Bröckelnde Prachtbauten, knallbunte Cadillacs und heiße Salsa-Rhythmen: Havanna ist der farbenfrohe und feurige Mittelpunkt Kubas und eine Stadt voller Kontraste: Hier trifft Anmutigkeit auf Armut, Politik auf Poesie, Geschichte auf Genialität: Die Karibik-Metropole erzählt viele Geschichten, denen man lauschen sollte: 15 Highlights in Havanna, die man unbedingt erleben muss.
Highlights in Havanna: 15 Dinge, die man in Havanna erleben muss ♥ Lesezeit: 6 Minuten
1. Durch die Altstadt von Havanna spazieren
Die Altstadt von Havanna ist laut, bunt, heiß und voll. Kein Wunder, immerhin gehört La Habana Vieja zu den ältesten spanischen Kolonialsiedlungen der Welt. Hier findet man auf vier Quadratkilometern so viele unterschiedliche Baustile wie an keinem anderen Ort. Doch es ist nicht nur die Architektur, es sind auch die Kontraste, die die Stadt so spannend machen: Aufwendig sanierte Prachtbauten treffen auf halb verfallene Häuser mit zerbrochenen Fensterscheiben – Opulenz versus Armut, fast überall in der Stadt.
2. Einen Mojito in der Stammkneipe von Ernest Hemingway trinken
Es sind zwei Kneipen, die in Havanna berühmt sind: Die Bar „El Floridita“ (Calle Obispo) wurde bereits 1871 eröffnet. Hier soll der Daiquiri, ein Cocktail aus Rum, Zucker und Limettensaft, erfunden worden sein. Seit 2003 sitzt an der Theke eine Bronzefigur von Ernest Hemingway, der die Barkeeper jeden Tag einen Daiquiri vorsetzen – eben weil der Autor hier Stammgast war. Ein ähnlich illustres Promi-Publikum zog einst „La Bodeguita del Medio“ (Calle Empedrado) an. Hier trinkt man Mojito, Touristen genauso wie einst Pablo Neruda, Gabriel Garcia Marquez, Nat King Cole, Marlene Dietrich und Ernest Hemingway.
3. Highlights in Havanna: Mit einem Coco-Taxi durch die Stadt fahren
Es mag touristisch sein, macht aber jede Menge Spaß: Eine Rundfahrt durch Havanna macht man am besten in einem Coco-Taxi. Das sind dreirädrige Fahrräder, die ursprünglich als Transportmittel für Kubaner gedacht waren und seit den 90er-Jahren bei Touristen boomen. Tipp: Unbedingt vor dem Start den Preis verhandeln.
4. Mit einem Oldtimer durch Havanna cruisen
Cadillacs, Chevrolets, Buicks: Rund 120.000 Oldtimer cruisen durch Kuba, die Hälfte davon in Havanna. Wer nicht nur unzählige Fotos von den nostalgischen Autos machen möchte, sollte eine Oldtimer-Tour buchen und sich durch die Stadt fahren lassen. Eine einstündige Tour gibt es ab etwa 25 CUC, ca. € 20.
5. Highlights in Havanna: Einen Torcedores besuchen
Neben dem Nationalgetränk Mojito sind es vor allem Rum und Zigarren, die einem in Havanna überall angeboten werden. Bei Straßenhändlern bekommt man oft minderwertige Ware, deshalb lohnt sich der Besuch eines „Torcedores“, eines Zigarrendrehers, zum Beispiel im Tabakhotel „Conde de Villanueva“ (Calle de los Mercaderes). Hier kann man dabei zusehen, wie die berühmten Zigarren gedreht werden.
6. Eine Nacht in Havanna feiern gehen
Neben unzähligen Bars und Kneipen ist vor allem die „Fábrica de Arte Cubano“ (Calle Equina) spannend. Hier kann man gut eine Nacht lang durchfeiern, denn das große Lokal ist eine Mischung aus Galerie, Konzerthalle und Bar. Und direkt daneben ist der angesagte Dachterrassen-Club „El Cocinero“, wo man auf einer tollen Terrasse Drinks schlürft.
7. In einer Paladar typisches kubanisches Essen genießen
Zum Essen geht es auf Kuba am besten in eine sogenannte „Paladar“. Das heißt so viel wie „Gaumen“ und meint private Restaurants, die im Gegensatz zu den staatlichen kreativer und qualitativ anspruchsvoller kochen. Doch was macht die heimische Küche aus? Ohne Reis und Bohnen war es kein richtiges Essen, sind Kubaner überzeugt. Bei jeder Mahlzeit sind „Moros y Cristianos“ (dt.: Mauren und Christen) auf dem Tisch, Reis und Bohnen, die zusammen gekocht werden. Die schmecken im „Paladar Doña Eutimia“ (Callejon del Chorro) besonders gut. Auch typisch: „Ropa vieja“ (dt.: alte Klamotten): Suppenfleisch an Tomatensauce mit Kochbananen und gebratenem Yuca. Kochbananen bekommt man übrigens zu fast jedem Gericht gereicht.
