Im Dreiländereck zwischen Bayern, Sachsen und Böhmen gelegen birgt das fränkische Fichtelgebirge seit jeher spannende Grenzgeschichten. Wo einst der Eiserne Vorhang West und Ost voneinander trennte, feiern Bayern und Böhmen heute eine friedvolle Koexistenz. Vom grenzüberschreitenden Radweg über das Egerland bis ins Grenzmuseum: 10 Orte im Fichtelgebirge, wo man der bayerisch-böhmischen Freundschaft begegnet.
Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: 10 Orte im Fichtelgebirge, wo man der bayerisch-böhmischen Freundschaft begegnet ♥ Lesezeit: 6 Minuten
#1 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Brückenradweg Bayern-Böhmen
Das Fichtelgebirge erstreckt sich über eine Fläche von rund 1.600 Quadratkilometern. Der größte Teil liegt im Osten von Oberfranken, ein kleinerer Teil im Südosten im Regierungsbezirk Oberpfalz. Im Osten grenzt das Fichtelgebirge an Tschechien. Die Lage im Dreiländereck zwischen Bayern, Sachsen und Böhmen spielte früher eine große Rolle: An der Grenze zu Tschechien trennte der Eiserne Vorhang einst West und Ost voneinander. Heute sind die Grenzen fließend – und im Urlaub locken Ausflüge ins nahegelegene Tschechien. Einer der beliebtesten Radwege der Region führt vom Herzen des Fichtelgebirges bis nach Asch in Tschechien: der Brückenradweg Bayern-Böhmen.
Der Brückenradweg Bayern-Böhmen hat eine Länge von 55 Kilometern und führt vorbei an Wiesen und Wäldern, Flüssen und Feldern. Die Strecke verläuft ohne große Höhenunterschiede auf ehemaligen Bahntrassen und über ein Dutzend denkmalgeschützter Brücken. Ein Stück Industriegeschichte erzählen unterwegs die ehemaligen Bahnlinien Holenbrunn-Leupoldsdorf und Holenbrunn-Selb: Die Strecken wurden vor dem Ersten Weltkrieg in Betrieb genommen, als sich immer mehr steinbearbeitender Betriebe und Porzellanfabriken in der Region ansiedelten.
Herrliche Feld- und Waldwege
Der Brückenradweg Bayern-Böhmen startet inmitten des Naherholungsgebietes des Fichtelsees. Auf einem Forstweg geht es in den Erholungsort Tröstau und weiter auf der ehemaligen Bahnlinie über Krohenhammer zur Festspielstadt Wunsiedel. Von hier aus führt die Strecke vorbei am einst wichtigen Bahnhof im Ortsteil Holenbrunn und dessen benachbarten Marmorbruch nach Sinatengrün. Früher verlief hier die Bahnlinie von Holenbrunn nach Selb. Weiter geht es über Feld- und Waldwege nach Göpfersgrün, Thiersheim, Höchstädt, Kaiserhammer und Schwarzenhammer, bis die Porzellanstadt Selb erreicht ist. Von hier dauert es nur mehr einen Katzensprung bis zur Grenze. Über die Ortschaften Sommermühle und Längenau geht es in den Wald, wo die deutsch-tschechische Grenze liegt. Das letzte Stück Radweg führt vorbei an Nový Zd´ár und zum Zielpunkt in Asch.
Tour-Infos:
Strecke: ca. 55 Kilometer
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Aufstieg: 529 Höhenmeter
Abstieg: 621 Höhenmeter
PDF oder GPX-Daten zur Route
Anreise:
Der Brückenradweg ist mehrfach an den ÖPNV angeschlossen. Vom Ziel in Asch kann man mit dem Radbus zum Startpunkt zurückfahren. Der Radbus fährt zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober jeweils an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen.
