Wenn der Wind durch die Straßen von Dublin pustet und feiner Sprühregen auf allen Oberflächen zarte Tropfen hinterlässt, zeigt die Stadt ihre Ecken und Kanten. Der Himmel mag nun grau sein, das irische Lebensgefühl „the craic“ pulsiert aber ungebrochen. Wer Dublin im Winter bereist, erlebt die irische Metropole zu jener Zeit des Jahres, in der sie ihr ehrlichstes Gesicht zeigt.
Dublin im Winter: 15 Highlights für Regentage in Dublin ♥ Lesezeit: 8 Minuten
#1 Dublin im Winter: EPIC The Irish Emigration Museum
Um die Seele einer Stadt zu begreifen, muss man ihre Geschichte kennen. Der spannendste Ort, um sich Dublin anzunähern, ist das irische Auswanderungs- und Migrationsmuseum „EPIC The Irish Emigration Museum“. In einem der letzten erhaltenen Lagerhäuser in den Dubliner Docklands eröffnete das Museum erst im Jahr 2016 – und wurde im Nu zum Publikumsliebling.
Hinter dem Konzept steckt Neville Isdell, ehemaliger CEO der Coca-Cola-Company. Seine eigene Migrationserfahrung in verschiedenen Ländern brachte ihn auf die Idee für das Auswanderungsmuseum. Im Museum wird anschaulich und interaktiv erklärt, wie es im Laufe der Geschichte passieren konnte, dass zehn Millionen Menschen Irland verlassen haben und wie sie die Welt beeinflusst und geprägt haben. Das Auswanderungsmuseum ist das einzig vollständig digitale Museum der Welt. In 20 Themenräumen kann man mit Bildschirmen, Videos und Sounds interagieren und in die Geschichte Irlands eintauchen.
#2 Dublin im Winter: Trinity College
Dublin ist eine Stadt der Dichter. Samuel Beckett, Oscar Wilde oder Jonathan Swift: Sie alle stammten aus Irland – und sie alle studierten am Trinity College. Das College wurde 1592 nach dem Vorbild der Universitäten Oxford und Cambridge gegründet und zählt zu den ältesten, besten und schönsten Unis der Welt. Der Campus liegt mitten im Stadtzentrum und lockt zu ausgedehnten Spaziergängen, aber auch Besichtigungen.
Im Trinity College wird das berühmte Book of Kells aufbewahrt, das bekannteste mittelalterliche Manuskript der Welt. Dabei handelt es sich um eine illustrierte Handschrift aus dem achten oder neunten Jahrhundert. Im Jahr 2011 wurde es zum Weltdokumentenerbe erklärt. Experten vermuten, dass das Book of Kells um das Jahr 800 im Kloster Iona vor der schottischen Westküste hergestellt und zur Zeit der Wikingereinfälle nach Irland gebracht wurde. Seit dem 17. Jahrhundert ist es im Besitz des Trinity College, wo man das Buch im Original besichtigen kann. Täglich wechselnd sind je zwei Seiten davon unter einer Vitrine in der Bibliothek des College ausgestellt. Bei einer Tour besucht man anschließend die beeindruckende Alte Bibliothek. In der ältesten Bibliothek Irlands stehen rund 4,5 Millionen Bücher!
#3 Dublin im Winter: Little Museum of Dublin
Das wohl schrulligste und skurrilste Museum der Stadt befindet sich in einem wunderschönen georgianischen Stadthaus am Rande von St. Stephen’s Green und bezaubert mit den kleinen Dingen des Lebens, wortwörtlich: Das „Little Museum of Dublin“ ist ein buntes Sammelsurium aus liebevollen Erinnerungsstücken und spannenden Anekdoten.
Hauptdarsteller sind unter anderem die Band U2, der Autor James Joyce und die Puppen Podge und Rodge. Von einem traditionellen Salon, der an das Dublin des 19. Jahrhunderts erinnert, geht es in eine Geschichtsabteilung mit zahlreichen Erinnerungsstücken, in eine Nachbildung eines Büros der Irish Times aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in den kunterbunten U2-Raum.
