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Highlights in Hall-Wattens: Wo sich Kristalle, Kraftorte und Karwendel in Hall-Wattens begegnen

Runterkommen beim Raufkommen: Was wie ein Widerspruch klingt, wird in der Region Hall-Wattens Realität: Beim Wandern rauf auf den Berg kommt man runter - und findet nicht nur sich selbst, sondern auch Kristallwelten im Berg und Kraftorte auf dem Berg, mitten in der rauen Schönheit des Karwendelgebirges und der historischen Altstadt von Hall.


Highlights in Hall-Wattens: Wo sich Kristalle, Kraftorte und Karwendel in Hall-Wattens begegnen ♥ Lesezeit: 9 Minuten


Durchs Reden kommen d’Leut zam, heißt es. Diese Erfahrung machte auch der Ritter Nikolaus von Rohrbach, als er im Jahr 1275 hoch oben im Halltal unterwegs war und während einer Rast mit seinen Jägern ins Gespräch kam. Sie redeten, sie kamen zusammen. Und erzählten ihrem Herrn, dass es hier oben am Berg eine Besonderheit gäbe: Rotwild, kräftig und gesund gewachsen, das immer wieder an den Steinen des Berges lecken würde.

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Der Ritter wurde hellhörig. Ließ sich die Worte der Jäger nochmal durch den Kopf gehen und zog dann los, um das Rotwild zu beobachten. Als er sah, dass sie recht hatten, ging er zu den Steinen – und leckte selbst daran. Der Rest ist Geschichte. Er schmeckte Salz – und war sofort sicher, dass tief im Berginneren ein noch besserer Salzstein liegen müsse als an der Erdoberfläche. Er hatte Recht. Und bald darauf wurde das Haller Salzbergwerk eröffnet.

Highlights in Hall-Wattens: Am Anfang war das Salz

Durchs Reden kommen d’Leut zam, auch bei Sagen und Märchen. Die Legende vom Ritter Nikolaus von Rohrbach und seiner Entdeckung des Salzes im Halltal ist nur eine von vielen Geschichten, die man sich in der Region Hall-Wattens erzählt. Und egal, ob diese Geschichten auf Wahrheit oder Fantasie basieren, eines ist sicher: Am Anfang war das Salz.

Highlights in Hall-Wattens: Wo sich Kristalle, Kraftorte und Karwendel in Hall-Wattens begegnen

Hall stieg bereits im 13. Jahrhundert durch den Salzabbau zu einer wichtigen Handelsstadt auf. Als man hier das reichhaltige Salzvorkommen entdeckte, wuchs die kleine Stadt rasant – und entwickelte sich durch den Handel zum bedeutendsten Wirtschaftsplatz Nordtirols. Das Salz wurde bis in die Schweiz, den Schwarzwald und das Rheingebiet exportiert. Dass das „weiße Gold“ die Stadt damals prägte und heute noch prägt, sieht man im Stadtwappen: Darauf sind zwei Löwen, die ein Salzfass halten.

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Durchs Reden kommen d’Leut zam, auch bei einer Stadtführung durch Hall (immer Montag, Donnerstag und Samstag um 10 Uhr beim Tourismusbüro Hall, Unterer Stadtplatz 19). Die Stadt ist schon lange erwacht, dennoch ist es ruhig. Der Weg führt über Kopfsteinpflaster, durch schmale Gassen, zwischen malerische Altbauten. Hall ist mit 14.000 Einwohnern nicht groß, die Geschichten der Stadt sind es aber schon. Vor allem aber ist die Haller Altstadt wunderschön. Spaziert man durch das Zentrum, hat man das Gefühl, eine Zeitreise zu machen. Von Hektik keine Spur, man schlendert entschleunigt und staunt entspannt über die architektonischen Wunder: Hall hat einen der größten mittelalterlichen Stadtkerne von ganz Österreichs.

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Hochburg der Münzprägung

Natürlich geht es auch heute noch um Salz. Im Keller des ehemaligen Fürstenhauses beim Oberen Stadtplatz steht das Bergbaumuseum (Fürstengasse 1, Eintritt: € 5), in dem man wieder eine Zeitreise macht und Hall als Salzstadt von einst kennenlernt. Das Museum ist eine Nachbildung des 1967 stillgelegten Bergwerkes im Halltal. Durch Schächte, Werkzeuge und Mineralien kann man hier nachempfinden, wie es sich anfühlt, „unter Tag“ zu sein.

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Aus jener Zeit im 13. Jahrhundert, in der das Salz die Stadt so groß machte, stammt auch das Wahrzeichen von Hall: der Münzerturm, der auf der Burg Hasegg (Burg Hasegg 6, Eintritt: € 8), thront. In der Burg befinden sich das Stadtmuseum und das Münzmuseum. Denn Hall sorgte einst gleich doppelt für Furore: Neben dem Salz war die Stadt auch Hochburg der Münzprägung. 1477 wurde die landesfürstliche Münzstätte von Meran nach Hall verlegt, 1486 wurde hier sogar weltweit der erste Taler geprägt. 