Highlights in Havanna und ganz Kuba:
8. In einem „Ruinen“-Restaurant essen gehen
Dort, wo der Putz von den Mauern bröckelt und manch Gebäude auf den ersten Blick fragwürdig wirkt, verbergen sich oft die schönsten Schätze der Stadt. Zum Beispiel das „Paladar La Guarida“ (Calle Concordia): Einst ein Prachtbau, stehen heute die ersten beiden Etagen leer, die Fenster sind zersprungen. Doch tritt man im dritten Stock ins Lokal, erwarten einen eine opulente Einrichtung und tolles Essen.
9. Highlights in Havanna: Über den Malecón schlendern
Bitte Zeit einplanen für einen Spaziergang am Malecón, einem etwa 8 km langen Boulevard, der die Altstadt La Habana Vieja mit dem Regierungs- und Vergnügungsviertel Vedado verbindet. Hier treffen sich Einheimische wie Touristen, trinken Rum und schauen sich den farbenfrohen Sonnenuntergang an der Atlantikküste an. Unbedingt kosten: eine frische Kokosnuss (1 CUC, mit Rum 2 CUC, ca. € 0,80 bzw. 1,50).
10. Das bunte Viertel Callejon de Hamel erkunden
Farbenfroh sind viele Stadtviertel in Havanna, allen voran der Callejon de Hamel, ein buntes Straßeneck voll afrokubanischer Kunst, wo jeden Sonntag um 13 Uhr eine kubanische Show mit Rumbatänzern stattfindet. In den 90er Jahren begann der Künstler Salvador Gonzàlez Escalona damit, die Gasse in eine Freiluftgalerie zu verwandeln. Heute bedecken Gemälde wie Murals die Hauswände und überall findet man Skulpturen und bunte Kunstobjekte.
11. Den kubanischen Picasso kennenlernen
Außerhalb von Havanna in Jaimanitas entdeckt man ein Viertel, das mindestens genauso bunt und schräg ist. Hier hat der Künstler Josè Fuster, der als „kubanischer Picasso“ bezeichnet wird, eine ganz eigenwillige Welt erschaffen: Er hat nicht nur sein Wohnhaus in ein Museum, sondern auch 150 Häuser in seiner Nachbarschaft in kunterbunte Kunstwerke verwandelt.
12. Highlights in Havanna: Kubanische Kunst shoppen
Kunst ist überhaupt ein großes Thema, sei es in den Galerien in der Straße Calle Obispo, in der „Taller experimental de Gráfico“ (Plaza de Catedral) oder auf dem Kunstmarkt (Castillo de la Real Fuerza). Wichtig: Beim Kauf eines Bildes eine Bestätigung verlangen, sonst gibt’s Probleme bei der Ausreise.
13. Highlights in Havanna: Eine Tropicana-Show anschauen
Ein Touristenklassiker, den man in Havanna unbedingt erleben sollte, ist eine der berühmtesten kubanischen Shows mit Musik und Tanz. Die bekannteste sieht man in der „Tropicana“, einem Freiluft-Kabarett, das bereits 1939 eröffnet wurde. Bei einer Show treten rund 200 Tänzerinnen an einem Abend auf. Das Ticket gibt es etwa ab € 75/ Person inkl. Havana Club-Rum, Cola und Snacks.
14. Havannas Festung erkunden
Einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt hat man von Havannas Festung, dem Castillo de los Tres Reyes del Morro. Die befindet sich auf einem „El Morro“ genannten Felsen an der Ostseite der Einfahrt zur Hafenbucht. Die Anlage ist mit zwölf Kanonen ausgestattet, die die Namen der zwölf Apostel tragen. Jeden Abend um 21 Uhr erinnert ein Schuss daran, dass einst mittels Kanonen das Schließen der Stadttore Havannas angekündigt wurde.
15. Die Christusstatue in Havanna bestaunen
20 Meter hoch, 300 Tonnen schwer: El Christo de La Habana, die Christusstatue von Havanna, ist ganz klar einen Besuch wert. Die Statue in der Bucht von Havanna wurde nur wenige Tage vor der Ankunft von Revolutionsführer Fidel Castro 1958 aufgestellt. Im Jahr 2017 haben die Behörden in Kuba die weiße Christus-Statue zum Nationalen Monument Kubas erklärt.
Offenlegung
Ich reiste im Rahmen einer Pressereise von SWISS und Cuba Real Tours nach Kuba. Meine Reportagen wurden in den Zeitschriften Besser reisen, LISA und miss veröffentlicht.
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Danke, das ist eine echt tolle Aufstellung an Möglichkeiten! Gibt es auch Tipps, welches Hotel in Havanna gut ist?
Toller Reisebericht. Vor allem Danke für den Tipps, bezüglich eines Besuches bei „Torcedores“, bei einem Zigarren Dreher. 🙂
Mega! Sind gerade hier und kann daher bestätigen, dass es tolle Tipps sind. Danke!