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Change Maker Hotels in Südtirol: Hotel Weihrerhof auf dem Ritten

Wabert am Morgen Nebel über den Wolfsgrubner Bergsee in Oberbozen, scheint ein Geheimnis auf Wasseroberfläche zu ruhen. Kein Wunder: Rund um den See liegen mehrere Kraftorte, die eine besondere Energie verströmen. Der schönste Kraftort ist das Hotel von Manuela und Klaus Pichler. Im Fokus stehen die Werte Naturnähe, Achtsamkeit und Verantwortung. Wer im „Hotel Weihrerhof“ Urlaub macht, checkt ein in eine bessere Zukunft.


Change Maker Hotels in Südtirol: Hotel Weihrerhof auf dem Ritten ♥ Lesezeit: 6 Minuten


Zarte Nebelschwaden schweben über der Wasseroberfläche. Es ist ruhig, nur dann und wann durchbricht der kecke Ruf eines Vogels die Stille. Die dichten Bäume am Ufer spiegeln sich im Wasser, als wären sie kopfüber in den See gestürzt. Bevor die Sonne am Morgen die Bergspitzen auf dem Ritten erreicht, scheint der Wolfsgrubner See in Oberbozen im Tiefschlaf zu liegen. Dann ertönt ein Knarren. Ein Fenster öffnet sich. Ein Kopf erscheint und erhascht die ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Hotel Weihrerhof auf dem Ritten in Südtirol

Hoch über Bozen gelegen, ist der Ritten das sonnige Hochplateau der Landeshauptstadt. Schon vor 300 Jahren zog es die Bozner zur Sommerfrische auf den Ritten. Prächtige Patrizierhäuser erzählen noch heute Geschichten von vergangenen Sommertagen, als man in die Höhe floh, um den heißen Wochen im Bozner Talkessel zu entgehen. Noch immer zieht es Urlauber in Berge hier oben, wo sich die Gemeinde auf Höhen zwischen 800 und 1.300 Meter erstreckt, zwischen Steilhängen, Wiesen und Bergkuppen. Mittendrin, im Weiler Wolfsgruben unweit von Oberbozen, liegt der Wolfsgrubner See umgeben von einem dichten Wald. Die Natur spielt hier ihr schönstes Stück.

Hotel Weihrerhof auf dem Ritten

Direkt am Ufer steht das „Hotel Weihrerhof“ wie eine Konstante. Der See ist der Schauplatz, Manuela und Klaus Pichler sind die Regisseure, ihre Gäste die Hauptdarsteller. Seit 2005 führen die beiden das Haus. In Szene gesetzt wird aber nur eines: die Natur. Lange war der Ritten schwer erreichbar. Im Jahr 1907 nahm die Bahn von Bozen auf den Ritten ihren Betrieb auf. 1966 wurde die Zahnradbahn auf der Strecke zwischen Bozen und Oberbozen von einer Seilbahn ersetzt. Als der Ritten zugänglicher wurde, entstand das Grundgerüst des heutigen Hotels. 1967 verwirklichten die Eltern von Klaus Pichler – Cilli und Friedl Pichler – ihren Lebenstraum. Zur Hochzeit erhielten sie das Grundstück als Mitgift und eröffneten ein Gasthaus und ein Hotel mit gerade mal drei Zimmern.

Heute sind es 23 Zimmer und die Visionen von Manuela und Klaus Pichler, die das „Hotel Weihrerhof“ antreiben. Ihr Grundgedanke? „Das Hotel so zu gestalten, dass wir selber darin Urlaub machen würden.“ Die Gäste sollen sich wohlfühlen, aber auch spüren: Hier gibt’s nicht nur viele kleine Details, sondern auch große Schritte in Richtung besserer Zukunft. Seit Jahren beschäftigen sich die beiden mit den Themen Achtsamkeit und Nachhaltigkeit. Ein sensibler Umgang mit den Ressourcen der Natur liegt ihnen am Herzen.