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Gleich neben der Pfarrkirche steht das Rathaus der Stadt, das Herz von Hall, das alles zu überblicken scheint. In der holzgetäfelten Ratsstube kommen durchs Reden wieder d’Leut zam: wenn Sie Ja sagen, denn die Ratsstube wird auch als Trauungssaal genutzt. Von hier ist es auch nur ein Katzensprung zur Magdalenenkapelle, in der wieder die Vergangenheit spürbar ist: Im Inneren bestaunt man gotische Kunstwerke, darunter die ältesten Fresken von Hall.

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Flair zwischen Vergangenheit und Moderne

Hall ist aber nicht nur historisch spannend. Hier treffen sich auch Tradition und Moderne. Schlendert man durch die geschichtsträchtigen Gassen, entdeckt man viele individuelle Geschäfte, Gaststätten und Cafés. Zum Frühstücken lohnt sich ein Besuch bei „Morgenbrot Frühstück und Waffeln“ (Krippgasse 10) oder im „Cafe Lizette“ (Oberer Stadtplatz 7-8), zum Shoppen ist das „Büro im Laden“ (Arbesgasse 13) eine prima Adresse: Besitzerin Katrin Siller verkauft hier ausgewählte Lieblingsstücke und kombiniert das Alte mit dem Neuen: Das Mauerwerk hier ist über 500 Jahre alt.

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Jenes Flair zwischen Vergangenheit und Moderne fingen auch Ursula und Marek Jud-Basny ein, als sie Ende 2018 das „Kontor Boutiquehotel“ (Unterer Stadtplatz 7a) eröffneten, Halls erstes Boutique-Hotel. Zweieinhalb Jahre lang renovierten sie das einstige Handelshaus am Unteren Stadtplatz, das stark bruch- und baufällig war. Mehr als 200 Tonnen Schutt wurden hinausgekarrt. Ihr Ziel war es, das Alte wieder hervorzuholen und zu restaurieren und nicht viel neu machen.

Man schläft und frühstückt unter Stuckdecken, Fresken und versteckten Gebetstexten in moderndem Ambiente mit liebevollen Details und viel selbstgemachten Möbeln. Und weil es nur fünf Zimmer gibt, ist es wieder ruhig und man ist für sich. Ursula und Marek Jud-Basny sind überzeugt: Man kann in der ehemaligen Handelsstadt Hall nicht authentischer schlafen als in diesem ehemaligen Handelshaus.

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Highlights in Hall-Wattens: Swarovski Kristallwelten

Von hier dauert es auch nur 20 Minuten, bis sich eine völlig andere Welt offenbart – mindestens genauso reich wie einst das Salz und auch in Form und Struktur ähnlich: In Wattens geht es nicht um Salzkörner, hier haben Kristalle das Sagen. Die „Swarovski Kristallwelten“ (Kristallweltenstraße 1, Eintritt: € 19) zählen zu den meist besuchten Attraktionen Österreichs, haben aber einen entscheidenden Vorteil: Wo es in Schönbrunn und Co. hektisch zugeht, strahlen die „Swarovski Kristallwelten“ trotz vieler Besucher Ruhe aus.

Highlights in Hall-Wattens: Wo sich Kristalle, Kraftorte und Karwendel in Hall-Wattens begegnen
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Jede der 17 Wunderkammern, durch die man hier spaziert, funkelt auf ihre eigene Art und wirkt unbewusst wie eine kleine Bremse. Eilen? Hier nicht. Von den Kristallen geht eine beruhigende Wirkung aus. Das Funkeln entspannt, bittet um Zeit. Im Inneren des Kristallwelten, umgeben von all dem Funkeln, scheint sie ohnehin langsamer zu vergehen. Und weil es eben so viel zu sehen gibt, bleibt man oft stehen und überlässt sich dem Staunen. Das erdet, das holt einen runter.

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Welt der handgeschliffenen Steine

Geerdet war auch Daniel Swarovski, als er den Grundstein für das Familienunternehmen Swarovski legte. Geboren am 24. Oktober 1862 in Böhmen, übersiedelte er später nach Tirol und folgte seinem Vater, der ein Unternehmen leitete, in dem kleine, handgeschliffene Steine aus Glas und Schmuck wie Broschen, Kämme oder Hutnadeln hergestellt wurden. Er tauchte vollends ein in die Welt der handgeschliffenen Steine und experimentierte viel. Der Gedanke, dass man Glasperlen maschinell schleifen könnte, ließ ihn nicht los. Er forschte, bastelte, baute – und meldete 1891 in Prag zusammen mit seinem Schwager und Geschäftspartner Franz Weis ein Patent für eine „Maschine zum Schleifen von Kristall in Perfektion“ an. 

