Die Küche der Südstaaten entwickelte sich im Laufe von zwei Jahrhunderten und wurde in Louisiana von verschiedenen ethnischen Gruppen geprägt. Während die Cajun-Küche pikant und rustikal ist, gilt die kreolische Küche als verspielter und feiner. Heute feiern französische Raffinesse, scharfe Cajun-Rezepte und spanische und westafrikanische Elemente eine köstliche Koexistenz in New Orleans.
Essen in New Orleans: Gerichte mit Geschichte in Louisiana ♥ Lesezeit: 5 Minuten
#1 Essen in New Orleans: Gumbo
Ein herzhaft-würziger Eintopf ist eines der Nationalgerichte der Südstaaten und steht auf nahezu jeder Speisekarte in New Orleans. Gumbo ist in der gesamten Südstaatenküche zu finden, ist jedoch typisch für die kreolische und die Cajun-Küche und hat sowohl französische, als auch westafrikanische Wurzeln. Auf Basis einer braunen Mehlschwitze werden Tomaten, Sellerie, Paprika, Zwiebeln, Okraschoten und Filé-Pulver zusammen mit Krustentieren wie Krabben oder Shrimps oder Geflügel und geräucherten Würsten gekocht. Eine gute Adresse, um eine Gumbo zu kosten, ist z. B. das „Restaurant R’evolution” (777 Bienville Street).
#2 Essen in New Orleans: Jambalaya
Ein für die Cajun-Küche und die kreolische Küche typisches Gericht der Südstaaten ist die Jambalaya. Die Zubereitung des Reisgerichts geht vermutlich auf die spanische Paella zurück, die in der Zeit der spanischen Herrschaft in New Orleans Fuß fasste. Man vermutet aber, dass auch afrikanische und französische Einflüssen die Jambalaya prägten. Reis wird mit Fisch oder Meeresfrüchten geschmort, oft kommen auch geräucherte Wurst, Huhn oder Schinken zum Einsatz. Wichtig ist die „Heilige Dreifaltigkeit“ (die sogenannte Holy Trinity) der Cajun-Küche aus Zwiebeln, grüner Paprika und Staudensellerie. Wer eine Jambalaya in New Orleans kosten möchte, kann das u. a. bei „Mother’s“ (401 Poydras Street) machen, einem Restaurant, das bereits seit 1938 geöffnet hat.
#3 Essen in New Orleans: Crawfish Etouffée
Ein Eintopf, der an eine Gumbo erinnert, ist ein Crawfish Etouffée. Schon der Name – „étouffée“ stammt vom französischen Wort „étouffer“ für „schmoren“. Und gibt Hinweise darauf, worum es geht. Langusten schmoren in einer reichhaltigen Soße aus Zwiebeln, Paprika und Sellerie, vielen Cajun-Gewürzen, Knoblauch und frischen Kräutern. Eine Ähnlichkeit zu einer Gumbo ist vorhanden, allerdings ist die Basis der Crawfish Etouffée eine blonde Mehlschwitze, sodass die Farbe heller ist, zudem ist der Geschmack fast süßlich. Langusten-Saison in Louisiana ist von November bis Juli. In dieser Zeit kann man das Gericht besonders frisch kosten, z. B. bei „Deanie’s Seafood“ (841 Iberville Street).
#4 Essen in New Orleans: Beignets
Die bekannteste und vor allem süßeste Versuchung in New Orleans ist klein, fluffig und mit viel Puderzucker bestäubt. Beignets sind kleine Teilchen aus Hefeteig, die frittiert und mit einer dicken, weißen Zuckerschicht versehen werden. Rezepte dieser Art gibt es seit dem alten Rom. So war Scriblita eine Art römisches Gebäck aus feuchtem Teig, das man in kochendes Tierfett tauchte. Im 17. Jahrhundert brachten französische Siedler das Gericht nach Louisiana. Heute sind die frittierten Teigtaschen mit der dicken Puderzuckerschicht eine der wichtigsten Spezialitäten in New Orleans, vor allem im „Café du Monde“ (800 Decatur Street).
#5 Essen in New Orleans: Bananas Foster
Eines der berühmtesten Desserts in New Orleans entstand, als die Stadt in den frühen 1950er Jahren ein wichtiger Einfuhrhafen für Bananen aus Zentral- und Südamerika war. Damals kam Owen Brennan, der Besitzer von „Brennan’s Restaurant“ auf die Idee, eine Kreation aus Bananen als neues Dessert aufzunehmen. Sein Küchenchef Paul Blange kreierte Bananas Foster – und der Rest ist Geschichte, die man heute noch kosten kann. Der Nachtisch ist eine sündhafte Kombination aus Bananen, die in Butter, Zucker und Zimt sautiert und mit Rum abgelöscht werden, um sie dann final noch zu flambieren. Das Original-Rezept gibt es noch heute im „Brennan’s Restaurant“ (417 Royal Street).
#6 Essen in New Orleans: Po-Boy
Der wohl kreativste Name für ein Gericht bezeichnet in New Orleans ein traditionelles Sandwich der Cajun-Küche. Ein Po-Boy ist ein ca. 30 Zentimeter langes „French Bread“, das man üppig mit Salat, Gurke, Tomaten und frittierten Meeresfrüchten, Roastbeef, Huhn oder Ente füllt und mit Mayonnaise, scharfer Sauce oder Bratensoße serviert. Der Name entstand bereits in den 1920er Jahren aus den Wörtern „poor“ und „boy“, als das kostengünstige Sandwich vorwiegend von Hafen- und Straßenbahnarbeitern gegessen wurde. Den Begriff „poor boy“ nutzte man damals auch für Waisenkinder. Heute stehen Po-Boys in New Orleans auf fast jeder Speisekarte, eine gute Adresse ist z. B. „Johnny’s Po-Boys“ (511 Saint Louis Street).
#7 Essen in New Orleans: Muffuletta
Neben dem Po-Boy gibt es ein weiteres Sandwich, das in New Orleans berühmt ist, allerdings italienische Einflüsse trägt. Die Muffuletta ist ein mit mehreren Schichten belegtes rundes, mit Sesamkörnern bestreutes Weizenmehlbrot. Die Fleisch-Fülle spielt die wichtigste Rolle. Schinken, Salami und Mortadella werden mit Provolone-Käse und einem Olivensalat aus gehackten grünen und schwarzen Oliven mit Zwiebeln, Olivenöl und Gewürzen getoppt. Die Muffuletta wurde erstmals 1906 im Lebensmittelgeschäft „Central Grocery“ (923 Decatur Street) in New Orleans verkauft. Dieses gehörte dem sizilianischen Immigranten Salvatore Lupo. Noch heute ist der Laden eine gute Adresse für eine Muffuletta, allerdings ist er wegen dem Hurricane Ida bis auf weiteres geschlossen.
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