mit seinem Zitrusgarten.
Dabei beweist er einen langen Atem: Manche Früchte brauchen Jahre, bis sie wachsen, doch Michael Ceron ist stur und glaubt an den Erfolg seiner Zitrusfrüchte. Spaziert man durch das Gewächshaus, staunt man über Früchte in allen Größen und Formen, besonders augenfällig ist Buddhas-Hand, eine von 38 Cedrat-Zitronen-Sorten, die bei ihm wachsen. Das ist quasi die Königin der Zitrusfrüchte, da ihr Geschmack so intensiv ist. Ihren Namen bekam sie wegen der Form: Die Fruchtsegmente sind einzeln von der Schale umgeben, deshalb ähnelt die Frucht einer Hand. Der Geschmack ist so besonders, dass er eigentlich nur in der Spitzengastronomie eingesetzt wird, ähnlich wie ein Trüffel.
Tipp: Im Zitrusgarten werden vielerlei Produkte hergestellt und verkauft – von unzähligen Marmeladen mit unterschiedlichen Zitrusfrüchten über Zitronensalz und Zitronenlikör bis hin zur Zitronenschokolade.
- Der Zitrusgarten
- Blumenweg 3, 9583 Faak am See
- +43-664-5403321
- Preis: Erwachsene € 5, Kinder bis 15 Jahre kostenlos
- Öffnungszeiten: Mo bis Sa, 10 bis 16 Uhr; feiertags, 13 bis 16 Uhr
Reisevideo: Die Region Villach zwischen Abenteuer und Auszeit
#4 Kärnten für Kinder: Nudelfabrik Finkenstein & Marktcafé
Einige der Zitronen von Michael Ceron müssen für ihre nächste Station nicht weit reisen, genauso wie Urlauber in der Region Villach. Eine der schönsten kulinarischen Stationen macht man in der Nudelfabrik Finkenstein und dem angeschlossenen Marktcafé. Schon in fünfter Generation werden hier Nudeln hergestellt – in der ältesten Nudelfabrik Österreichs!
Angefangen hat alles im Jahr 1838, als Gründer Giuseppe Gregori sein Nudelimperium startete, damals allerdings in Bozen. Doch der Platz wurde knapp, also suchte er einen neuen Standort – und landete 1905 in Finkenstein in Kärnten. Seither werden die Nudeln hier hergestellt und umfassen heute eine Produktpalette von rund 90 Pastasorten!
Wer diese vor dem Kauf testen möchte, kann das im angeschlossenen Marktcafé tun, einem großartigen Mix aus Restaurant und Shop; in einer großen Halle essen Besucher die Finkensteiner Nudel und können gleichzeitig einkaufen: die unzähligen Finkensteiner Nudelnsorten genauso wie Spezialitäten der Alpe-Adria-Region.
Was Michael Cerons Zitronen mit der Kärntner Pasta zu tun hat? Sie sind Bestandteil eines ganz besonderen Pestos, das hier immer wieder auf der Speisekarte steht und als Insidertipp gilt: Das hausgemachte Zitronenpesto schmeckt großartig – und kann sogar im Shop gekauft werden.
- Nudelfabrik Finkenstein
- Marktcafé in der Nudelfabrik Finkenstein
- Warmbaderstraße 34
- 9585 Gödersdorf/Finkenstein am Faaker See
- +43-4257-2009 (Nudelfabrik), +43-4257-221 16 (Marktcafé)
- Öffnungszeiten: Mo bis Sa, 9 bis 21 Uhr
#5 Kärnten für Kinder: Maibachl
Eines der größten Naturwunder Kärntens ist in Wahrheit klein; klein, aber mehr als oho! Das Maibachl in Villach bringt Einwohner und Urlauber gleichermaßen zum Staunen, wenn es sprudelt.
Aber von vorne: Die Region Villach war schon vor 2.000 Jahren als Badeort bekannt: Die Römer kamen hierher, über die Verbindungsstraße zwischen Noricum und Rom, um die warmen Quellen zu nutzen. Noch heute können Besucher auf dem „Römerweg“ nahe Warmbad Villach wandern. Die antike Geleisestraße gehört zu den wichtigsten Altstraßen, die von Italien in den Ostalpenraum führten. Von hier weiß man auch über die einstige Badekultur der Römer: Weiheinschriften deuten auf die frühe Nutzung der dortigen Thermalquellen hin.
Ein ganz besonderes Phänomen ist das Maibachl. Mitten im Wald gelegen fließt hier eine kleine Thermalquelle, die sich bis zu 38 Grad erwärmen kann! Wenn im Mai die Schneeschmelze am Dobratsch einsetzt, fängt das Maibachl an zu sprudeln. Dann können Urlauber sich in einem der zwei Quellbecken (angeblich errichtet von findigen Badegästen, die Steine aufschichteten, um besagte Becken zu kreieren) niederlassen und im warmen Thermalwasser baden, dem seit jeher eine heilende Wirkung nachgesagt wird.