#2 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: „Ein Tag im böhmischen Kurbad“
Direkt hinter der tschechischen Grenze liegt in Hohenberg an der Eger und in Selb das Zentrum der deutschen Porzellanindustrie im Fichtelgebirge. Hier dreht sich alles um Kunst, Handwerk und Traditionen. Denn ein wichtiges Standbein für die Wirtschaft der Region war und ist die Porzellanindustrie. Bekannte Firmen wie Rosenthal und Hutschenreuther stammen alle aus dem Fichtelgebirge. Im Urlaub lohnt sich deshalb ein Besuch im „Porzellanikon“. Hier erfahren Besucher, wie die Porzellanherstellung einst funktionierte, wie die Herstellung heute noch blüht und welche Arbeitsschritte es erfordert, bis man einen fertigen Porzellanteller in den Händen halten kann.
Sonderausstellungen
Im „Porzellanikon“ finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Noch bis Mitte Oktober 2023 steht Böhmen im Fokus: In der Ausstellung „Ein Tag im böhmischen Kurbad“ wird ein Kurbad im 19. Jahrhundert kunstvoll inszeniert. Böhmisches Porzellan galt im 19. Jahrhundert als Luxusprodukt und war bekannt für feine Malereien und ungewöhnlichen Formen. Die High Society riss sich einst um die edlen Teile. In der Sonderausstellung werden die schönsten böhmischen Porzellanstücke aus tschechischen und deutschen Sammlungen gezeigt und in einer Geschichte präsentiert: Ein Kutscher führt durch den Kur-Alltag und macht einen typischen Tag in einem böhmischen Kurbad erlebbar – unter anderem anhand prominenter Gäste und Porzellanfans wie Kaiserin Elisabeth von Österreich.
#3 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Bayerisch-böhmisches Bäderdreieck
Im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel liegt das kleinste Heilbad Bayerns. Die Geschichte von Bad Alexandersbad beruht auf einer sagenhaften Legende: Im Jahr 1734 soll der Sichersreuther Bauer Wolfgang Brodmerkel eine Heilquelle im Tal der Heuleite entdeckt haben. Der Überlieferung nach konnte er sein schweres Gichtleiden durch eine Trinkkur innerhalb eines Jahres kurieren. Diese wundersame Heilung sprach sich herum – und Bad Alexandersbad und die Luisenquelle wurde berühmt als Kurort.
Heute kommen zahlreiche Urlauber wegen eben dieser Heilquellen nach Bad Alexandersbad. Der Charme des Bädertourismus von einst ist spürbar, wenn man über die Schlossterrassen zum Markgräflichen Schloss aus dem 18. Jahrhundert und weiter zur Luisenquelle im Kurpark flaniert. Das Mineral- und Moorheilbad verbindet moderne Gesundheitsvorsorge mit den traditionellen Heilmitteln Heilwasser und Naturmoor. Aus dem historischen Kurhaus von einst entstand das „ALEXBAD“, in dem sich alles um Erholung und Entspannung dreht. Im Panoramabad gibt es eine Wasserlandschaft mit 300 m² Wasserfläche und drei unterschiedlich warmen Becken. Im Saunabereich sorgen eine finnische Sauna, ein Sanarium und ein Dampfbad für relaxte Stunden.
Westböhmische Kurbäder
Vom kleinsten Heilbad Bayerns ist es dann auch nur ein Katzensprung über die Grenze nach Tschechien. Das Land hat eine lange Tradition in Sachen Kuren und Bäderreisen – und ist berühmt für seine westböhmischen Kurbäder: Mit Karlsbad, Marienbad und Franzensbad liegen hier drei der berühmtesten Kurbäder Europas. Im Rahmen der bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen 2023 wachsen die Kurorte nun noch näher zusammen: Bad Alexandersbad soll gemeinsam mit den tschechischen Kurbädern als bayerisch-böhmisches Bäderdreieck Gäste anlocken.
