〈ᴡᴇʀʙᴜɴɢ〉Die schönste Seite Frankens zeigt sich im Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns. Wo mehrere Gebirgszüge zusammentreffen und gemeinsam die hufeisenförmige Landschaft des Fichtelgebirges bilden, finden Urlauber zwischen Berggipfeln und Badesseen eine sagenhaft schöne Region, die viele Anekdoten und Abenteuer birgt. Von Hof bis Waldsassen, von Bayreuth bis zur tschechischen Grenze: 15 Highlights, die man die man während des Urlaubs im Fichtelgebirge erleben muss.
Fabelhaftes Fichtelgebirge in Franken: 15 Highlights für den perfekten Urlaub im Fichtelgebirge ♥ Lesezeit: 8 Minuten
#1 Urlaub im Fichtelgebirge: Bayreuth entdecken
Ein Urlaub im Fichelgebirge startet meist in der größten Stadt der Region. Bayreuth ist jedem ein Begriff – Richard Wagner sei Dank. Doch die Stadt hat weit mehr zu bieten als die „Richard-Wagner-Festspiele“. Das barocke Residenzstädtchen lockt mit einer lebendigen Kultur- und Kneipenszene, die das klassische Image Bayreuths mit Craft Beer, Poetry Slams und Graffitis lässig auflockert. Spaziert man durch die Altstadt, über die Maximilianstraße und weiter in die schmalen Gassen, spürt man die trubelige Athmosphäre der Stadt: Studenten radeln zwischen den historischen Bauten, Touristen sitzen in Straßencafés und immer spielt irgendwo Musik, moderne ebenso wie klassische.
Wagner in Bayreuth
Denn natürlich kommt man an Richard Wagner in Bayreuth nicht vorbei. Das sollte man auch nicht. Als Richard Wagner sich einst mit König Ludwig überwarf, landete er im Fichtelgebirge. Das Markgräfliche Opernhaus war ihm zu klein, also überzeugte er reiche Bayreuther, ihm ein eigenes Haus zu finanzieren. Der Plan ging auf. Seither steht auf dem Grünen Hügel das heutige Festspielhaus. 1876 fanden die ersten Festspiele in Bayreuth statt – natürlich mit „Der Ring des Nibelungen“. Die Tickets sind seither hart umkämpft. Wer dennoch auf den Spuren Wagners wandern will, macht das einfach über den „Walk of Wagner“, der zu seinen wichtigsten Stationen in Bayreuth führt, unter anderem zum „Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried“ (Wahnfriedstraße 2, Eintritt: € 8) mit dem Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung.
Markgräfliches Opernhaus
In Wahrheit ist das schönste Gebäude der Stadt ohnehin das „Markgräfliche Opernhaus Bayreuth“ (Opernstraße 14, Eintritt: € 8). Steht man vor dem Gebäude, erahnt man nicht, welcher Schatz sich innen verbirgt: nämlich eines der schönsten Barocktheater der Welt. Die Idee dahinter kam von Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth, deren Spuren sich durch die komplette Stadt ziehen. Sie hatte ein Faible für Prunk und Pracht und sorgte dafür, dass noch heute das ein oder andere Gebäude der Stadt ihren glamourösen Stempel trägt. Seit 2012 ist das „Markgräfliche Opernhaus Bayreuth“ UNESCO-Welterbe und wurde nach einer umfangreicher Restaurierung gerade erst wiedereröffnet.
Eremitage
Es war auch Wilhemine, die dafür sorgte, dass vor den Toren der Stadt der Prunk weitergeht. Mit der „Eremitage“ (Eremitage 4, Eintritt: € 4,50) schuf sie eine historische Parkanlage mit Schloss, Wasserspielen und Orangerie und damit ein Refugium für das höfische Leben von früher. Heute spazieren Besucher durch einen der schönsten Barockgärten Deutschlands und können im zugehörigen Restaurant und Café genau dort Kuchen essen und Kaffee trinken, wo der Adel einst die Seele baumeln ließ.