#4 Dublin im Winter: Guinness Storehouse
Das kulinarische Wahrzeichen von Dublin ist braun, bitter und scheidet die Geister. Über den Geschmack von Guinness-Bier lässt sich streiten, Fakt ist aber: Das Kultgetränk wird seit dem Jahr 1759 in Dublin gebraut. Ein Besuch im „Guinness Storehouse“ ist deshalb ein Muss. Ursprünglich wurde im Gebäude des heutigen Museums der Fermentationsprozess durchgeführt, bei dem die Hefe dem Biersud beigefügt wird. Heute ist das Mehrzweckgebäude die meist besuchte Attraktion Dublins.
Das Gebäude wurde im Stil der Chicagoer Schule für Architektur konstruiert und 1904 fertiggestellt. Auf insgesamt sieben Stockwerken wird die Erfolgsgeschichte von Arthur Guinness und seinem berühmten Bier erzählt. Das große Finale findet im obersten Stock statt. In der Gravity Bar auf 46 Metern Höhe kann man einen 360-Grad Panoramablick über Dublin und das im Eintrittspreis enthaltene Pint Guinness genießen.
#5 Dublin im Winter: Teeling Whiskey Disillery
Neben Guinness spielt natürlich auch Whiskey eine wichtige Rolle in Irland. Lange Zeit gab es in Dublin keine Whiskey-Distillery, weil die Gefahr eines Brandes durch den hohen Alkoholgehalt zu groß war. Kult-Destillerien wie Jameson sind deshalb alle auf dem Land beheimatet. Das änderte sich im Jahr 2015: Damals eröffnete die „Teeling Whiskey Distillery“ ihre Pforten.
Im Herzen von Dublin – inmitten des historischen Destillierviertels – ist die Teeling Whiskey Distillery die erste Destillerie seit 125 Jahren in Dublin. In der goldenen Zeit des irischen Whiskeys im 19. Jahrhundert befanden sich hier die Destillerien der Stadt. Heute gibt es neben spannenden Touren mit Tastings auch einen wunderhübschen Store, wo man den Whiskey und allerlei andere Whiskey-Produkte kaufen kann.
#6 Dublin im Winter: Whiskey Museum
Wer im wahrsten Sinne des Wortes noch tiefer in die irische Whiskeygeschichte eintauchen möchte, sollte vom historischen Destillierviertel Dublins in die Innenstadt fahren. In einem historischen Gebäude befindet sich gegenüber des Trinity College das „Irish Whiskey Museum“, das erste irische Whisky-Museum der Welt.
Bei einer Tour erfährt man viele Details über die Geschichte und die Bedeutung des irischen Whiskeys. Jeder der vier verschiedenen Räume ist thematisch einer anderen Epoche der irischen Geschichte gewidmet. Zum Abschluss gibt es eine interaktive Verkostung von drei verschiedenen irischen Whiskeys. Die klassische Tour dauert rund eine Stunde, bei der „Whiskey Blending Experience“ können Besucher nach eineinhalb Stunden eine kleine Flasche ihres eigenen Blends mit nach Hause nehmen.
#7 Dublin im Winter: Temple Bar
Selbst wenn es in Dublin im Winter regnet: Richtig kalt wird es nie. Denn dank des atlantischen Golfstroms herrschen auch in der kalten Jahreszeit milde Temperaturen und das Thermometer sinkt selten unter acht Grad Celsius. Für einen Spaziergang gibt es also nie eine Ausrede. Abseits der Saison lohnt sich das vor allem in Temple Bar, dem lautesten und vollsten Bezirk Dublins, der eine lange Geschichte hat: Erstmals tauchte der Name Temple Bar im Jahr 1673 auf einer Karte auf.
Im Sommer gibt es in den schmalen Gassen mit den vielen Pubs und Clubs kein Durchkommen und die Nächte sind lang und laut. Deshalb meiden viele Einheimische den Partybezirk wie die Pest, während andere nur tagsüber kommen. Das lohnt sich, insbesondere am frühen Morgen. Dann hat man die engen Gassen für sich alleine, kann das Viertel in Ruhe entdecken und trifft lediglich auf emsige Müllmänner, die die Überbleibsel der vergangenen Nacht beseitigen. Zum Aufwärmen gibt’s einen heißen Kaffee und frische Scones, zum Beispiel im „Keoghs Cafe“, wo die Himbeer-Scones als Geheimtipp gelten.