- Maibachl
- Napoleonwiese 4, 9504 Villach
- Eintritt: frei
#6 Kärnten für Kinder: Kärnten Therme
Wer nicht in der Natur, sondern lieber drinnen die Heilkraft der Villacher Quellen spüren möchte, geht vom Maibachl nur wenige Minuten nach Warmbad Villach. Wo es sich einst die Römer im warmen Wasser gutgehen ließen, steht heute mit der „Kärnten Therme“ eine Badelandschaft, die die berühmten Quellen bündelt.
Die Geschichte des Warmbad Villachs hat eine lange Entwicklung hingelegt, vor allem als Ort der Sommerfrische. Im 17. Jahrhundert standen hier schon die ersten Pavillons und eine Gastwirtschaft, im 19. Jahrhundert eröffnete der Walterhof, quasi der Vorgänger des heutigen Warmbaderhofes, seine Türen. Eben weil sich die heilende Wirkung des Wassers herumsprach, kamen alle: Adelige genauso wie Urlauber.
Heute ist das Gelände fast ein kleines Dorf, in dem die Kraft des Thermalwassers unterschiedlich eingesetzt wird: zum Baden und Wellnessen genauso wie zur Heilung. Zwei Hotels sind direkt an die Kärntentherme angeschlossen, sodass man hier auch prima Urlaub machen kann: der mondäne „Warmbaderhof“ und das „Hotel Karawankenhof“. In der Therme gibt es dann wirklich für jeden etwas: Wellness und Ruhe für Erwachsene, Abenteuer und Action für Kinder – und natürlich die magische Kraft der Villacher Heilquellen …
- Kärnten Therme
- Kadischenallee 25, 9504 Warmbad-Villach
- +43-4242-30012750
- Preis: Erwachsene € 23,10, Kinder 4 bis 12,99 Jahre € 13, Kinder 13 bis 15,99 Jahre € 16,30; Tageskarte Familie (1-2 Erwachsene + max. 5 Kinder/Jugendl. pro Familie): Erwachsene €20,80,Kind/Jugendliche€10,20
- Öffnungszeiten: FUN-Bereich (Therme) täglich von 9 bis 22 Uhr; SAUNA-Bereich täglich von 10 bis 21:30 Uhr
- Hotel Karawankenhof
- Kadischenallee 27, 9504 Warmbad-Villach
- +43-4242-30012099
- Preis: Doppelzimmer je nach Saison ab € 129
- Hotel Warmbaderhof
- Kadischenallee 22-24, 9504 Warmbad-Villach
- +43-4242-3001-1283
- Preis: Doppelzimmer je nach Saison ab € 140
#7 Kärnten für Kinder: Café-Konditorei Hotel Warmbaderhof
Nach dem Schwimmen ist vor der Torte – oder war’s umgekehrt? Egal, Hauptsache der nächste Weg führt in die Café-Konditorei des historischen „Hotel Warmbaderhofs“. Wie praktisch, dass im Warmbad-Viertel alles so nahe beieinanderliegt und man im Nu im Café sitzen kann. In der Vitrine warten die süßesten Versuchungen der Region Villach, auf der Terrasse sitzt man in der Sonne und stärkt sich nach dem Baden.
Das Besondere: Was hier auf den Tellern landet, stammt aus der hauseigenen Patisserie – und das schmeckt man. Der Kreis schließt sich übrigens, wenn man die Namen der leckeren Torten liest und immer wieder mal welche entdeckt, die mit Zitronen zubereitet werden. Die stammen natürlich aus dem Zitrusgarten von Michal Ceron …
- Café-Konditorei im Hotel Warmbaderhof
- Kadischenallee 22-24, 9504 Warmbad-Villach
- +43-4242-3001-1283
- Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
♥ Offenlegung
Dieser Artikel entstand in einer bezahlten Zusammenarbeit mit Kärnten – It’s my Life. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene.
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Lieber Finn, da habt ihr ein prima Reiseziel gewählt, denn in ganz Kärnten steht Biken groß auf der Tagesordnung und ist quasi die Nummer 1 der Aktivitäten. Wann wollt ihr denn reisen? Der Affenberg ist tatsächlich ein super Stopp. Wenn ihr im Sommer unterwegs sein solltet, würde ich euch raten, die Tickets vorab zu reservieren. Und falls ihr vorher anruft, fragt doch, wenn Lena die nächste Führung macht. Sie weiß wirklich alles über die Affen und macht großartige Führungen. Wenn eure Route steht, meldet euch gerne mit weiteren Fragen – vielleicht kann ich ja noch helfen.
Liebe Grüße, Jasmin