Tipp: Mit der Gesamtkarte „Welt der Wilhelmine“ (18 €) kann man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit nur einem Ticket anschauen: Markgräfliches Opernhaus, Altes Schloss in der Eremitage, Neues Schloss, Schloss Fantasie und Sanspareil.
Bier in Bayreuth
Oder aber man gibt sich wieder den Kontrasten der Stadt hin und tauscht Klassik gegen Moderne, zum Beispiel im „Liebesbier“ (Andreas-Maisel-Weg 1). Kein anderer Ort in Bayreuth zeigt besser, wie zukunftsorientiert die Stadt ist. Die Kombination aus Gastronomie und Craft-Bier-Brauerei ist ein perfekter Mix aus Trends und Traditionen. Rund um die Brauerei Gebr. Maisel entstand 2016 ein Gastrokonzept, das sich ganz um die fränkische Bierkultur dreht: Neben einem Brauereimuseum und der Brauwerkstatt „Maisel & Friends“ gibt es mit dem Restaurant „Liebesbier“ den neuen In-Treffpunkt der Stadt – dank einer großartigen Bierauswahl und einer regionalen und saisonalen Küche voller Überraschungen.
#2 Urlaub im Fichtelgebirge: Dörfer und Städte erkunden
Wo Fichtelgebirge draufsteht, sind Berge drin, aber nicht nur. Neben Bayreuth gibt es weitere Städte, die es zu entdecken gilt, die größten sind Marktredwitz, Wunsiedel, Hof und Selb. Fährt man durch das Fichtelgebirge, erschließt sich einem rasch ein malerisches Bild: Der Weg führt durch eine hügelige Landschaft voller Wälder und Felder, dazwischen liegen Seen und Tümpel. In der Ferne sieht man als feste Größe immer die Gipfel des Schneebergs und des Ochsenkopfs, die zwei höchsten Berge im Fichtelgebirge. Das Mittelgebirge erstreckt sich insgesamt von Hof bis Waldsassen und von Bayreuth bis zur tschechischen Grenze – und dazwischen liegen urige Dörfer genauso wie gemütliche Gemeinden.
#3 Urlaub im Fichtelgebirge: Im Fichtelsee schwimmen
Einer dieser urigen kleinen Orte ist Fichtelberg, gelegen auf 750 Meter Höhe. Das Dorf ist charmant und lockt Einheimische aus der Region genauso an wie Urlauber: Denn hier befindet sich der schönste See im Fichtelgebirge. Der Fichtelsee liegt nördlich der Gemeinde idyllisch eingebettet in den Wäldern zwischen dem Ochsenkopf und dem Schneeberg. Früher war hier ein Hochmoor. Das Wasser nutze man für die Gewinnung von Granitsteinen, die Verarbeitung von Holz und die Verhüttung von Erz; der freigelegte Torf diente als Brennstoff.
Heute ist der Fichtelsee ein beliebter Badesee abseits der Massen. Denn hier gilt wie überall im Fichtelgebirge: Man möchte die Natur nutzen, aber auch schützen. Ein Freibad gibt es hier deshalb nicht. Wer zum Schwimmen kommt, findet einen kleinen, künstlich aufgeschütteten Sandstrand, ansonsten geht man nur über natürliche Wege ins Wasser. Menschenmassen gibt es keine, dafür Ruhe und eine Oase der Stille, vor allem, wenn man am frühen Morgen ins Wasser springt. Ein perfekter Treffpunkt am See ist das „Waldhotel am Fichtelsee“ (Am Fichtelsee 1, Fichtelberg), garantiert das Hotel mit der schönsten Lage im Fichtelgebirge. Direkt am Seeufer kann man nicht nur in absoluter Stille übernachten, sondern auch großartig essen oder übers Wasser gleiten – in Ruder- und Tretbooten genauso wie auf SUP-Boards.
Tipp: Der Rundwanderweg um den Fichtelsee ist zwar nur ungefähr einen Kilometer lang, lässt sich aber beliebig erweitern, da an dem Rundwanderweg weitere Wanderwege anschließen. Nördlich des Fichtelsees liegt das Naturschutzgebiet Fichtelseemoor, eines der schönsten Hochmoore in Nordbayern.