#8 Dublin im Winter: Irische Kreative
In der Innenstadt von Dublin, allen voran in und um die Grafton Street, reihen sich zahlreiche Geschäfte aneinander. Einkaufsmöglichkeiten gibt es viele. Das besondere Flair der Stadt entdeckt man aber bei den lokalen Kreativen, wo irische Designs die Hauptrolle spielen.
Der hübscheste Laden in Dublin ist der Flagship-Store der irischen Kette „Avoca“: Das Label hat im Laufe der letzten Jahre unzählige Filialen in Irland eröffnet, zu kaufen gibt es die schönsten Stücke von irischen Designern und Marken und eine eigene Modekollektion. Ein Highlight sind die Produkte aus Leinen und Wolle – und eine unfassbar gut ausgestattete Foodabteilung. Ähnlich wie bei „Avoca“ dreht sich im „Kilkenny Design Center“ alles um irische und lokale Handwerkskunst. Das Sortiment ist breit gefächert – von Mode und Beauty über Kunstwerke, Geschirr und Stoffe ist alles zu haben. Der „Irish Design Shop“ fällt in die Kategorie: Klein, aber oho! Auf gerade mal 20 Quadratmetern findet man ausgefallene Stücke von irischen Designern. Die Sachen sind liebevoll ausgewählt, hübsch drapiert und machen den Shop zu einer Art Mini-Concept-Store mit den schönsten Seiten Irlands.
#9 Dublin im Winter: Irische Malls
An Regentagen sind die Malls in Dublin eine tolle Adresse; nicht nur, weil sie vor Wind und Wetter schützen, sondern weil auch die Einkaufszentren in Dublin das gewisse Flair haben. In einem georgianischen Stadthaus des irischen Adels aus dem Jahr 1774 verbirgt sich die schönste Mall von Dublin: Im „Powerscourt Townhouse“ findet man ca. 40 Geschäfte, Galerien, Bars und Cafés und sogar ein Theater. Zu kaufen gibt es irisches Modedesign, Schmuck, Antiquitäten, Kunst und Blumen.
Viel Charme verströmt auch „George’s Street Arcade“. 1881 wurde der viktorianische Markt bereits eröffnet. Als 1892 das Gebäude durch einen Brand zerstört wurde, wurde es im gleichen Stil wieder aufgebaut. Heute gibt es etwa fünfzig Mieter unterschiedlicher Größe, verkauft wird Kleidung, Schmuck, Musik, Kunst, Bücher und Souvenirs, Lebensmittel und Spezialitäten. Im „Stephen’s Green Shopping Centre“ befinden sich zwar fast nur internationale Labels, der Schönheit des Einkaufszentrum tut das aber keinen Abbruch. Selbst ohne Shoppingtour lohnt sich der Besuch. Das Shoppingcenter befindet sich in einer alten viktorianischen Markthalle mit einer Glaskuppel, unter der man eine tolle Aussicht genießen kann.
#10 Dublin im Winter: Irische Bookstores
Dublin hat jede Menge Poeten hervorgebracht, vielleicht findet man deshalb so viele Buchhandlungen in der Stadt. Die älteste Buchhandlung Irlands liegt in der Innenstadt. Bei „Hodges Figgis“ kann man stundenlang nach dem perfekten Buch suchen – auf drei Etagen. Spezialisiert auf irische Literatur hat sich „The Gutter Bookshop“, wo auch Oscar Wilde im Fokus steht. Der Bookstore entschied sich anhand eines Wilde-Zitates für seinen Namen: „We are all in the gutter, but some of us are looking at the stars”.
Auf der anderen Uferseite des Liffey wurde „The Winding Stair“ in den 1970er benannt nach dem Gedicht von W. B. Yeats. Als beliebter Treffpunkt für Schriftsteller, Musiker und Künstler war es ein bekanntes Zentrum der Kreativität. 2006 wurde das Buchcafé neu eröffnet. Die im Erdgeschoss gelegene Buchhandlung blieb erhalten, serviert wird gute, altmodische Hausmannskost. Den Kaffee zum Buch gibt es auch im „Sinn Féin Bookshop & Coffee Shop“. Hier findet man ausgefallene Bücher und Geschenke, CDs und Filme, allerlei Krimskrams und ein hippes Café.