Zukunft der Hotellerie

Was im Vorder- und Hintergrund passiert, haben Manuela und Klaus Pichler gemeinsam erarbeitet: „Eine Art Nachhaltigkeitskonzept, das auf unseren Werten aufbaut.“ Die wollen sie weitergeben. Ohne Zwang oder Zeigefinger, dafür mit Visionen und Ideen, die leichtfüßig an die Gäste transportiert werden. Manuela und Klaus Pichler sind „Change Maker“ – und deshalb auch Teil der „Change Maker Hotels“. Hotels, die dieses Label tragen dürfen, arbeiten an einer besseren Zukunft in der Hotellerie – achtsam, nachhaltig, naturbewusst, verantwortungsvoll.

Wie ernst das Duo es meint, merkt man im Stadl. Auf dem Dach eine große Photovoltaikanlage, unter dem Dach vier Glasvitrinen voller blinkender Lampen. Diese steuern das Hotel. Das futuristisch anmutende Energy Storage System hat alle Stromabnehmer im Haus im Blick und entscheidet autonom, wo der Strom optimal und sparend eingesetzt wird. Damit ist das Hotel energieautark und kann sich über Wochen selbst mit Strom versorgen. Auch der Wasserverbrauch wurde drastisch reduziert. In jedem Zimmer wurden Wassersparer und Doppeltaster am WC eingebaut, täglicher Handtuch- und Bettwäschewechsel wird vermieden. Gereinigt wird das Hotel statt mit Wasser mit Trockendampf.

Achtsam mit Ressourcen

Manuela und Klaus Pichler sind davon überzeugt, dass man seinen ökologischen Fußabdruck nur reduzieren kann, wenn man ihn kennt. Deshalb haben sie im Blick, wo die Schwächen im Hotelbetrieb liegen, um sie auszumerzen. In der Küche ist ein lokaler Einkauf ein Muss, die Herkunft von Produkten wird kritisch hinterfragt. Als die beiden merken, dass die Anfahrt von verschiedenen regionalen Händler:innen auf den Ritten nicht zielführend ist, ändern sie den Ablauf. Seither gibt es einen Sammelpunkt für die Waren in Bozen, die allesamt mit einer Fahrt ins Hotel gebracht werden. Die Emissionen von Lieferanten, aber auch von Mitarbeite:rinnen und Gästen, werden stets gemessen.

Um Plastik- und Verpackungsmüll zu reduzieren, kommen nur noch biologisch abbaubare Küchenfolie und Vakuumbeutel zum Einsatz, der Einkauf erfolgt idealerweise verpackungsfrei oder in Großgebinden. Was auf den Tellern der Gäste landet, ist regional, saisonal und häufig vegetarisch. Fleisch und Fisch sollen keineswegs von der Karte gestrichen werden, aber gezielt und mit Maß serviert werden. Es gibt auch Produkte wie beispielsweise Lachs, die einfach nicht mehr auf dem Menü landen. „Das passt nicht mehr zu uns“.

2022 wurde die Speisekarte überarbeitet, damit die Wertehaltung auch auf den Tellern zu finden ist. Die Gäste vermissen nichts. „Im Gegenteil: Was wir auftischen, kommt wahnsinnig gut an. Manchmal zeichnet das, was es NICHT gibt, ein Haus aus.“ Legendär ist Oma Cillis Kuchen. Denn die Urgesteine haben zwar an die nächste Generation übergeben, Cilli und Friedl Pichler sind noch immer da und das Herz und die Seele des Hauses.

