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ITB 2021: 25 Reisetrends von der ITB Berlin NOW

3.513 Aussteller aus 120 Ländern, 280 Referenten und 180 virtuelle Diskussionsrunden, Vorträge und Interviews: Die digitale Ausgabe der weltweit führenden Reisemesse ITB fand vom 9. bis 12. März 2021 vollständig online auf itb-now.com statt. Das zentrale Thema in diesem Jahr: Wie kann der Neustart der Reisebranche nach der Pandemie aussehen? Was kommt, was geht, was bleibt: 25 Reisetrends von der ITB Berlin NOW.


ITB 2021: 25 Reisetrends von der ITB Berlin NOW ♥ Lesezeit: 10 Minuten
Fotos: ITB Berlin


#1 ITB 2021: Vertrauen

„Vertrauen ist ein wichtiger Faktor für Reisen 2021“, prognostiziert Christian Smart, General Manager von Travelzoo. „Vertrauen ist eine globale Währung.“ Seit sechs Jahren erstellt Travelzoo in Zusammenarbeit mit der ITB Berlin repräsentative Studien zu Reisetrends. 2021 ging es um die Frage: Was beeinflusst Kaufentscheidungen in Krisenzeiten? Das Ergebnis: 83 Prozent gaben an, dass Vertrauen für sie die wichtigste Eigenschaft von Menschen oder Unternehmen ist. Ähnlich sieht das Monika Wiederhold von Amadeus Deutschland. Menschen seien verunsichert im Hinblick auf Reisen und haben Bedenken bei Reiseplanungen. „Wir müssen den Reisenden Vertrauen geben“, so Wiederhold. Auf das Problem Covid-19 habe jedes Land, jede Region, jedes Unternehmen seine eigenen Antworten. „Das bedeutet eine komplexe Umgebung für Reisende.“


#2 ITB 2021: Sicherheit & Gesundheit 

Das gesteigerte Bedürfnis nach Sicherheit und Gesundheit wird der Reisebranche noch lange erhalten bleiben. Für Mark S. Hoplamazian, Hyatt-Präsident, ist Empathie der wichtigste Faktor. Es sei daher wichtig, die Bedürfnisse des anderen im Blick zu behalten, um den Kunden den Service zu bieten, den sie wünschen. „Angst ist ein Gamechanger“, meint indes der Angsttherapeut Jeffrey Mc Cutchan. Kunden wollten nach der Verunsicherung durch das Virus Orte finden, an denen sie sich wohlfühlen und ihnen persönlich entgegengekommen wird.


#3 ITB 2021: Mehr Qualität

Mit dem Wunsch nach mehr Sicherheit und Vertrauen steigt auch der Anspruch an die Qualität von Reisen, ist sich Jason Wang, COO des Global Tourism Economy Forum, sicher. „Die Menschen sind reiseerfahrener geworden, deshalb ist es logisch, dass künftig mehr Qualität nachgefragt wird.“ Auch Hygieneaspekte hätten eine größere Bedeutung erlangt und Ansammlungen von Menschen würden gemieden. All das spreche dafür, dass Luxusdestinationen mit höherer Qualität eine sichere Zukunft hätten, ist Angsttherapeut Jeffrey Mc Cutchan überzeugt.

ITB 2021: 25 Reisetrends von der ITB Berlin NOW
Foto: ITB Berlin

#4 ITB 2021: Gesundheitsdaten & Datenschutz

Zukünftig werden Gesundheitsdaten eine neue Relevanz erhalten, die Frage nach dem Datenschutz aber genauso. Schließlich müssen die Kunden hierfür großes Vertrauen aufbringen. Es sei noch offen, wie das zu gewinnen sei, besonders, wenn es um Impf- oder Testbestätigungen gehe. Die Experten sind sich einig. dass der vollständig datengetriebene Tourismus noch nicht erreicht sei: „Wir werden von nun an noch lange mit analogen und digitalen Impfpässen und Testbescheinigungen parallel leben müssen“, prognostiziert Christian Warneck, Vice President Airlines Solutions von Amadeus Deutschland.