#4 Urlaub im Fichtelgebirge: Die Region auf dem Fahrrad entdecken
Das Fichtelgebirge ist eine ideale Region, um sie im Urlaub auf dem Fahrrad zu entdecken. Die Wege sind nicht nur gut erschlossen, sondern perfekt gerüstet für zwei Räder: Es gibt grenzüberschreitende Themenwege genauso wie beliebte Touren, zum Beispiel den Main-Radweg und den Saale-Radweg. Mit mehr als 1.200 Kilometern an gut ausgeschilderten Radwegen ist die Region zum Radfahren bestens für alle Sport-Niveaus geeignet. Eine ideale Tour für den Anfang ist die Fahrt auf den Schneeberg, den höchsten Berg im Fichtelgebirge – denn der führt zur berühmten Egerquelle.
Von Ruppertsgrün fährt man entlang des Egerweges bis zur Egerquelle: Auf 752 Meter entspringt mitten im Wald die Eger. Lange stand hier nur ein einfacher Stein mit der Inschrift „Egerquelle 1850“, die heutige Quellfassung wurde von der böhmischen Stadt Eger initiiert und enthält Granitsteine jener zwölf Orte, die 1923 die Quellfassung finanzierten. Besonders schön ist ein eine Inschrift, die leicht abgeändert aus dem Lied „Podersamer Heimatklänge“ stammt:
Als der Knabe kam zur Eger: „Eger sprich, wo eilst Du hin?“
„Zu der Elbe“, rauscht es reger, „Zu der Elbe muß ich ziehn!“
Als der Knabe kam zur Elbe, war die Antwort inhaltsschwer;
donnernd braust zurück dieselbe, „Und ich muß ins Deutsche Meer!“
#5 Urlaub im Fichtelgebirge: Mit einem E-Mountainbike fahren
Zwar ist der Schneeberg „nur“ 1.053 Meter hoch, der Weg nach oben hat es aber in sich. Denn Autos dürfen nicht auf den Gipfel fahren, sodass man es mit seinen eigenen Beinen schaffen muss. Hilfe gibt’s im Fichtelgebirge von „Fichtelrad“ (Ruppertsgrün 13, Weißenstadt), ganz klar dem hippsten Fahrradverleih der Region. Inhaber Frank Süß weiß alles über Fahrräder und will dem Thema E-Bikes das Rentner-Image nehmen. Deshalb gibt es bei ihm nur hochwertige E-Mountainbikes zum Ausleihen (ab € 35/Tag). Insgesamt 50 Räder stehen zur Verfügung: die neueste Modelle von Cube – übrigens einem Radhersteller aus dem Fichtelgebirge.
Und weil er auch ein Faible für richtig guten Kaffee hat, gibt’s ein supernettes Café mit hausgemachtem Kuchen und großartigen Kaffeekreationen, Barista-Kurse inklusive. Hinter dem Tresen gibt es zudem ein kleines Regal, in dem man verschiedene Stücke von lokalen Designern kaufen kann. Im Sommer sitzt man dann nach der Radtour im idyllischen Garten und belohnt sich mit dem besten Kaffee der Gegend für die Anstrengungen.
#6 Urlaub im Fichtelgebirge: Auf den Gipfel des Schneebergs radeln
Fichtelrad sei Dank ist die Fahrt auf den Gipfel des Schneeberges auch für semi-sportliche Menschen kein Problem. Dass man den Weg mit Wanderschuhen oder dem Fahrrad bestreitet, hat seinen Grund: Auch hier geht es darum, die Natur zu nutzen, aber auch zu schützen. Deshalb ist der Gipfel touristisch bewusst nicht erschlossen. Hier gibt es kein Restaurant, dafür aber ein großes Stück Geschichte.