#11 Dublin im Winter: Irische Musik
U2, Bob Geldof, Sinead O’Connor, Rory Gallagher, Thin Lizzy: Dublin ist stolz auf die Musiker, die allesamt aus Dublin stammen. Insbesondere die Geschichte von U2 prägt die Stadt bis heute. Schlenderst du durch das „Stephen’s Green Centre“, bewegst du dich auf historischem Boden. Hier stand einst das Dandelion Market Parkhaus, wo U2 ihre ersten großen Auftritte spielten. Legendär sind auch die „Windmill Lane Studios“, wo die ersten Platten von U2, aber auch Musik von Cranberries, Lady Gaga, Van Morrison und Sinéad O’Connor aufgenommen wurde. An ausgesuchten Tagen kann man eine Führung machen.
Spannend ist das „Irish Rock’n’Roll Museum“ in Temple Bar. An der knallroten Hauswand hängen riesige Schwarzweißfotos der sogenannten Irish Music Royalty mit Van Morrison, Rory Gallagher und Phil Lynott von Thin Lizzy. Ein spannender Stopp ist auch das „Hard Rock Cafe“: Hier gibt es ein Trabant-Auto aus der Zoo-TV-Ära von U2, die Sonnenbrille, die Bono in dem Video für „Beautiful Day“ trug und handgeschriebene Liedtexte für den Song „Please“. Wer will, bucht nicht nur eine U2-Tour durch Dublin, sondern übernachtet auch in Bonos Hotel „The Clarence“.
#12 Dublin im Winter: Irische Poeten
James Joyce, John Keats, W. B. Yeats, Oscar Wilde, Bernhard Shaw oder Samuel Beckett: Sie alle schrieben in Dublin. Es ist eine Stadt der großen Poeten, was an vielen Stellen spürbar ist. Als Klassiker gilt der Besuch der Oscar-Wilde-Statue in den Merrion Square Gardens. Der Autor ist abgebildet im Alter von etwa vierzig Jahren und gekleidet in seine berühmte Smokingjacke. Sein Gesicht ist zweigeteilt: die linke Seite ist glücklich, während die rechte Seite traurig ist. Das spielt auf sein zwiegespaltenes Wesen an: teils düster, teils fröhlich. Direkt gegenüber vom Park liegt sein ehemaliges Wohnhaus. Heute kann das „Oscar Wilde House“ am Wochenende besichtigt werden.
Ein Must-See für Literaturfans ist die viktorianischen Apotheke „Sweny’s“ am Lincoln Place, die bei James Joyce und seinem weltberühmten Roman „Ulysses“ eine wichtige Rolle spielte. Die Geschichte von Leopold Bloom, der am 16. Juni 1904 einen skurrilen Spaziergang durch die irische Hauptstadt macht, gilt als Kult. Im fünften Kapitel besucht er die Apotheke, um Gesichtscreme für seine Frau Molly zu holen und ergänzt seinen Einkauf nach einem Schnuppern um ein Stück Zitronenseife – die es heute noch gibt. Die Apotheke wurde 1847 gegründet und ist eine Mischung aus Second-Hand-Buchladen, Museum und Treffpunkt von James Joyce-Fans. Tipp: Beim „Dublin Literary Pub Crawl“ lernt man Literaturgeschichte, hat dabei aber ein Pint in der Hand (also eigentlich vier, denn es geht in vier Pubs).