#4 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Granitsteinmeer
Ein Ort voller Magie und mystischem Flair liegt in Wunsiedel. Über die Jahrhunderte entstand hier das größte Granitsteinmeer Europas. Riesige Felsbrocken liegen auf- und nebeneinander, bilden Höhlen und Schluchten und seltsame Formen. Die außergewöhnlichen Rundungen der Felsen entstanden im Laufe der Zeit wegen Verwitterung und Erosion. Benannt wurde das „Felsenlabyrinth Luisenburg“ nach der preußische Königin Luise. Sie kam im Jahr 1805 her und schwärmte vom Felsenlabyrinth als „wahres Eden“. Auch Johann Wolfgang von Goethe war begeistert, als er 1785 und 1820 ins Fichtelgebirge reiste. Er schrieb: „Die ungeheure Größe der ohne Ordnung, Spur und Richtung übereinandergestürzten Granitmassen gibt einen Anblick, dessengleichen mir auf allen meinen Wegen niemals wieder vorgekommen ist.“
Luisenburg-Festspiele
Die Luisenburg ist aber nicht nur bekannt für das Granitsteinmeer, sondern auch für die „Luisenburg-Festspiele“. Überlieferungen zufolge fanden bereits 1665 Aufführungen der Wunsiedler Lateinschüler statt. Schon damals schwärmte man von der hervorragenden Akustik. Im Jahr 1804 wurde das heutige Festspielgelände geschaffen. Heute finden rund 1.900 Menschen auf der Luisenburg Platz. Die Felsenbühne umfasst mehrere Spielebenen, die zwischen Felsblöcken und Bäumen in die Natur eingepasst sind. Durch vom Zuschauerraum aus nicht sichtbare Wege und Tunnel ist das Erreichen beinahe jeder Spielebene ungesehen möglich.
Kalte Freiheit
Ein Glanzstück lief im Sommer 2023: Das Musical „Kalte Freiheit“ gilt als bayerisch-böhmischer Ost-James-Bond und stammt von Birgit Simmler (Buch und Liedtexte) und Ondřej Soukup (Musik). Die Grundlage bildete das Buch „Kámen“ von Václava Jandečková. Die Geschichte spielt im Jahr 1948 an der böhmisch-bayerischen Grenze. Die Kommunisten haben in der Tschechoslowakei die Macht übernommen. Die Grenzen werden geschlossen und ein Eiserner Vorhang senkt sich mitten in Europa. Im Mittelpunkt steht der Polizist Stanislav Liška, der dazu gezwungen wird, die Grenze auf perfide Art zu nutzen: Eine fiktive Grenze wird errichtet, hinter der die Flüchtenden glauben, sie seien in Sicherheit im Westen. Die Wahrheit ist aber eine andere – und Liška wird zum Doppelagenten …
#5 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Egerland
Das Egerland ist untrennbar verbunden mit dem Fichtelgebirge. Es war über 900 Jahre lang von Deutschen bewohnt und von deren Kultur, Sitten und Bräuchen geprägt. Das Gebiet des historischen Egerlandes liegt heute in Tschechien und Bayern. Es grenzt im Norden an Sachsen und im Westen an Bayern. Die Grenzen sind aber nicht mit den Staats- oder Ländergrenzen identisch. Von der Landschaft und der Sprache her gehören einige Landstriche im Westen und Norden dazu.
Nach der Volkszählung im Jahr 1939 lebten im Egerland mehr als 800.000 Bewohner. Doch in den Jahren 1945 und 1946 wurde alles anders – und der deutsche Anteil der Egerlander Bevölkerung zum größten Teil aus ihrer angestammten Heimat vertrieben. Zum Vergleich: In einer Volkszählung im Jahr 2011 gaben nur noch 18.658 Menschen die deutsche Nationalität an. Der Eingriff war damals massiv: Viele Menschen wurden aus ihren Heimatorten weggeschickt, um woanders zu leben und zu arbeiten. Ziel dieser Maßnahme war es, die Landwirtschaft im tschechischen Inland zu stärken und die übriggebliebenen deutschen Gemeinschaften in den Grenzregionen zu schwächen.
#6 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Reliefintarsien aus Eger
Wie groß der Verlust der Heimat und der Verlust des Eigentums einst war, sieht man heute im „Egerland Kulturhaus“, einem der schönsten Museen im Fichtelgebirge. Schlendert man hier durch Ausstellungsstücke und Erinnerungen, macht man eine Reise durch die Zeit und kann nachempfinden, wie stark damals eine Kultur verletzt wurde. Das Egerland und seine Menschen waren einst berühmt für ihre ländliche Kultur mit ihren einmaligen Bauformen, bemalten Möbeln, Musikinstrumenten, Trachten und Handwerkstraditionen wie Reliefintarsien, Zinngießer-Arbeiten, Federvogel-Bilder oder Sprudelstein-Arbeiten. Ein großes Stück Geschichte erzählen auch die Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad und deren Badegäste, die damals wie heute kommen.