Auf dem Gebirgsmassiv steht ein alter Fernmeldeturm, ein Überbleibsel aus dem „Kalten Krieg“. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die US-Streitkräfte einen Teil des Gipfels, das angrenzende Areal ging an die Bundeswehr. 1963 wurde der „Fernmeldeturm des Fernmeldesektors E“ errichtet, gerne bezeichnet als „Ohr zum Osten“. Denn Bundeswehr und US-Militär belauschten von hier die damaligen Ostblockstaaten. Heute ist der Gipfel wieder frei zugänglich und bietet einen umwerfenden Blick über das Fichtelgebirge, vor allem vom 14 Meter hohen Holzturm, genannt „Bachöfele“. Der Turm stammt aus dem Jahr 1926 und wurde 2018 komplett saniert. Seinen Namen hat er angeblich aus dem 30-jährigen Krieg, als dorthin Geflüchtete in den Höhlen der Felsen ihr Brot buken.
#7 Urlaub im Fichtelgebirge: Auf Museums-Tour gehen
Wenn es das Wetter im Urlaub im Fichtelgebirge mal nicht so gut meint, kommt dennoch keine Langeweile auf. Denn es gibt mehrere Museen, die an Regentagen locken, allen voran das „Fichtelgebirgsmuseum“ (Spitalhof 5, Wunsiedel, Eintritt: € 3), das größte Regionalmuseum Bayerns. Schon das Gebäude ist beeindruckend: Wo im 15. Jahrhundert das Sigmund Wann-Spital war, wurden die Spitalgebäude umgebaut und in ein Museum verwandelt – in insgesamt neun miteinander verbundenen Häusern auf über 2.500 m². Hier dreht sich alles um die Menschen, die Kultur und das Leben im Fichtelgebirge, damals wie heute. Die Ausstellungsstücke reichen von steinzeitlichen Funden über Geologie, Mineralogie und Bergbau bis hin zu einer Möbelsammlung und Kunstwerken der Gegenwart.
Ein weiteres Highlight ist das „Egerland Museum“ (Fikentscherstraße 24, Marktredwitz, Eintritt: 4). Unter dem Egerland versteht man eine Region im Westen Tschechiens, zu der im weiteren Sinne auch angrenzende Bereiche Oberfrankens und der Oberpfalz gehören. Die Idee zum Museum entstand ursprünglich, um an die Heimatvertriebenen des Egerlandes zu erinnern. Viele Erinnerungsstücke aus dieser Zeit zeichnen ein spannendes, aber oftmals auch ein bedrückendes Bild aus jener Zeit. Über allem steht aber die Egerländer Kultur, die breit aufgestellt ist: von Musik und Trachten bis hin zur Bedeutung der Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. Besonders cool: die Museums-eigene App, die die Ausstellungsstücke virtuell erlebbar macht!
#8 Urlaub im Fichtelgebirge: Deutsch-deutsche Geschichte in Mödlareuth lernen
Ein Museum der anderen Art findet man in Mödlareuth, einem der berühmtesten Dörfer Deutschlands. Bekannt als das geteilte Dorf, war das Thema Grenzen hier immer schon gegenwärtig – in Form des Tannbachs, der durch den Ort fließt. Schon 1810 wurden entlang des Tannbaches Grenzsteine gesetzt. Die eingemeißelten Initialen „KB“ (Königreich Bayern) auf der westlichen und „FR“ (Fürstentum Reuß) auf der östlichen Seite zeigten schon damals die Zugehörigkeit Mödlareuths zu verschiedenen Landesherren. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ging der Westteil Mödlareuths in den neu gegründeten Freistaat Bayern und der Ostteil in das Land Thüringen über. Die Einwohner störte diese Grenze nicht, galt sie doch mehr als Bürokratie. Die Dorfgemeinschaft blieb stets innig.