#5 ITB 2021: Social Distancing

Das Konzept des Social Distancing, um das Ausbreiten der Pandemie zu vermeiden, wird uns noch länger begleiten, sind sich Experten sicher. Da gehe es nicht nur darum, Abstand zu halten, sondern um Sicherheits-Modelle beim Reisen wie bargeldlose Transaktionen, berührungslose Ticketlösungen und generell mehr Apps und Technologien rund um das Thema Sicherheit – aber auch um eine Abkehr vom Massentourismus. Ivana Kolar, CEO von Julius Rose, sagt: „Social Distancing verträgt keine Angebote aus dem Massentourismus!“


#6 ITB 2021: Persönliche Begegnungen

Im starken Kontrast zu Social Distancing stehen persönliche Begegnungen, die im Fokus der Reisenden stehen. Die Menschen sind der digitalen Kommunikation überdrüssig und sehnen persönliche Begegnungen herbei, meint Martina Eggler, General Manager bei ATG Travel Deutschland GmbH. Das betrifft nicht nur den klassischen Reisenden, sondern auch Unternehmen und Geschäftsreisende. Die Zeit vor 2019 wird nicht zurückkehren, virtuelle Treffen werden ein wichtiger Teil der Begegnungskultur bleiben. Aber: Der Weg zurück zu persönlichen Begegnungen stehe hoch im Kurs. „Jeder in unserer Branche wird bestätigen, dass manche Treffen einfach persönlich sein müssen“, so Martina Eggler. Das bestätigt auch Toby Frowen, Senior Managerin im Global Lead – Global Meetings Management bei Amgen: „Wir haben festgestellt, dass sich viele Menschen künftig mehr face-to-face-Treffen und menschliche Begegnung wünschen.“

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Foto: ITB Berlin

#7 ITB 2021: Kurzfristigere Buchungen

Kunden, die jetzt einen Urlaub buchen, wünschen sich Flexibilität und Spontaneität. Zum einen gehe es um die Möglichkeit, kurzfristig buchen zu können, zum anderen um flexible Stornierungs- und Umbuchungsmöglichkeiten. Patrick Mendes, CCO der Accor Hotels, ist sich sicher: Der Trend gehe zu kurzfristigeren Buchungen und zu kürzeren Aufenthaltsdauern. Außerdem wünschen die Kunden ein Höchstmaß an Storno- und Umbuchungsflexibilität. 


#8 ITB 2021: Flextarife

Flexible Stornierungs- und Umbuchungsmöglichkeiten bei Pauschalreisen werden nach der Pandemie bleiben, meinen die großen Unternehmen auf ITB. Marek Andryszak, CEO von TUI Deutschland, berichtet, dass sich 80 Prozent der Kunden, die seit 1. Februar eine TUI-Reise gebucht haben, für einen Flextarif entschieden hätten. Ähnlich sieht es bei DER Touristik aus: Dort seien es 70 Prozent, so Ingo Burmester, CEO Central Europe. Auch die Impfung spiele eine große Rolle: Zwei Drittel der Kunden würden bis nach ihrer Impfung warten, bevor sie eine Reise verbindlich buchen.


#9 ITB 2021: Kreditkartenzahlungen

Ein Trend in Sachen Technologie ist ein alter, der durch die Pandemie neuen Aufschwung bekam: Der bargeldlose Zahlungsverkehr nimmt rasant zu. Auf die Frage, was sich nach Corona in der Industrie ändern werde, nennt Sascha Hausmann, Partner von Howzat Partners, die Zahlung via Kreditkarte. Früher bei bargeldlosem Zahlungsverkehr vergleichsweise zurückhaltend, hätten die Deutschen sich durch Corona daran gewöhnt, mit der Kreditkarte zu zahlen. „Das wird sicherlich bleiben.“ 