Im Egerlandmuseum finden regelmäßig Sonderausstellungen statt, 2023 wurde etwas ganz Besonderes inszeniert: Noch bis Ende Oktober dreht sich alles um „Reliefintarsien aus Eger“. Im 17. und 18. Jahrhundert schufen die Kunsttischler der tschechischen Stadt einzigartige Möbel mit filigran beschnitzten Einlegearbeiten. Diese Reliefintarsien sind eine besondere Form von dreidimensionalen Intarsien und äußerst selten. Denn sie wurden ausschließlich in Eger hergestellt. Die feinen Arbeiten sind faszinierend und zeichnen sich durch eine akribische Detaildarstellung und hochtalentierte Schnitztechniken aus. Zu sehen gibt es herrliche Kabinettschränke, Schatullen, Bilder, Brettspiele oder Bildtafeln.
#7 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Radtour entlang der Eger
Die Eger spielt eine wichtige Rolle im Fichtelgebirge. Der Fluss entspringt auf dem Schneeberg auf einer Höhe von 752 Meter. Von hier fließt er nach Osten und erreicht nach etwa 60 Kilometer bei Hohenberg an der Eger die tschechische Grenze. Insgesamt ist der Fluss 316 Kilometer lang. An der Egerquelle liegt ein spannender Ausflugspunkt: Die heutige Quellfassung wurde von der böhmischen Stadt Eger initiiert und enthält Granitsteine jener zwölf Orte, die 1923 die Quellfassung finanzierten.
Von hier kann man im Urlaub im Fichtelgebirge einen Radweg entlang der Eger starten und grenzüberschreitend radeln: auf dem Eger-Radweg. Dieser führt von der Egerquelle bis nach Leitmeritz in Nordböhmen. Die Strecke reicht über stolze 300 Kilometer, ist aber in sieben Etappen aufgeteilt, sodass man sich auch Teilstücke aussuchen kann. Die treue Konstante unterwegs ist die Eger bzw. der Ohře, wie die Eger auf Tschechisch heißt. Wer will, kann sich auch zu Fuß der Eger annähern. Ein beliebter Wanderweg ist der Quellenweg. Über 46 Kilometer führt die Route im Fichtelgebirge an die vier Quellen der Hauptflüsse Sächsische Saale, Eger, Weißer Main und Fichtelnaab.
#8 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Dreiländereck
Am äußersten Rande des Fichtelgebirges liegt mitten im Wald ein ganz besonderer Ort. Ein schmaler Pfad leitet Besucher unter einem Blätterdach bis zu einem kleinen Grenzstein aus dem Jahr 1844, der bescheiden im Gras steht. Die Zahlen 1/1 stehen darauf, das Symbol für den ersten Grenzstein hier. Im 19. Jahrhundert trafen sich am Dreiländereck im Fichtelgebirge die Staatsgrenzen von Bayern, Böhmen und Sachsen. Bis 1918 verlief die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich. 1946 wurde die Stimmung sprichwörtlich eisig: Grenznahe Gebäude wurden abgerissen und so der Eiserne Vorhangs gesichert. Bis 1990 verlief hier die innerdeutsche Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, aber auch die Grenze zur Tschechoslowakei.
Erst mit der Grenzöffnung im Jahr 1989 war das Dreiländereck für Fußgänger als Grenzübergang passierbar. Heute spürt man die Vergangenheit, wenn man in diesem kleinen, stillen Waldstück steht, vor einem Soldatengrab aus dem Jahr 1945 innehält, die ehemalige Grenzschänke Hofmannsmühle auf tschechischem Gebiet bestaunt und die Schilder liest, die hier stehen, auf Deutsch und auf Tschechisch. Viele Urlauber kommen auch, um das besondere Gebiet wandernd kennenzulernen. Denn das Dreiländereck ist heute ein Ziel zahlreicher Wanderwege, unter anderem auf dem Kammweg und dem Ostweg.