Das änderte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges schlagartig. Weil die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen entlang der alten Landesgrenzen des Deutschen Reiches verlief, passierte in Mödlareuth Undenkbares: Das Dorf wurde geteilt, die Demarkationslinie verlief nun zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanische Besatzungszone. Im „Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth“ (Mödlareuth 13, Töpen, Eintritt: € 3) wird heute dieses großes Stück Geschichte Deutschlands sehr real, wenn man entlang der Mauer, die bewusst stehengelassen wurde, spaziert. Über 37 Jahre lang war es nicht möglich, die Grenze hier zu überschreiten. Die Amerikaner nannten Mödlareuth „Little Berlin“, denn wie in Berlin teilte die Mauer eine Stadt. Doch so bitter diese Vergangenheit auch ist, so spannend ist der Besuch des kleinen Ortes mit seiner großen Geschichte.
#9 Urlaub im Fichtelgebirge: Auf den Gipfel des Ochsenkopfs fahren
Wer die Einsamkeit auf dem Schneeberg genossen hat, erlebt einen Kontrast auf dem Ochsenkopf, mit 1.024 Meter der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Hier steht neben dem Naturerlebnis und einem tollen Rundumblick auch Action auf dem Programm. Der Weg nach oben führt aus Süden und Norden je über die Seilbahn Ochsenkopf (Berg- und Talfahrt: € 8). Die Talstationen sind in Bischofsgrün und in Fleckl, einem Ortsteil von Warmensteinach.
Auf dem Gipfel gibt es ein Restaurant zur Einkehr, einen Aussichtsturm und einen Sendeturm des Bayerischen Rundfunks. Der ist auch Grund dafür, dass der Ochsenkopf früher als „Ohr zum Westen“ bezeichnet wurde. Denn der Bayerische Rundfunk verstärkte hier seine Frequenz, sodass auch die Menschen in der DDR das verbotene West-Radio hören konnten. Der Name des Berges entstand angeblich wegen einem in einen Fels eingemeißelten Stierkopf, den man heute noch besichtigen kann. Dazu muss man auf dem Gipfel nur wenige Minuten bis zum Wahrzeichen des Berges spazieren.
Tipp: Das größte Abenteuer am Ochsenkopf spielt sich für viele am Fuße des Berges ab. Da gibt es den „Ziplinepark Ochsenkopf“ (Eintritt: € 35) in Fleckl mit 16 steilen Ziplines in circa 20 Metern Höhe, den Kletterwald „Oxenkopf“ (Eintritt: € 20) in Bischofsgrün und einen Alpine Coaster und eine Sommerrodelbahn (Fahrt je € 5).
#10 Urlaub im Fichtelgebirge: Durch das Felsenlabyrinth Luisenburg wandern
Ein Abenteuer voll mystischem Flair erlebt man in Wunsiedel im magischen „Felsenlabyrinth Luisenburg“ (Luisenburgstraße, Wunsiedel, Eintritt: € 4,50). Über die Jahrhunderte ist hier das größte Granitsteinmeer Europas entstanden. Riesige Felsbrocken erheben sich gigantisch, bilden Höhlen und Schluchten. Die gerundeten Formen der Felsen entstanden im Laufe der Zeit wegen Verwitterung und Erosion.
Heute wandert man durch das größte Felsenlabyrinth Europas und lernt unterwegs viel über die Geologie der Region, aber auch über die Menschen, die schon früh ihre Faszination für diese Felswelt entdeckte, allen voran die preußische Königin Luise, die auch die Namenspatin für das Granitmeer ist. Sie kam im Jahr 1805 her und schwärmte vom Felsenlabyrinth als „wahres Eden“. Auch Johann Wolfgang von Goethe war begeistert, als er 1785 und 1820 ins Fichtelgebirge reiste. Er schrieb: „Die ungeheure Größe der ohne Ordnung, Spur und Richtung übereinandergestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessengleichen mir auf allen meinen Wegen niemals wieder vorgekommen ist.“
Tipp: Unbedingt feste Schuhe tragen, denn der Weg ist oftmals sehr uneben und führt zudem über teilweise rutschige und felsige Wege.