Um zu entscheiden, wo er besagte Maschine arbeiten lassen wollte, reiste er durch Österreich – und landete in Wattens. Warum? In einem alten Werbeprospekt von damals gibt’s die Antwort: „Wattens liegt in einer heiteren, fruchtbaren Lage und ist von blühenden Obstbäumen umgeben. Die durchaus guten, gemauerten Häuser links und rechts des Wattenbaches bilden eine geschlossene Masse. Neben der Kirche und Schule gibt es im Dorf einen Wundarzt, die älteste Papiermühle des Landes, die Lohschmiede, eine aufgelassene Lodenfabrik und neben der Landwirtschaft mehrere kleine Gewerbe.“ 

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Highlights in Hall-Wattens: Magische Wunderhallen

Am 2. Oktober 1895 zog die Familie Swarovski nach Wattens – und 100 Jahre später eröffneten die „Swarovski Kristallwelten“. Multimediakünstler André Heller entwarf diese Wunderwelt aus Kristall, Licht und Kunst und kreierte die 17 magischen Wunderkammern, in denen sich Besucher heute so völlig verlieren können. Die Inspiration dazu fand er im 16. Jahrhundert.

Damals gab es im Schloss Ambras in Innsbruck Kunst- und Wunderkammern, in denen man versuchte, das gesamte Wissen der damaligen Zeit zu erfassen. Heller nahm sich diese Idee zum Vorbild und nutzte sie in den 17 Wunderkammern, deren Kunstinstallationen von international und nationalen Künstler, Designern und Architekten stammen. Jeder von ihnen dachte sich eine ganz eigene Welt der Kristalle aus – voller Fantasie und Funkeln.

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Die Welt der Kristalle geht aber weit über das Gelände in Wattens hinaus. In Wahrheit sind die funkelnden Steine vielerorts greif- und erlebbar. Nicht nur in den „Swarovski Kristallwelten“, sondern auch auf verschiedenen Kristallwanderungen in der Region. Eines eint alle Wanderungen: der Naturpark Karwendel, der majestätisch die Region umgibt. Der Naturpark Karwendel steht seit 1928 unter Naturschutz und zählt zu den ältesten Schutzgebieten Europas. Er umfasst beinahe das gesamte Karwendelmassiv und ist mit einer Fläche von 727 km² das größte und älteste Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark Österreichs. 

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Highlights in Hall-Wattens: Kraftorte

Je näher man dieser Bergwelt kommt, je höher man steigt, umso ruhiger wird es, um einen und in einem. Denn die wilde Schönheit der rauen Gipfel, die einen zu umhüllen scheinen, schafft es wieder, die Welt auszublenden. Runterkommen beim Raufkommen, dieser Widerspruch wird nur hier real. Das mag auch an den Kraftorten der Region liegen. Wo die Kraft der Berge immer schon spürbar war, gibt es seit dem Sommer 2019 zehn neue Kraftorte, an denen man einfach mal einen Gang runterschalten kann. Wo es um den Weg und nicht das Ziel geht, ums Losgehen und langsam Ankommen, ums Energie tanken trotz Langsamkeit. Von diesen Kraftorten geht eine besondere Magie aus. Sie sollen beruhigen und wirken, inspirieren und entspannen.

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Einige der Orte sind versteckt und unvermutet, manche zeigen sich offensichtlich, andere wiederum sind echte Geheimtipps. Einer der schönsten liegt malerisch gebettet zwischen den silber-schimmernden Gipfeln des Karwendels auf der Walderalm (Gnadenwald 53) auf 1.501 Meter Seehöhe im idyllischen Gnadenwald. Man kommt nur zu Fuß hin, der Weg ist allerdings kurz und einfach: Über Hall-Absam-Gnadenwald führt beim „Hotel Speckbacher“ (St. Martin 2) links eine Mautstraße (PKW: 4,50 €) auf die Hinterhornalm (Gnadenwald 54). Hier stellt man sein Auto ab und spaziert in gerade mal 30 Minuten zur Walderalm.

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Highlights in Hall-Wattens: Walderalm

Der Weg führt nahezu eben unter einem Blätterwald zu einem Plateau voll üppig grüner Wiesen und Wälder. Das Panorama scheint aus einem Bilderbuch zu stammen und überrascht mit seiner Diversität: rechts sieht man den Alpenhauptkamm, links das Karwendelgebirge und das Staunen wird mit jedem Schritt größer. Nach einer halben Stunde taucht dann wie in Zeitlupe die kleine Welt der Walderalm auf: Dutzende Kühe grasen auf der Weide vor der üppigen Kulisse des Karwendels, ein paar Häuserdächer ragen in den blauen Himmel und irgendwo am Horizont erhebt sich ein kleiner Kirchturm, der zur Almkapelle Maria Schutz gehört, die hier oben aufpasst, dass die Welt in Ordnung bleibt. Hoch oben über Hall und Wattens, wo sich Kristalle, Kraftorte und Karwendel in sanfter Schönheit begegnen. 

Durchs Reden kommen d’Leut zam, heißt es. Vielleicht sagen d’Leut ja jetzt, dass es geklappt hat – mit dem Runterkommen beim Raufkommen.

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Offenlegung

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit den Swarovski Kristallwelten und dem Tourismusverband Region Hall-Wattens. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene.


Hier geht’s zum Familien-Artikel, den ich als Gastautorin auf dem Swarovski Kristallwelten Blog geschrieben habe.

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