Hotel Weihrerhof: Eintauchen in den See

Das „Hotel Weihrerhof“ ist nicht nur ein „Change Maker“, sondern auch eine Ruheoase. Voll ist es nie. In den 23 Zimmern finden maximal 50 Menschen gleichzeitig Platz. Der weitläufige Garten erstreckt sich am Ufer des Sees, Liegestühle, Sitzgruppen und sogar eine kleine Insel versprechen eine Auszeit am Wasser. Das Bootshaus am See ist ein offenes Wohnzimmer mit gemütlichen Liegen und zahlreichen Büchern. Lesen und liegen, schweigen und staunen: Der See macht es möglich. Der erklärte Lieblingsort von Manuela und Klaus Pichler ist gedacht „als Ort für ein gutes Buch, einen Aperitif, einen Absacker“. 

Ruhe herrscht auch im Spa: Die Produkte, die hier zum Einsatz kommen, beinhalten das Seewasser. Die Bio-Kosmetik-Linie „BergSea by Weihrerhof“ ist nachfüllbar und wird komplett verpackungslos in Südtirol produziert. „Sea“ meint allerdings nicht das englische Wort, sondern das Dialektwort für See: eben „Sea“. Der Südtiroler Dialekt bestimmt hier auch den Rhythmus. „Im Spa dreht sich alles um ‚Laxn‘“, erklärt Klaus Pichler grinsend. Das bedeutet so viel wie „sich entspannen“. Der Seeblick in der Sauna ist inklusive, rundum duftet es nach Lärchen- und Zirbenholz. Ins Wasser geht es im beheizten Indoorpool oder direkt in den See, der bekannt ist als einer der saubersten Badeseen Italiens. Um Ufer liegen Ruderboote, Tretboote, Kajaks und Stand-up-Paddles bereit, im Winter lockt die spiegelglatte Fläche zum Schlittschuhlaufen. 

Kraftplätze am Wolfsgrubner See

Der See ist die treue Konstante vom „Hotel Weihrerhof“. Entlang seines Ufer verspricht er nicht nur Ruhe, sondern erzählt auch Geschichten, die auf dem Ritten allgegenwärtig sind. Das Gebiet ist mit Ausgrabungen von Urzeitsiedlungen übersät, viele Spuren sind mehr als 10.000 Jahre alt. Manuela und Klaus Pichler waren immer schon fasziniert von der Magie rund um den See und beschäftigten sich intensiv mit den Kraft- und Energieorten an seinem Ufer. Dabei lernten sie viel über die Geschichte ihrer Heimat – und über die besonderen Energie, die hier herrscht. 

Sie ließen das Areal energetisch aufarbeiten und waren verblüfft: „Die Energiewerte sind mit teils über 12.000 Bovis extrem hoch!“ „Orte zum Sein“, nennen die beiden nun diese Plätze, die sie auch ihren Gästen näherbringen möchten. Wer will, wandert mit Klaus Pichler und lässt sich alles erklären, wer lieber alleine geht, bekommt Unterstützung von einer Broschüre, die auch Meditationen und Übungen beinhaltet, oder lauscht dem Podcast, den das Hotelduo über die Kraftplätze am Wolfsgrubner See produzieren ließ. Dann gilt es, langsam zu gehen, zu lauschen, zu lernen – und einfach nur zu sein. Am See. Im Wald. In sich selbst. Und dank dem „Hotel Weihrerhof“ auch in einer besseren Zukunft.


Change Maker Hotels

Petra Percher-Kropf und Robert Kropf sind seit den 1990er-Jahren als Journalisten tätig und haben über 80 Länder bereist. Sie kreierten beliebte Plattformen wie die Insiderei und die A-List. 2021 gründeten sie die „Change Maker Hotels“, um damit ein größeres Bewusstsein für achtsames und nachhaltiges Reisen zu schaffen. Hotels, die das Label „Change Maker Hotels“ tragen dürfen, arbeiten mit ihren Ideen und Visionen an einer besseren Zukunft in der Hotellerie – achtsam, nachhaltig, naturbewusst, verantwortungsvoll.


Offenlegung

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit IDM Südtirol und den Change Maker Hotels. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene. 

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