#11 Urlaub im Fichtelgebirge: Entenhausen im Erika-Fuchs-Haus entdecken
Ein Urlaub im Fichtelgebirge beinhaltet auch eine Reise nach Entenhausen. Denn in Schwarzenbach an der Saale findet man das definitiv coolste Museum Frankens: Das „Erika-Fuchs-Haus“ (Bahnhofstraße 12, Schwarzenbach an der Saale, Eintritt: € 5) ist ein Museum für Comic und Sprachkunst und das einzige Comic-Museum Deutschlands. Erika Fuchs ist nicht nur Comic-Fans ein Begriff: Die gebürtige Münchnerin lebte lange im Fichtelgebirge und war im wahrsten Sinne des Wortes die Stimme von Donald Duck und Co: Sie übersetzte die berühmten Micky-Maus-Hefte von 1951 bis 1988 ins Deutsche und war quasi das deutsche Gegenstück zu Carl Barks. Damit revolutionierte sie die deutsche Sprache.
Aus ihrer Feder stammen beispielsweise auf den Wortstamm verkürzte Verben wie „stöhn“, „ächz“, „grübel“, etc. Auch ihre Vorliebe, den Comicfiguren berühmte Zitate in den Mund zu legen, ist legendär, zum Beispiel dem Erfinder Daniel Düsentrieb eine Abwandlung der ersten Zeile des Ingenieurlieds von Heinrich Seidel: „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“. Seit 2015 gibt es das „Erika-Fuchs-Haus“, in dem Entenhausen erlebbar wird: in Form einer bunten Ausstellung, die gleichzeitig interaktiv ist. Wer will, vertont seinen eigenen Comic, übt sich in Comic-Pantomime oder badet mit Dagobert Duck in dessen Geldspeicher.
#12 Urlaub im Fichtelgebirge: Die Porzellanindustrie im Fichtelgebirge erkunden
Ein großes Stück Kunst und Handwerk spielt sich rund um Selb ab. Die Stadt gilt als Zentrum der deutschen Porzellanindustrie, die neben Thüringen in Teilen Frankens eine wichtige Rolle spielte – und heute noch spielt. Denn ein wichtiges Standbein für die Wirtschaft der Region war und ist die Porzellanindustrie. Bekannte Firmen wie Rosenthal und Hutschenreuther kommen aus dem Fichtelgebirge. Wie die Porzellanherstellung einst funktionierte und wie die Herstellung heute noch blüht, erlebt man im Urlaub im Fichtelgebirge im „Porzellanikon“ (Werner-Schürer-Platz 1, Selb, Eintritt: € 5). In dem Museum wird Porzellan tatsächlich lebendig, wenn man bei einem Rundgang hautnah miterlebt, welche Arbeitsschritte es erfordert, bis man einen fertigen Portellanteller in den Händen halten kann.
Tipp: Es gibt immer wieder Sonderausstellungen, aktuell dreht sich bei „Stille Stars“ alles um Keramik in Film und Werbung.
#13 Urlaub im Fichtelgebirge: Durch den Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel spazieren
Tierisch wild und sanft zugleich geht es in Mehlmeisel zu. Hier befindet sich der „Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel“ (Waldhausstraße 100, Mehlmeisel, Eintritt: € 5), wo Urlauber die heimische Tierwelt entdecken können. Malerisch gelegen im Wald, spaziert man über das Tierfreigelände und kann Tiere in freier Natur erleben. Denn Gelände und Gehege sind so groß, dass die Tiere fast wie in ihrem natürlichem Umfeld leben. Besonders spannend ist der Spaziergang über dem Luchs- und Wildschweingehege. In drei Metern Höhe befindet man sich in perfekter Lage, um die Tiere in nächster Nähe zu beobachten, ohne sie zu stören. Neben Wildschweinen und Luchsen leben auch Hirsche, Rehe, Wildkatzen, Füchse, Dachse, Waschbären, Ziegen, Schafe, Hasen, Wildgänse und viele mehr im Wildpark.
Tipp: Die Fütterung der Tiere findet täglich um 14 Uhr und um 16.30 Uhr statt. Geführte Wildparktouren mit Fütterung der Wildtiere für Gruppen ab 20 Personen gibt es jeweils um 10.30 Uhr (auf Anmeldung).