#9 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Genzüberschreitendes Wandern
Das Fichtelgebirge ist eine herrliche Wanderregion mit über 3.600 Kilometer bestens markierter und gepflegter Wanderwege. Ob über Wälder und Wiesen, entlang Flüssen und Seen, auf Berggipfeln oder zwischen Granitfelsen: Für jeden Geschmack und jedes Fitnesslevel ist etwas dabei. Wer will, kann im Fichtelgebirge auch grenznah oder grenzüberschreitend wandern und sich unterwegs auch nach Tschechien begeben.
Mehrere Fernwanderwege erschließen die Hügel und Täler der Region, auch zwei Europäische Fernwanderwege durchqueren das Mittelgebirge: der E6 von Nordwesten nach Südosten, der E3 von der tschechischen Grenze durch den Frankenwald bis nach Frankreich. Der Ostweg führt über eine Länge von 56 Kilometern vom Dreiländereck Bayern, Böhmen, Sachsen unmittelbar an der tschechischen Grenze entlang durch dichtes Waldgebiet bis zur Klosterstadt Waldsassen. Unterwegs kann man wandernd Grenzen überschreiten und die Vielfalt der Region – und sprichwörtlich darüber hinaus – zu Fuß erleben.
#10 Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen: Schmugglergeschichten im Grenzmuseum
In einem kleinen Häuschen in Schirnding an der deutsch-tschechischen Grenze liegt eines der kuriosesten, aber auch spannendsten Museen im Fichtelgebirge: Das „Bayerische Grenzmuseum“ ist ein buntes Sammelsurium von Erinnerungsstücken aus jener Zeit, in der hier von Polizei und Zoll Dienst verrichtet wurde. Zu sehen gibt es die verrücktesten Schmugglerverstecke und ausgefallene Schmuggelware. Liebevoll wurden Exponate und Erinnerungstücke gesammelt, die eine große Geschichte voll Skurrilität erzählen. Initiator Wolfgang Brauner war früher Zollbeamter und kennt die schrägsten Geschichten: 300 Kilo Heroin, die unter Haselnüssen versteckt waren oder Crystal Meth in Pringles-Chips-Dosen.
Paß von Schirnding
Schirnding spielte schon immer eine große Rolle, wenn es um Grenzlinien ging: Seit Jahrhunderten wird der „Paß von Schirnding“ als Übergang vom böhmischen Becken ins Fichtelgebirge und umgekehrt benutzt, angeblich reiste auch Karl der Große durch. Die Handelsstraße Via Que Procedit de Egire führte ebenso vorbei wie die alten Reichs-, Heeres- und Handelsstraßen von Frankfurt am Main über Kulmbach, Gefrees, Weißenstadt und Eger nach Prag. Schon 1527 gab es ein Zollamt an der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Böhmen und dem Fichtelgebirge. 1949 wurde ein Grenzzaun mit Straßensperren und Beobachtungstürmen Ost und West errichtet.
Tipp: Im Winter 2022 ging das Museum in eine Pause, um in ein neues Gebäude in der Ortsmitte umzuziehen. Die Wiedereröffnung in der Hauptstraße 15 findet am 5. August 2023 statt.
Infos: Bayerisch-tschechische Freundschaftswochen
Noch bis August finden die Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen statt. Zwölf Wochen lang werden 25 Veranstaltungen an 14 Orten in Nordostbayern und im nordwestlichen Böhmen umgesetzt. Eröffnet wurde die Freundschaftswochen im Selber Rosenthal-Theater vom tschechischen Staatspräsident Petr Pavel und Ministerpräsident Markus Söder. Politik steht aber nicht im Vordergrund, sondern vielmehr die Freundschaft zwischen den Ländern. Durch den Eisernen Vorhang waren die historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Bayern und dem heutigen Tschechien über Jahrzehnte unterbrochen. Seit Anfang der 90er Jahre nähern sich die Regionen wieder an. Die Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen soll das erneut intensivieren und ein grenzüberschreitendes Interesse an Bayern und Böhmen wecken.
Offenlegung
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit der Tourismuszentrale Fichtelgebirge. Meine Meinung ist aber völlig unvoreingenommen und stets meine eigene.
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