#10 ITB 2021: Städtereisen

Städtereisen werden sich nach der Corona-Pandemie neu erfinden müssen, so die Kernaussagen der Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf der ITB. Digitalisierung und Qualität werden dabei eine wichtige Rolle spielen. „Die gute alte Zeit gab es ohnehin nie, in vielen Städten wurde Tourismus eher als eine zerstörende Kraft angesehen“, sagt Olivier Ponti, VP-Insights von Forward Keys, einem Reiseanalyse-Unternehmen aus Valencia. Technische Lösungen, etwa digitale Reservierungen und Big-Data-Analysen, könnten helfen, Städtereisen künftig zu verbessern.

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Foto: ITB Berlin

#11 ITB 2021: Reisen im eigenen Land

Mehr Reisen innerhalb des eigenen Landes, mehr Natur- und Outdoor-Trips und weniger Geschäftsreisen: Das sind drei Trends, die die Studie „ITB World Travel Survey: Global Tourism Demand Forecast“ ergab. In Deutschland und den USA sagte jeder dritte Befragte, dass er seine Reisegewohnheiten künftig ändern werde, in Chinas war dies sogar jeder zweite. 76 Prozent aller Deutschen gaben an, dass sie mehr innerhalb des eigenen Landes verreisen würden, in Amerika sagten dies 77 Prozent, in China sogar 88 Prozent. Zwischen 61 (Deutschland) und 91 Prozent (China) der Befragten sagten, dass sie künftig mehr naturnahe Reisen und Outdoor-Trips unternehmen möchten. Zwischen 63 und 66 Prozent der Befragten gaben an, dass sie weniger Geschäftsreisen unternehmen werden.


#12 ITB 2021: Einheimisches Publikum 

Wo die Touristen fehlen, leiden die lokalen Anbieter. Ein Trend liege deshalb laut Experten auf dem einheimischen Publikum. Die mit dem Tourismus verbundenen Vor-Ort-Attraktionen haben sich durch die Pandemie drastisch verändert. Douglas Quinby, Gründer der Reiseplattform Arival, berichtet: Das Segment „Outlook Tours, Activities, Attractions“ etablierte sich bis 2019 als drittstärkstes Segment der Reiseindustrie mit einem Umsatzvolumen von weltweit 254 Milliarden Dollar, im vergangenen Jahr blieben wegen Corona 24 Prozent übrig. Wer überleben wollte, suchte nach Auswegen, viele Anbieter fokussierten sich auf das einheimische Publikum. „Das wird auch noch 2021 so bleiben“, prognostiziert Quinby. 


#13 ITB 2021: Nachhaltigkeit 

Nachhaltigkeit bleibt ein Dauerthema im Tourismus. Auf der ITB stellte Caroline Bremner von Euromonitor International den neu geschaffenen „Sustainable Travel Index“ vor und präsentierte das Ergebnis der ersten Erhebung. Die zehn nachhaltigsten Reiseländer – von 99 Ländern, die berücksichtigt wurden – liegen alle in Europa: Schweden, Finnland, Österreich, Estland, Norwegen, die Slowakei, Island, Lettland, Frankreich und Slowenien. Bei der Erhebung seien auch in vielen Ländern, die es nicht in die Top 10 geschafft haben, positive Ansätze aufgefallen, unter anderem die Smart Cities in den Niederlanden und der hohe Anteil erneuerbarer Energie und die Ausweitung von Naturschutzgebieten in Costa Rica. Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, sieht einen Trend weg vom Destinationsmarketing und hin zum Destinationsmanagement. „Der Tourismussektor sollte anfangen, verantwortlicher zu handeln“, fordert Stolba. Eine zentrale Aufgabe sei es, Destinationen so zu gestalten, dass dies das Leben der Menschen verbessert. 