#14 Urlaub im Fichtelgebirge: Die fränkische Küche genießen
Ein Urlaub ist nur dann perfekt, wenn es schmeckt – und das tut es im Fichtelgebirge so gut wie überall. Die fränkische Küche ist gut bürgerlich und bringt Sauer- und Schweinebraten mit fluffigen Klößen genauso wie Schäufala, eine knusprig gebratene Schweineschulter, heimische Wildgerichte und Pilzspezialitäten auf die Teller. Vor allem ist die Küche im Fichtelgebirge enorm günstig! Auch die Kräuter im Fichtelgebirge kommen zum Einsatz, dafür sorgt der Verein „Essbares Fichtelgebirge“. Im Fichtelgebirge wachsen mehr als 1.000 essbare Kräuter. Der Verein schlägt jeden Monat ein „Wildkraut des Monats“ vor, aus dem dann die teilnehmenden Betriebe ihre eigenen Gerichte kreieren.
Tipp: Neben Kräutern spielt auch Roggen eine große Rolle im Fichtelgebirge. Denn Roggen diente einst als Hauptbrotgetreide. Heute macht das „Informationszentrum Rogg-In“ (Goethestraße 25, Weißenstadt) Roggen erlebbar im „pädagogisch-poetischen Informationszentrum für Roggenkultur“. Und direkt nebenan dreht sich im „PEMA Concept Store“ alles um Vollkorn und Lebkuchen.
#15 Urlaub im Fichtelgebirge: Am Weißenstätter See relaxen und wellnessen
Der größte See im Fichtelgebirge liegt in Weißenstadt. Ob Schwimmen, Sonnenbaden, Segeln, Spazieren oder Skaten: Am, im und um den 48 Hektar großen See ist so gut wie alles möglich. Rund um den See führt ein vier Kilometer langer Uferweg, an dem man viele Bänke, Cafés und Badestellen findet. Der See ist übrigens ein künstlich angelegter Stausee, dessen Entstehung um das Jahr 1346 datiert wird. Im Jahr 1816 wurde er trockengelegt und in einzelnen Flurstücken an die Bevölkerung verkauft. Erst im Jahr 1972 erwarb die Stadt Weißenstadt die das Gelände zurück und legte den Stausee neu an.
Tipp: Ganz der Nähe liegt das neue 4-Sterne-Hotel „Siebenquell GesundZeitResort“ (Thermenallee 1, Weißenstadt). In der Therme badet man in 35 Grad warmem, fluoridhaltigem Schwefel-Thermalwasser.
Offenlegung
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit der Tourismuszentrale Fichtelgebirge. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene.
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wir fahren schon seit 1996 nach warmensteinach und können vom fichtelgebierge
nicht genug bekommen . es ist einfach nur schön.
Ein toller Artikel! Danke dafür, dass du so schön über unser Fichtelgebirge schreibst 😊
Wir haben seit 5 Tagen ein Angebot für Familien am Start.
Und zwar einen Kurzurlaub mit privatem Pferdecoaching für Familien, der jederzeit beliebig verlängert werden kann. Hunde sind willkommen und ein schöner Badesee ist auch nicht weit!
Also herzlich Willkommen im schönen Fichtelgebirge!
https://www.evafischercoaching.de/urlaub-im-fichtelgebirge-mit-pferdecoaching/
Sehr schöne Zusammenstellung von Highlights aus dem schönen Fichtelgebirge! Mir fehlt dabei eigentlich nur ein Highlight: und zwar das Heiraten im Fichtelgebirge.
Hier gibt es mittlerweile viele besondere Trauorte in romantischer Fichtelgebirgsatmosphäre, tolle Locations und natürlich sehr gutes fränkisches Essen.
Danke für den tollen Bericht! Ja, meine Heimat – das Fichtelgebirge – ist immer eine Reise wert und ein echter Geheimtipp! Wer noch mehr Freizeit-Highlights sucht, der findet unter https://www.freizeitfuehrer-franken.de/ noch viele weitere Tipps.
Macht´s gut und besucht uns doch mal wieder , in Bayern ganz oben!