#13 Dublin im Winter: Liffey
James Joyce ließ Leopold Bloom über den Fluss Liffey gehen, der den Norden und Süden von Dublin trennt. Er schritt über die O’Connell Bridge, die zwischen 1791 und 1794 als Carlisle Bridge erbaut und 1882 nach dem irischen Politiker Daniel O’Connell umbenannt wurde. In „Ulysses“ hält Leopold Bloom auf der O’Connell Bridge an, um Möwen mit Banbury-Kuchen zu füttern (ein mit Johannisbeeren gefülltes Gebäck). Joyce schrieb: „Als er den Fuß auf die O’Connell Bridge setzte, puffte ein Federball aus Rauch von der Brüstung auf. (…) Niederblickend sah er heftig mit den Flügeln flappende, zwischen den öden Kaminmauern kreisende Möwen.“
Möwen ziehen noch heute über dem Liffey mit seinen Brücken ihre Kreise. Insgesamt 18 spannen sich über den Fluss. Zwar wurden die Uferseiten lange vernachlässigt, doch seit Ende der 1990er Jahre wurde die Gegend wiederbelebt. Es wurde eine neue Holzpromenade gebaut, wo man auf Bänken in der Sonne sitzen kann. Die beliebteste Brücke ist die Ha’Penny Bridge aus dem Jahr 1816. Sie verbindet Temple Bar mit dem Bachelor’s Walk und trägt ihren Namen wegen der Maut, die man einst bezahlen musste, bevor man den Fluss überqueren durfte: einen halben Penny.
#14 Dublin im Winter: Mit dem DART an die Küste
Dublin liegt an der Bay of Dublin, weshalb der Weg an die Irische See nie weit ist. Wenn die Einheimischen Meerluft schnuppern wollen, zieht es sie meist an den Sandmount Strand, wo man bei Ebbe kilometerweit im Watt spazieren kann, stets mit Blick auf die Dublin Bay. Selbst bei Nieselregen macht der Strandspaziergang Spaß. Länger im Trockenen sitzt, wer den DART nimmt und entlang der Küste in die Badeorte rund um Dublin fährt. Der Dublin Area Rapid Transit ist ein schienengebundenes Nahverkehrssystem, das seit 1984 die Vororte der irischen Hauptstadt Dublin mit der Stadt verbindet. Die Strecken führen fast durchwegs am Meer entlang, Ausflugsziele gibt es zahlreiche.
Als Highlight gilt die Halbinsel Howth im Norden von Dublin. Umgeben von hohen Klippen, üppigen Wiesen und der tosenden Brandung hat das Fischerdorf zwar einen rauen und wenig touristischen Charme, aber genau das ist es, was das Dorf und seine Einwohner so besonders macht. Die Wanderung entlang der Klippen verspricht atemberaubende Ausblicke. Im Süden von Dublin ist Bray ein charmantes Ziel: der Badeort verspricht eine große Portion Irische See, eine nette Main Street und eine relaxte Wanderung auf den Bray Head.
#15 Dublin im Winter: Irische Pubs
Die Iren haben ein eigenes Wort für Spaß und alles, was damit zu tun hat. Das gälische Wort „craic“ (sprich: kräck) hat zwar nur fünf Buchstaben, beinhaltet aber eine Lebenshaltung. Gemeint ist ein Gefühl, das durch gemeinsames Scherzen, Lachen, Trinken und Musik entsteht. „The craic“ erlebt man am besten in einem der zahlreichen Pubs. Es gibt in Dublin rund 900 Pubs, 700 davon innerhalb der Stadtgrenze, damit ist klar: Die Auswahl ist riesig – und reicht vom viktorianischen „The Stag’s Head“ und dem historischen „The Brazen Head“, wo Jonathan Swift einst verkehrte, über das „The Bernard Shaw“ mit Eatyard im Hinterhof bis hin zum „The Cobblestone“, wo seit fünf Generationen irische Musik erklingt.
Ein optisches Highlight ist das „The Bank on College Green“: In einer prächtigen viktorianischer Bankhalle wurde 2003 das Pub und Restaurant eröffnet. Das Gebäude stammt von William Henry Lynn, einem der führenden Architekten des britischen Empire. Der Bau dauerte zwei Jahre und wurde 1894 abgeschlossen. In seinem Inneren sitzen die Gäste unter einer reich verzierten Buntglasdecke, handgeschnitzten Stuckarbeiten und Gesimsen. Im Keller sind die Toiletten eine Sehenswürdigkeit: Hier sind die Banktresore von einst erhalten!
Offenlegung
Tourism Ireland hat meine Recherche in Dublin mit vier Übernachtungen unterstützt.
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