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Foto: ITB Berlin

#14 ITB 2021: Nachhaltigkeitszertifikate

Erwarten die Gäste Zertifikate, um sich sicher zu sein, dass ein Betrieb nachhaltig agiert? Otto Lindner, CEO der Lindner Hotels AG und Präsident des Hotelverbands Deutschland (IHA), geht mit seiner Hotelkette seit Jahren grüne Wege: 2019 ließ er seine gesamte Hotelgruppe mit Green Signs zertifizieren. Michael Buchna, Direktor vom Landhotel Saarschleife Mettlach-Orscholz und Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) im Saarland, ist sich sicher, dass Gäste der Qualität der Produkte zukünftig mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen werden. Da seien Zertifikate ein gutes Kommunikationswerkzeug. Suzann Heinemann, Direktorin des InfraCert-Instituts, betonte, die Krise habe das Bewusstsein der Menschen noch einmal geschärft. Nun hätten auch Hoteliers, die vorher nie Zeit für das Thema gefunden haben, während des Lockdowns an ihren Nachhaltigkeitskonzepten gearbeitet. Viele Anbieter hätten schon vorher umweltbewusst agiert, jetzt gäbe es jedoch deutlich mehr Interesse an grünen Zertifizierungen.


#15 ITB 2021: Partnerschaften

Etwas, das aus der Krise entstehen könne, sei ein neues Miteinander. Die internationale Tourismusexpertin Dr. Anna Spenceley tritt dafür ein, die Krise als Chance zu nutzen, Tourismus umweltfreundlich und sozialverträglich neu zu denken: „Wollen wir zurück zur alten Normalität oder wollen wir ein ‚new normal‘ kreieren, das nachhaltiger und bekömmlicher ist?“ Einer der wichtigsten Punkte sei das Teilen: Ideen, Beispiele, Konzepte und Geschichten müssten ihren Weg um die Welt finden. Sie ist sich sicher: Partnerschaften seien unverzichtbar. Volker Adams, Leiter Politik/Auslandstourismus beim DRV, wünscht sich für den Neustart eine bessere Zusammenarbeit mit den Quellmärkten und Destinationen, damit Produkte entwickelt werden können, die so nachhaltig wie möglich sind und den Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMZ, bekräftigt das: „Die Folgen von Corona werden uns noch lange begleiten. Wir schaffen einen Neustart nur zusammen, in starken Partnerschaften – alleine wird sich keiner aus der Krise retten können.“

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Foto: ITB Berlin

#16 ITB 2021: Home Office im Hotel

Gerade die Städte-Hotellerie musste wegen der Pandemie herbe Verluste einfahren. Internationale Gäste fehlten, Regierungsverordnungen sorgten für geschlossene Häuser. Geöffnet wurde nur für Geschäftsreisende – und manchmal auch für Kunden, die einen Ort ihr Home Office brauchten. Ein Trend, der bleiben wird, wie Patrick Mendes, CCO der Accor Hotels, meint. Home Office ins Hotel zu verlegen sei nicht nur ein kurzfristiger Trend, sondern kann für eine Veränderung der Hotelbranche führen: Häuser werden nicht nur von Reisenden, sondern auch von der lokalen Bevölkerung genutzt. 


#17 ITB 2021: Besserverdienende als Zielgruppe

Laut Douglas Quinby, Gründer der Reiseplattform Arival, ist die Gruppe der Besserverdienenden die erste Zielgruppe, die wieder reisen wird. Zumindest in den USA gaben 89 Prozent der Befragten an, nach Corona über genauso viel oder gar über mehr Geld zu verfügen als 2019 – wohl unter anderem, weil sie aufs Reisen verzichten mussten. Ihre Gruppe stellt zwar nur 40 bis 45 Prozent aller Reisenden, steht aber für 62 Prozent des Umsatzvolumens. Ähnlich sieht das Sir Tim Clark, Präsident der Fluggesellschaft Emirates. Er sehe als erste Gäste diejenigen, die hochpreisige Urlaube buchten. Dort spüre sein Unternehmen bereits jetzt eine enorme Nachfrage. „Jeder will nach all diesen Monaten wieder raus.“ 


