7 Highlights in Manchester, die Hipster nicht verpassen dürfen

Schrill, schräg und manchmal schrullig: Manchester überrascht mit Hipster-Vierteln und Bobo-Charme genauso wie mit opulenten Gebäuden, die einen durch die Zeit reisen lassen. Tagsüber spaziert man auf den Spuren der industriellen Revolution durch die Stadt, nachts taucht man in die Partyszene ein – und trifft unterwegs Harry Potter genauso wie Oasis. 7 Highlights in Manchester für Hipster und alljene, die in den lässigen Lifestyle der nordenglischen Stadt eintauchen wollen.

Hipster-Guide Manchester: 7 Highlights in Manchester, die Hipster nicht verpassen dürfen ♥ Lesezeit: 7 Minuten

#1 Hipster-Guide Manchester: Die Warehouses von Manchester

Manchester wirkt auf den ersten Blick rau und grau. Das ist der langen Geschichte der Stadt als nordenglische Textilmetropole geschuldet. Als man im 18. Jahrhundert merkte, dass sich das Wasser in der Gegend gut für die Bearbeitung von Tuchen und Stoffen eignet, siedelten sich erste Textilfabriken an. Was klein anfing, schrieb Geschichte und war der Startschuss zur industriellen Revolution. Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in Manchester 80 Prozent des weltweiten(!) Baumwollbedarfs gesponnen, gefärbt und in die Welt verschickt. Rund 350 Millionen Menschen waren damals weltweit mit dem Anbau und der Verarbeitung von Baumwolle beschäftigt.

Hipster-Guide Manchester: 7 Highlights in Manchester, die Hipster nicht verpassen dürfen

Spaziert man heute durch die Stadt, entdeckt man viele Spuren von damals, allen voran gigantische Backsteinbauten, die alten Warehouses. Mit ihren roten Ziegeln, grünen Fensterrahmen und steilen Feuertreppen, in denen sich während der viktorianischen Zeit Lagerhallen, Fabrikgebäude und Webereien befanden, sind die Warehouses die heimlichen Wahrzeichen der Stadt. Als dann Maschinen Menschen ersetzten, veränderte sich die Dynamik von Manchester als Textilmetropole. Erst standen die unzähligen Backsteinbauten leer, dann zog frischer Wind ein. Heute findet man in den historischen Gebäuden lässige Concept-Stores, hippe Restaurants und stylishe Bars.

Tipp: Wer sich auf die Spuren der alten Warehouses begeben will, findet auf Wikipedia eine englischsprachige Liste mit allen Gebäuden.

#2 Hipster-Guide Manchester: Die Musikszene der Stadt

Nach der Textilindustrie kam die Musik nach Manchester. Die Region rund um die nordenglische Stadt ist berühmt für ihre Künstler, Sänger und Bands. Die Bee Gees, Take That, Oasis, New Order, The Smiths, Morrissey, die Chemical Brothers: Sie alle stammen aus Manchester und brachten von hier aus ihre Sounds rund um die Welt. Deshalb ist Manchester auch als Musikstadt bekannt, denn die Szene ist gigantisch.

Und weil die Musikindustrie hier auf Hochtouren läuft, kommen vor allem junge Besucher in die Stadt und harren stundenlang vor den vielen Clubs aus, um eines der Livekonzerte zu sehen, die hier nahezu täglich stattfinden. Zum Beispiel im „Roadhouse“ (8 Newton Street, Tickets ab ca. 5 €), einem schummriger Keller-Club, wo es Konzerte von lokalen und internationalen Rock-, Indie- und Alternative-Bands gibt. Größere Shows finden unter anderem im „O2 Ritz Manchester“ (Withworth Street), der „Bridgewater Hall“ (Victoria Station) oder der „Manchester Arena“ (Victoria Station) statt, in die bis zu 21.000 Zuschauer passen und wo schon Top-Acts wie Lady Gaga oder Radiohead spielten.

Neben vielen Livekonzerten gibt es auch viele Plattenläden und Musikstores, in denen man Raritäten finden kann. Die coolste Adresse in Manchester ist ganz klar „Piccadilly Records“ (53 Oldham Street).