#18 ITB 2021: Jugendtourismus

Im Kontrast zu den Besserverdienenden steht der Jugendtourismus von Personen zwischen 15 und 30 Jahren. Dieser sei zwar ab dem zweiten Quartal 2020 um rund siebzig Prozent eingebrochen und wird sich vermutlich vor dem Jahr 2023 nicht vollständig erholen, so Professor Greg Richards von der WYSE Travel Confederation, aber: Hinsichtlich einer Erholung böte der Jugendreisemarkt besondere Chancen, die ihn von anderen Bereichen unterscheide. Denn junge Reisende sind häufig länger unterwegs als normale Urlaubsreisende. Aus diesem Grund seien sie möglicherweise eher bereit, Quarantäne in Kauf zu nehmen. Ein Problem sehe er allerdings darin, dass Studenten und junge Erwachsene in vielen Ländern zu den letzten Personengruppen gehören würden, die Zugang zu einer Impfung bekommen. 


#19 ITB 2021: Digitale Nomaden

Ein fließender Übergang besteht zwischen dem Jugendtourismus und den digitalen Nomaden. Diese seien für bestimmte Destinationen ein interessanter Wachstumsmarkt, so Richards. Da während der Pandemie viele Menschen gelernt hätten, ortsunabhängig zu arbeiten, würde künftig wahrscheinlich häufiger als bisher die Frage gestellt werden, warum man im Büro arbeiten solle, wenn dies auch am Strand möglich sei.

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Foto: ITB Berlin

#20 ITB 2021: Medizintourismus 

Gesundheitsthemen sind in aller Munde, deshalb steht dem Medizintourismus ein Boom bevor, sind sich Experten sicher. Der Zuruf: „Bleib gesund!“ gehöre heute zum „new normal“, erklärt Leila Krešić-Jurić, Managing Director & Partner Health Tourism Industry HTI. Umso wichtiger sei es, diesen Faden in die Strategien für die zukünftige Entwicklung des Gesundheitstourismus mit aufzunehmen: „Der Schwerpunkt verschiebt sich von der Heilung zur Prävention.“ Der Medizintourismus biete facettenreiche Möglichkeiten. Die European Spas Association (ESPA) arbeitet beispielsweise an Konzepten zur Behandlung von Corona-Langzeitfolgen in medizinischen Spas und Luftkurorten. Corona könne den Medical Tourism weltweit sehr beflügeln. Ivana Kolar, CEO von Julius Rose, ist sich sicher. „Die Menschen sind bereit, in ihre Gesundheit zu investieren – mehr denn je.“


#21 ITB 2021: Wellnessreisen

Eng verbunden mit dem Medizintourismus sind Wellnessreisen. Sherif Hassan, CEO und Gründer von Tripsetc Travel Company, ist überzeugt, dass das Gesundheitsthema ein Potential für den Tourismus mitbringe. Konzepte müssen allerdings überdacht werden. „Wellness-Hotels müssen das Thema Health Care in ihren Fokus rücken, Kliniken sollten zusätzlich über Wellbeing nachdenken“, so der Facharzt für Innere Medizin. Auch Ingo Schweder, Experte in der Spa- und Hospitality-Branche, ist davon überzeugt, dass Wellness ein Segment ist, das weiter wachsen wird. Sogar in der weltweiten Finanzkrise 2009 konnten sich die Umsätze in diesem Bereich verdoppeln, also sei er zuversichtlich, dass auch in der Post-COVID-Zeit die Wellness-Kurve nach oben gehen werde: „Schließlich die Gesundheit und das Wohlbefinden in allen Köpfen fest verankert.“ Laut Schweder werden Wellness-Angebote mehr nachgefragt, da die Menschen erschöpft und coronamüde seien. Viele hätten weniger Geld zur Verfügung und wollten Urlaube buchen, die es wert sind. „Wellness wird sich weg entwickeln vom reinen Luxusprodukt hin zu Angeboten in allen Lebensbereichen und auf allen Ebenen.“


#22 ITB 2021: Outdoorurlaube & E-Bikes

Outdoorurlaub liegt im Trend, insbesondere mit Aktivitäten wie Mountainbiken, Laufen oder Wandern. „Die Leute wollen wieder mehr in der Natur sein, das ist großartig“, so Tilman Sobek, der Managing Director von absolutGPS. Einen großen Boom erleben E-Bikes. Als coronagerechtes Fortbewegungsmittel habe das E-Bike im vergangenen Jahr einen enormen Aufschwung erlebt, so Susanne Brüsch von Pedelec. Die Verkaufszahlen seien 2020 um 43 Prozent auf knapp zwei Millionen gestiegen. Fahrräder aller Art verzeichneten dagegen zusammen „nur“ einen Zuwachs um 17 Prozent. E-Bikes machen 38 Prozent des Fahrradverkaufs in Deutschland aus, weitere 25 Prozent sind Trekking-Bikes. 

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Foto: ITB Berlin

#23 ITB 2021: LGBT+-Community

Die weltweite LGBT+-Community könnte nach der Pandemie einen Boom erleben, so die Teilnehmer eines Roundtables auf der ITB. Die neue Regierung der Vereinigten Staaten habe sich deutlich von Homophobie als Teil des politischen Programms verabschiedet, so John Tanzella, Präsident des Weltverbandes für LGBT+-Reisen IGLTA. Er hoffe, dass die neue Regierung helfe, den Tourismus lesbischer, schwuler, trans- und bisexueller Menschen weltweit weiter zu etablieren. In vielen Ländern, darunter Deutschland, gibt es bereits Qualitätssiegel für Touristik-Anbieter, die LGBT+-freundlich sind. Die LGBT+-Beauftragte der Messe Berlin, Rika Jean-Francois, plädiert ebenso dafür, diese häufiger zu nutzen.Es sei ein starkes Bekenntnis für Menschenrechte und Gleichberechtigung.


#24 ITB 2021: Airbnb-Gastgeber

Ein neues Miteinander könne es künftig auch bei Airbnb geben. Das Unternehmen investiere neuerdings viel in die Schulung von Gastgebern, damit diese in die Lage versetzt werden, ihren Besuchern besondere Erlebnisse und Begegnungen zu ermöglichen. „Ich bin überzeugt davon, dass Airbnb und die Airbnb-Gastgeber entscheidend dazu beitragen können, Städtereisen wertvoller und gehaltvoller zu machen“, betonte Kum Hong Siew, COO von Airbnb China.


#25 ITB 2021: Astro-Tourismus

Der sogenannte Astro-Tourismus ist ein Trend als Reaktion auf immer mehr Menschen, die in Städten leben, in denen aufgrund von Lichtverschmutzung die Nächste nie mehr ganz dunkel sind. Daraus wächst die Sehnsucht nach Weite in einer dunklen und ruhigen Landschaft, ist sich Etta Dannemann, Geschäftsführerin der Visit Dark Skies, sicher. Die Pandemie habe dazu geführt, dass regionale Ziele mehr in das Bewusstsein der Reisenden gerückt sind, insbesondere jene Gegenden, an denen Stern- und Himmelsbeobachtungen möglich sind. „Es entstehen immer mehr Konzepte und dazu die entsprechende Infrastruktur, um Sternbeobachtungen möglich zu machen“, so Dannemann. Auf dem Colorado Plateau in den USA und auch in Großbritannien entstehen immer mehr Starparks unter dem Label der International Dark Sky Association (IDA). Auch in Deutschland seien mehr Regionen daran interessiert, ein Starpark zu werden, ergänzte Astronom Dr. Andreas Hänel, Sprecher der Fachgruppe Dark Sky und ehemaliger Leiter des Planetariums im Museum am Schölerberg Osnabrück.

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