Tipp: Es gibt organisierte Musiktouren durch Manchester, auf denen man sich auf die Spuren der bekanntesten Musiker der Stadt begibt, zum Beispiel die „Manchester Music Story Bus Tour” (ab ca. € 40).

#3 Hipster-Guide Manchester: Bibliotheken, Kunst, Kultur, Kirchen

Kultur findet in Manchester nicht nur in Form von lässigen Live-Gigs statt, die Stadt ist auch bekannt für ihre historischen Bauten und deren Geschichte. Das größte Highlight ist die „John Ryland’s Library“ (150 Deansgate), in der man seinen ganz persönlichen Harry-Potter-Moment erleben kann. Bibliotheken sind in Manchester nämlich nicht verstaubt, sondern Orte zum Chillen mit trendy Coffeeshops.

Auch weit vorne in Sachen Hipsterness sind die Manchester Town Hall (Albert Square) und die Manchester Art Gallery (Mosley Street). Vor allem das Rathaus ist nicht nur ein klassisches Rathaus, sondern ein beeindruckendes Gebäude aus dem Jahr 1877, das ein besonderes Flair verströmt mit gigantischen Türen, märchenhaften Treppen und malerischen Fenstern. Und weil Kultur in der Stadt so wichtig ist, ist der Eintritt in alle Museen gratis.

Tipp: Die Kathedrale von Manchester ist die größte in England. Der Besuch einer Messe mit Konzert lohnt sich!

#4 Hipster-Guide Manchester: Schräge Orte in Manchester aufspüren

Manchester trägt den Stempel, im Vergleich zum lieblichen Süden eine harte Schale zu haben, doch hinter all der Rauheit steckt auch jede Menge Humor und Mut zur Veränderung. So wurde beispielsweise aus einer öffentlichen Toilette eine Bar („The Temple“, 100 Great Bridgewater Street), aus Kirchen ein Pub („256“, 256 Wilmslow Road) oder das „Climbing Center“ (60 Bennett Street) und aus einer Markthalle ein Food-Tempel („Mackie Mayor“, 1 Eagle Street), definitiv der instagram-tauglichste Ort der Stadt.

Einst Teil des viktorianischen Smithfield Market, hat das „Mackie Mayor“ vor wenigen Jahren als Drehscheibe für Indie-Food-Unternehmen eröffnet und ist eine tolle Mischung aus industriellem und rustikalem Charme. Überhaupt sind es die Gebäude, die in Manchester faszinieren, sowohl außen, als auch innen. Ein buntes Labyrinth aus individuellen Geschäften – von Fashion über Kostüme bis hin zum Tattoo-Laden – findet man im „Anti“-Shoppingcenter „Afflecks“ (52 Church Street). Kein anderer Ort steht besser für das sogenannte „Madchester“. Unter dem Dach des vierstöckigen Kaufhauses gibt es knallbunte Retro- und Vintage-Mode und jede Menge Vinyl.

Tipp: Ein All-in-one-Erlebnis ist die „Soup Kitchen“ (31-33 Spear Street): Hier findet man ein Café, eine Kantine, einen Club und eine Livemusik-Location an einem Ort. Essenstipp: die vegetarischen Scotch-Eier.

#5 Hipster-Guide Manchester: Northern Quarter

Den modernen Twist der Stadt entdeckt man im Viertel Northern Quarter, wo sich Independent-Stores an Vintage-Boutiquen reihen, eine schöner und schriller als die andere, genauso wie die Gastroszene. Einst nicht mehr als eine schlammige Straße und später Mittelpunkt von Manchesters blühender Textilindustrie, boomen heute im Northern Quarter alternative Läden, Cafés, Nachtclubs und Bars.

In Sachen Mode ist die Oldham Street im Northern Quarter ein Paradies, vor allem Vintage- und Secondhand- Kleidung sind hier angesagt, z. B. bei „Oxfam Originals“ (Nr. 51), „Thunder Egg“ (Nr. 22) und in der „Pop Boutique“ (Nr. 33). Spannend ist auch das „Manchester Craft and Design Centre“ (17 Oak Street). In einem Gebäude am ehemaligen viktorianischen Fischmarkt verkaufen Künstler und Designer ihre Werke und arbeiten auch vor den Augen der Besuchern. Von Kleidung über Schmuck bis hin zu Kunst ist alles dabei.

Im Northern Quarter findet man auch an jeder Ecke Werke von diversen Street-Art-Künstlern und ihre bunten und beeindruckenden Murals. Die schönsten Straßen für einen Spaziergang voller Murals sind die Spear Street, der Stevenson Square, die Port Street, die Cable Street und die Warwick Street.

Tipp: Einen ausführlichen und aktuellen Guide mit allen Infos zum Northern Quarter findet man hier.

#6 Hipster-Guide Manchester: Die Partyszene in Manchester

Obwohl das Nachtleben in Manchester schon immer ausschweifend war, haben in den letzten Jahren Dutzende Lokale aufgemacht, die in Sac hen Hipsterness ganz weit vorne mitspielen: von der hippen Bar „Dirty Martini“ (1 Peter Street) über das schräge Hundecafé „Central Bark“ (6 Coldfield Drive) bis hin zur Eröffnung des in London so gehypten Restaurants „The Ivy“ (The Pavilion, Byrom Street).

Eine besonders hippe Location ist der sogenannte Bohemian-Beer-Palace „Albert’s Schloss“ (27 Peter Street). Hier kann man feiern wie in den 1920er-Jahren – mit Flapper Girls, Livemusik und einer gratis Photobooth mit Requisiten. Wer es weniger exaltiert mag, zieht zu den Bahnhofsbögen der Deansgate Locks. Direkt am Kanal gibt’s mehrere Pubs, Bars und Clubs – von hip bis gechillt ist hier für jeden etwas dabei.

Tipp: Das Katerfrühstück am Tag danach sollte man bei „Evelyn’s“ (18 Tib Street) einnehmen, einem jener Lokale in Manchester, die auf Instagram besonders gehypt werden – unter anderem wegen der fancy Burger und dem Klassiker Avocado auf Toast.

#7 Hipster-Guide Manchester: Die Curry Mile und China Town

Foodies pilgern abends in den Süden Manchesters. Hier liegt etwa drei Kilometer entfernt vom Zentrum im Viertel Rusholme die berühmte Curry Mile der Stadt. Schon in den 60er Jahren siedelten sich viele pakistanische und indische Einwanderer an, heute gibt es unzählige Nationalitäten, die hier in der Wilmslow Road aufkochen: Ein Lokal reiht sich an das andere (angeblich sind es um die 70), mit Küchenüberraschungen aus Indien, Pakistan, Sri Lanka oder Bangladesch. Vor allem nachts lohnt sich ein Besuch, denn dann leuchtet die Straße in allen Farben und lockt unzählige Besucher an, da die Restaurants und Shops bis zum Morgen geöffnet haben.

Von der Curry Mile geht es direkt nach China Town, denn die Heimat der großen ostasiatischen Gemeinde von Manchester ist eines der größten Chinatown-Viertel in Großbritannien. Angeblich befindet sich in der Stadt die drittgrößte China Town in ganz Großbritannien. In der Faulkner Street eröffnet sich hinter einem prächtigen chinesischen Torbogen eine neue Welt, voll mit chinesischen Restaurants, Shops, Supermärkten und sogar Banken.

Tipp: Will man Viertel in Manchester ansteuern, die außerhalb des Zentrums liegen, sind die öffentlichen Busse von Transport for Greater Manchester eine prima Wahl (Ticket ab € 3).

Übernachtungs-Tipps:

Manchester ist voller Hotels für jeden Geschmack und Geldbeutel, es gibt aber ein paar, die den besonderen Twist haben.

Der einzige Infinitypool in Manchester befindet sich im Luxushotel „King Street Townhouse“ (10 Booth Street) mitten in der Stadt: Der Blick auf die Stadt ist umwerfend!

Die günstigere und hippere Alternative findet man im Hotel „INNSIDE Manchester“ (1 First Street). Das liegt im neuen Hipsterviertel, im Gewerbegebiet First Street im Herzen der Stadt. Im zugehörigen Restaurant “Street On 1^st” (1 First Street) schmeckt vor allem Fish ‘n Chips großartig: knusprig im Bierteig frittiert und klassisch serviert mit mushy peas.